Angeln mit Carolina Rig: Bauanleitung und Angeltipps

Die Konstruktion des Carolina Rigs zielt darauf ab, den Köder in einer freischwebenden Weise zu präsentieren und Fische auch bei geringer Aktivität zu reizen.

Wie funktioniert Carolina Rig Montage?

Barsch

Barsch

Beim Angeln mit Carolina-Rig wird ein Köder (z.B. ein Gummiwurm oder ein Creature Bait*) an einem Offset-Haken frei schwebend nahe dem Gewässergrund angeboten. Dadurch, dass der Köder und das Bleigewicht auf Abstand zueinander positioniert sind, gleitet der Köder sehr geschmeidig und verführerisch durchs Wasser und verleitet selbst sehr vorsichtige Räuber zum Anbiss. Hinzu kommt das spezifische Klack-Geräusch, welches durch das Zusammenstoß vom Bullet-Blei und der Glasperle beim Zupfen erzeugt wird und die Räuber auf sich aufmerksam macht.

Aufbau einer Carolina Rig Montage

Carolina Rig Montage

Carolina Rig Montage

Für den Aufbau des Carolina Rigs braucht man folgende Komponenten: Fluorocarbon-Vorfach, Bullet-Blei, Perle, Wirbel, Offset-Haken, Gummiköder (meist Creature Bait). Beim Zusammenstellen der Montage wird zuerst das Bullet-Blei gefolgt von Lockperle auf die Hauptschnur gefädelt. Als nächstes bindet man den Wirbel samt Vorfach. Zum Schluss kommt der mit dem Köder bestückte Offset-Haken ans Vorfachende.

Die Länge des Vorfaches beträgt in etwa 30-80 cm, die Stärke – je nach Barsch oder Zander 0,22-0,26 mm. Je länger es ist, umso langsamer fällt der Köder zum Boden und umso länger muss man zwischen einzelnen Zupfern warten. Ein zu langes Vorfach kann darüber hinaus die Bisserkennung erschweren. Das Gewicht des Bullet-Bleis beträgt zwischen 10 und 20 g. Je größer die Strömung, umso schwerer sollte das Gewicht ausfallen.

Die Frage nach der richtigen Perle

Glasperlen erzeugen durch ihre harte Oberfläche beim Treffen auf das Bullet-Blei ein markantes Klack-Geräusch. Sie eignen sich besonders für trübes Wasser und eingeschränkte Sicht, indem akustische Reize den entscheidenden Unterschied machen können. Kunststoff-Perlen sind hingegen ideal, wenn es auf eine dezentere und unauffälligere Präsentation ankommt, etwa in stark befischten Gewässern oder bei scheuen Fischen. Ihre weichere Struktur schützt zugleich Knoten und Schnur.

Zu guter Letzt gibt es auch Tungsten-Perlen, die durch ihre hohe Dichte auffallen. In Kombination mit einem Tungsten-Blei machen sie besonders laute Klack-Geräusche. Zudem ist Tungsten deutlich schwerer als Kunststoff oder Glass, sodass eine Tungsten-Kombi (Blei + Perle) besonders gut für große Tiefen und Strömung geeignet ist.

Die besten Köder für Carolina Rig

Gummiwurm

Gummiwurm

Filigrane Gummiköder, insbesondere Creature-Baits, sind die Zielköder schlechthin für das Carolina Rig. Sie versetzen durch ihre ungewöhnliche Form und Bewegungen selbst vorsichtige Räuber in Beißlaune. Ihre besondere Wirkung liegt in der Kombination aus optischen und hydrodynamischen Reizen. Mit Anhängseln wie Tentakeln, Klauen oder Beinen imitieren sie nicht nur eine breite Palette von Beutetieren, sondern erzeugen auch komplexe Druckwellen, die Fische neugierig machen.

Ebenfalls gut geeignet fürs Angeln mit Carolina Rig sind die sogenannten Craws, die die Erscheinung und Bewegung von Krebsen nachbilden. Ihre voluminösen Klauen entfalten insbesondere beim Absinken oder beim leichten Anzupfen ein attraktives Spiel, das selbst im Winter die Raubfische zum Anbeißen verführt. Darüber hinaus bieten auch schlanke Worms mit ihren langen und scheinbar einfältigen Körpern zwar eine dezente Präsentation dafür aber eine reizende Wirkung für vorsichtige Räuber.

Einsatz und Führung der Carolina Rig Montage

Seerosen

Seerosen

Nach dem Auswurf wird das Carolina Rig zuerst auf den Gewässergrund abgelassen. Da der Köder mit keinem Gewicht beschwert ist und das Bullet-Blei wegen des vorgeschalteten Wirbels nicht an ihn heran kommt, sinkt er sehr langsam zu Boden und bewegt sich dabei ausgesprochen natürlich. Sobald der Köder den Grund erreicht hat, was von der Vorfachlänge abhängig ist und etwa 4-7 Sekunden dauert, wird die Montage zum ersten Mal angezupft.

