Mit fast zwei Metern Länge und einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm gehört Leng zu den begehrtesten Zielfischen in Norwegen.
Lengangeln in Norwegen
Der Leng ist einer der größten Vertreter zahlreicher Dorsch-Familie. In großen Mengen kommt er vor allem in den küstennahen Regionen des östlichen Atlantiks. Insbesondere an der norwegischen Küste gibt es große Leng-Populationen. Hier findet er in den tiefen und weitläufigen Fjorden ideale Lebensbedingungen. Der langgestreckte Fisch bevorzugt große Tiefen von 100, 200 manchmal sogar 400 Metern und lebt direkt am Grund.
Zum bevorzugten Habitat des Lengs gehören felsige Unterstände mit tiefen Löchern und Abbruchkanten. Hier findet er seine Lieblingsnahrung, die aus Fischen, Krebstieren und Seesternen besteht. In West- und Mittelnorwegen gibt es einige Regionen, die besonders große Leng-Vorkommen beherbergen. Dort gibt es die sogenannten Lenggräben, an denen diese Spezies gehäuft auftritt. Dazu gehören vor allem Inseln Hitra und Frøya, sowie die Inselkette vor Bergen.
Montage und Köder zum Lengangeln
Da der Leng in großen Tiefen lebt, sind besonders schwere Pilker (300 bis 500 Gramm) von Nöten, um ihn überhaupt zu erreichen. Wenn Sie allerdings auf den seltenen Blauen Leng aus sind, brauchen Sie noch größere Gewichte – bis zu 800 Gramm, denn diese Spezies lebt in den Tiefen bis zu 1000 Metern. Fänge des Blauen Lengs sind selten, dafür freut sich jeder Angler um so mehr über den Fang, weil der Fisch einen ausgesprochen schönen blau schimmernden Bauch aufweist.
Zusätzlich zu dem Pilker brauchen Sie beim Lengangeln sehr starke Sprengringe, Haken der Größe 12/0 oder 14/0 und ein Vorfach in einer Länge von etwa 80 cm. Die monofile Vorfachschnur sollte mindestens 1 mm im Durchmesser haben. Weiterhin benötigen Sie beim Lengangeln Naturköder. Geeignet sind Makrelen-, Köhler- oder Dorsch-Fetzen. Auch ganze Fische können Sie verwenden. Alternativ zu einem Pilker können Sie auch ein Blei mit dem entsprechenden Gewicht und einen Kunstköder in Form eines Kraken verwenden.
Richtige Köderführung beim Lengangeln
Ein Pilker allein genügt nicht beim Lengangeln, denn er agiert lediglich als Gewicht, das den richtigen Köder (z.B. Fischfetzen) auf den Grund befördern soll. Sobald Sie beim Ablassen des Köders keinen Widerstand in der Rute spüren, hat dieser den Grund erreicht. Jetzt soll er auf 1, – 1,5 Metern über den Grund angehoben werden.
Das Pilken an sich, wie man es beim Dorschangeln kennt, ist beim Fischen auf Leng nicht notwendig. Es genügt den Köder einfach in einer Position zu halten, sodass er durch natürlich Abdrift sich im Wasser hin und her bewegt. Wird es tiefer, geben Sie die Schnur nach, während Sie die Schnur einkurbeln, wenn das Wasser wieder flacher wird. Lenge reagieren am besten auf dezent geführte Köder. Starke Sprünge über den Grund verschmähen Sie in der Regel.
Gerät und Schnur
Ein ausgewachsener Leng ist schwer, widerstandsfähig und verlangt nach schwerem Gerät. Eine steife Meeresrute von 2,40 bis 2,70 Metern Länge und einem Wurfgewicht von etwa 400-500 Gramm ist hierbei dringend anzuraten. Neben der Rute brauchen Sie natürlich auch eine starke Multirolle mit einem hohen Schnurfassungs-Vermögen. Da die Lenge in großen Tiefen vorkommen, sollten Ihre Multirolle gute 500 Meter Schnur aufnehmen können.
Am besten geeignet fürs Lengangeln ist eine geflochtene Schnur mit einer Stärke von 0,25 bis 0,30 Millimeter. Monofile schnüre sind beim Angeln in großen Tiefen wenig geeignet, weil man den Biss durch die Dehnung der Monoschnur nur schwer merken würde. Weiterhin brauchen Sie bei der Ausrüstung fürs Lengangeln starke Wirbel und mindestens genauso starke Sprengringe. Beim Zusammenstellen der Ausrüstung achten Sie darauf, dass alle Kleinteile annähernd gleiche Tragkraft aufweisen.