Maden als Schlüssel zum Angelerfolg – Wie Sie durch geschickte Techniken und tiefes Wissen mehr aus diesem Köder herausholen.
Welche Fische und wann fängt man mit Maden?
Es gibt viele Angelläden in Deutschland, die ihren Umsatz zu über 50% mit Madenverkauf machen. Insbesondere im Sommer haben Maden als universelle Fischköder Hochkonjunktur. Doch diese Insekten sind keineswegs ausschließlich saisonale Köder. Auch in den Zeiten des sonst knappen Nahrungsangebotes, z.B. im Winter oder im Frühling, bieten Maden den Fischen eine willkommene nährstoffreiche Abwechslung.
Ob Brasse, Plötze, Aland, Nase, Karausche oder Rotfeder – unabhängig von ihrer Größe – alle Süßwasser-Friedfische kennen Maden aus ihrer natürlichen Umgebung und nehmen sie instinktiv als Nahrung an, sobald sich die Gelegenheit bietet. Auch Raubfische wie Aal, Forelle, Barsch und selbst kleinere Hechte schätzen die proteinreichen Insekten als nahrhafte und schmackhafte Energiequelle.
Herkunft und Aufbewahrung von Maden
Aufgrund ihrer hohen Fangquote und des vergleichsweise günstigen Preises gehören Maden zu den bevorzugten Naturködern vieler Angler. In Deutschland stammen die meisten industriell gezüchteten Maden von der Schmeißfliege, deren Larven (offizielle Bezeichnung der Maden) in großen Mengen produziert werden. Im Handel sind insbesondere zwei Varianten dieser Maden verbreitet: die kleineren Pinkies und die größeren Fleischmaden. Sie werden üblicherweise in kompakten Dosen mit 100 bis 150 Stück angeboten.
Da die Maden sich bei warmen Temperaturen bereits innerhalb eines Tages zur Puppe umwandeln (verpuppen) können, müssen sie bei Aufbewahrung und beim Transport zum Angelplatz möglichst kühl gelagert werden. Ideal ist Temperatur von 1 bis 3 Grad Celsius. Verpuppen sich die Maden, verlieren sie ihre Beweglichkeit und werden steif, auch bekommen sie eine charakteristische orangene Färbung. Verpuppte Maden werden Caster genannt und sind ebenso beliebte Fischköder. Mehr Infos: Angeln mit Caster.
Posenangeln mit Maden
Maden sind ideale Köder fürs leichte Posenangeln. Am häufigsten werden sie an einer Waggler-Montage oder an einer einfachen Stipp-Montage angeboten. Die Bebleiung beim Stippen besteht aus vier nach unten hin leichter werden Bleischroten-Gruppen: Zuerst fünf No.3 Schrote, darunter vier No.6 Schrote, dann in 20 cm Abstand zwei No.10 und zum Schluss ein No.10 Schrot. Bei dieser Anordnung sinkt der Köder nach dem Auswurf langsam zum Boden, was für viele Friedfisch-Arten sehr anziehend wirkt.
Optimaler Hakengröße beim Posenangeln mit der Made ist 10 bis 12. Die kleinen Tierchen sollten an ihrem unteren Körperteil (durch zwei schwarze Punkte erkennbar) auf den Haken aufgezogen werden. So bleiben sie beweglich und üben eine attraktive Wirkung auf die Fische aus. Die meisten Angler ziehen gleich 2 bis 3 Maden auf den Haken. Auch Kombinationen aus Maden-Caster oder Maden-Maiskorn bringt nicht nur mehr Geschmack sondern auch mehr optische Reize ins Spiel.
Die Präsentation von Maden auf dem Haken erfordert Fingerspitzengefühl: Manchmal müssen die Maden auf den ganzen Haken aufgezogen werden, um das metallische Schimmern zu verdecken, das die Fische misstrauisch machen kann. An anderen Tagen wirkt genau dieses Schimmern wie ein zusätzlicher Lockreiz und zieht die Fische an. Ein bewährter Anhaltspunkt ist die Wassertrübung: Je klarer das Wasser, umso dezenter sollte man mit optischen Reizen spielen.
Grundangeln mit Maden
Auch beim Grundangeln sind Maden als Köder unschlagbar. Zahlreiche Grundfische, sei es Brassen, Karpfen, Karauschen oder Barben, lieben die kleinen, gelben Insekten über alles. Möchte man an einem unbekannten Gewässer zum ersten Mal angeln, sollte man am besten eine leichte Schlaufenmontage mit Maden am Haken und als Bestandteil in der Futtermischung auswerfen. Die Wahrscheinlichkeit eines Fanges ist dabei sehr groß, denn Maden gelten in allen Gewässern als Universal-Köder schlechthin.
In schlammigen Gewässern kann man auch toten Maden, zum Beispiel aus der Tiefkühltruhe, effektiv einsetzen, die beim Angeln auf unsauberen Gründen sogar einen Vorteil mit sich bringen. Lebende Köder neigen dazu, sich in den weichen Untergrund einzugraben, wodurch sie für Fische schwer zu finden sind. Tote Maden hingegen bleiben am Boden liegen und präsentieren sich damit optimal im Sichtfeld der Fische. Auch zerbröseln tote Maden nicht die Futterballen, sodass diese länger in der Strikezone wirken.
Vorteile und Nachteile von Maden als Köder
Maden überzeugen vor allem durch ihre starke Lockwirkung auf nahezu alle heimischen Süßwasserfische, einschließlich vieler Raubfische. Ob einzeln angeboten oder als Madenbündel – ihre Erfolgsbilanz als Köder ist unübertroffen. Ein weiterer Vorteil ist ihre kostengünstige Anschaffung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Maden selbst zu züchten, was nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch eine flexible Versorgung gewährleistet.
Ein Nachteil der Maden ist ein relativ hoher Aufbewahrungsaufwand. So müssen sie nach der Fertigstellung bei kühlen und beständigen Temperaturen gelagert werden. Trotzdem haben sie ein sehr hohes Verfaulungsrisiko. Sobald eine Made nicht im Kühlfach sondern in der Sonne gehalten wird, kann sie sich innerhalb einiger Stunden verpuppen. Diesen Nachteil nutzen pfiffige Angler allerdings als Vorteil, indem sie die „neuen“ Köder (Caster) fürs Angeln anderer Fischarten einsetzen.