Warum sind Buttlöffel beim Angeln auf Plattfische so erfolgreich? Die Gründe dafür erläutern wir in diesem Artikel.
Betörende Wirkung der Buttlöffel
Um herauszufinden, warum Flunder, Schollen & Co. besonders gut auf Buttlöffel beißen, muss man sich mit dem Wesen der Plattfische und der Konstruktion der Buttlöffel auseinander setzen. Ein Buttlöffel sieht aus, als hätte sich ein Spoon für eine Taille entschieden: Die runden Enden sind leicht in entgegengesetzte Richtung gewölbt, sodass der Köder beim langsamen Absinken auf den Meeresgrund einen lockenden Tanz vollführt. Diese Bewegungen sowie ein auf den Haken gesetzter Naturköder üben eine unwiderstehliche Lockwirkung auf die Plattfische.
Da die „Platten“ direkt am Gewässerboden leben und sich von kleinen Fischen, Wattwürmern, Sandaalen, Krebsen und ähnlichen Meerestieren ernähren, erklärt sich die lockende Wirkung der Buttlöffel durch ihre taumelnde Bewegung sowie durch das Aufwirbeln von Sand und nicht zuletzt durch die grellen Farben der Löffel. Optische und sensorische Reize ergänzen sich hierbei und bringen Plattfische letztendlich zum Biss, weil sie denken einen richtigen Leckerbissen vor sich zu haben.
Beste Angelstellen und Köder
Buttlöffel kommen in den Brandungsgebieten der Nord- und Ostsee zum Einsatz. So sind z.B. die Küstenbereiche der Dänischen Inseln sehr beliebt bei Flunder-Anglern. In tieferen Gewässerregionen der Nordsee trifft man darüber hinaus Schollen und Klieschen. Wer die Platte beim Brandungsangeln ans Band bekommen möchte, wählt Gebiete mit Strukturen und Leopardengrund. Ein kurzes Gespräch im Angelladen vor Ort oder ein Guide bringen Sie an die aussichtsreichen Stellen.
Als Köder greift man beim Angeln mit Buttlöffeln am besten auf Wattwürmer, Fischfetzen oder Köderfische, Sandaale (Tobiasfische) und Garnelen. Auch kleine eingelegte Heringstückchen haben sich bewährt. Die Rute sollte sehr biegsam und robust zugleich sein (in einem anderen Beitrag bieten wir einen Kaufratgeber für Brandungsruten). Gewöhnlich weisen die Buttlöffel ein Gewicht von 30 bis 70 Gramm. Wer am Ufer gelegene Sandbänke anwerfen oder vom Boot aus fischen möchte, kann auch mit starken längeren Spinnruten erfolgreich sein.
Richtige Buttlöffel-Montage
Eine Seite des Buttlöffels (viele wählen die schmalere) wird mit einem bis zu 100 cm langen Vorfach (0,5 mm) über einen Wirbel an die Hauptschnur gebunden. An der anderen Seite des Buttlöffels befestigt man ein anderes Vorfach, an dessen Ende ein Haken sitzt. Ein anderer Haken wird an einem Seitenarm mittels eines speziellen Knotens oberhalb des Buttlöffels angebracht.
Die Montage sollte beim Angeln so ausgelegt sein, dass der eine Haken samt Köder am Gewässergrund schleift und der andere in der Schwebe ist. Weiterhin kann der Haken oberhalb des Buttlöffels zusätzlich mit einem Spinnerblatt versehen werden. Auch am Haken angebrachte farbige Perlen sorgen für eine zusätzliche Lockwirkung.
Führung von Boot und in der Brandung
Beim Brandungsangeln auf Plattfisch wird der Köder in Richtung von Strukturen und Sandbänken ausgeworfen und dann eingekurbelt. Ein langsames Einkurbeln ist oft erfolgreich. An einigen Tagen bringt auch etwas mehr Geschwindigkeit den Erfolg. Variieren Sie beim Ausbleiben von Bissen mit den Farben des Buttlöffels, dem Führungsmuster und wechseln Sie die Stelle. Umso weiter der Wurf gehen soll, umso größer soll das Gewicht des Buttlöffels sein.
Allgemein kann gesagt werden: Der Bodenkontakt mit dem Köder soll beim Angeln mit Buttlöffel auf jeden Fall bestehen. Der Löffel wird entweder in leichter Drift geführt oder aktiv gefischt. Beißt der erste Plattfisch, ist er Zweite nicht weit. Nach dem ersten Biss wird geankert und die Stelle intensiv abgefischt. Auch beim Angeln vom Boot aus gilt es, die richtigen Stellen zu suchen. Da Plattfische flach auf dem Grund stehen, bringt das Echolot oft wenig Erfolg. Zum Aufspüren von Strukturen eignet es sich allerdings voll und ganz.