Die Perlen und das Bullet-Blei schlagen beim Anzupfen zusammen und erzeugen ein Klack-Geräusch, das die Räuber auf sich aufmerksam macht. So wird die Montage in Sprüngen über den Gewässerboden weiter geführt. Man könnte die Führung mit der Jigtechnik vergleichen mit dem Unterschied, dass der Köder nach jedem Sprung viel länger braucht, um den Boden zu erreichen, als es beim Jiggen der Fall ist.

Neben dem Zupfen kann man das Carolina Rig auch einfach einholen oder am Boden schleifen. Grundsätzlich muss beim Angeln mit Carolina Montage nicht immer ein Klack-Geräusch erzeugt werden. Beim Schleifen sorgt die aufgewirbelte Sedimentwolke für Aufmerksamkeit. Zusammenfassend ist das Carolina Rig eine vielseitige Montage, die sich besonders für träge Fische und herausfordernde Bedingungen, wie etwa im Winter, eignet.

Carolina Rig Montage für Hecht

Alle Finesse-Rigs haben eine Schwäche – sobald sich ein Hecht von ihnen verführen lässt, gibt es keine Chance diesen zu landen. Fluorocarbon ist schlicht nicht dafür geschaffen, den ultrascharfen Hechtzähnen stand zu halten. Es gibt zwar extra dickes hechtsicheres Fluorocarbon, für Carolina-Rig ist es allerdings ungeeignet. Um dennoch mit Carolina Montage auch Hechte fangen zu können, soll ein hechtsicheres Stahlvofach anstatt Fluorocarbon gebunden werden.

Bei der Wahl des Stahlvorfaches greift man zu einem möglichst dünnen und elastischen Stahlvorfach-Material, damit der Köder nicht zu stark beschwert wird und sich flexibel bewegen kann. Empfehlenswert sind Stahlvorfächer, die aus mehreren Strängen geflochten sind, da sie eine hohe Flexibilität bieten. Die Stärke des Stahlvorfaches sollte etwa 5-8 kg ausmachen. Dies dürfte beim Angeln mit eher kleineren Creature Baits und bei zu erwartender Hechtgröße ausreichend sein.

Unterschied zwischen Carolina Rig und Texas Rig

Unterschied zwischen Carolina Rig und Texas Rig

Unterschied zwischen Carolina Rig und Texas Rig

Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Montagen liegt in der Position des Bullet-Bleis. Beim Texas Rig gleitet das Blei frei bis zum Köder, da es nicht durch einen Wirbel gestoppt wird. Dies verbessert einerseits die Bisserkennung und sorgt andererseits für eine insgesamt kompaktere Montage, die selbst an sehr hindernisreichen Stellen weitgehend hängerfrei bleibt. Im Gegensatz dazu neigt das Carolina Rig mit seinem bleifreien Vorfach gelegentlich zu Verhedderungen.

Insgesamt lässt sich die Texas Rig Montage viel dynamischer führen, weil das Bullet-Blei sehr beweglich ist und der Köder weniger Spielraum zum Schweben hat. Dadurch eignet sich das Texas Rig besonders für aktive Räuber und das effiziente Abfischen größerer Wasserflächen, während das Carolina Rig ideal für träge Fische und kalte Wetterbedingungen ist. Mehr Infos dazu im nächsten Beitrag: Angeln mit Texas Rig Montage.

Barschangeln mit Carolina Rig

Barsche halten sich am liebsten in strukturreichen Gewässerbereichen auf, wie z.B. in Krautfeldern, an Steinpackungen, unter versunkenen Bäumen etc. Besonders vielversprechend sind die sogenannten „Fenster“ in Seerosenfeldern. Genau dorthin wirft man die Montage aus und führt anschließend die Schnur über einen Seerosenblatt, sodass das Bullet-Blei quasi vertikal bewegt werden kann.

Damit die Schnur das Seerosenblatt nicht unter Wasser drückt, macht man sehr vorsichtige und leichte Zupfer. Dies genügt in der Regel, um eine Sedimentwolke aufzuwirbeln und die Barsche anzulocken. Dieselbe Technik kann man auch an versunkenen Bäumen und beim Vertikalangeln an Spundwänden oder von den Stegen anwenden. Beim Angeln mit Carolina Rig beißen die Barsche manchmal sehr vorsichtig, was sich anfühlt, als ob man einen Krauthänger hätte.

Mit Carolina Rig auf Zander

Zander

Zander

Anders als Barsche bevorzugen Zander strömungsreichere Bereiche. Sie halten sich oft an Strömungskanten, Sandbänken oder am Übergang von weichem zu hartem Grund auf. Die Vorliebe der Zander zur Strömung sollte beim Angeln mit Carolina Rig auch ausgenutzt werden. Dafür nimmt man ein etwas schwereres Bullet-Blei mit etwa 20 Gramm Gewicht und wirft die Montage an einen Hotspot aus. Dann ist warten angesagt.

Hat man das Bleigewicht richtig gewählt, erzeugt die Strömung eine leichte Bewegung des Bullet-Bleis. Diese überträgt sich auf den Köder und sorgt für reges Zappeln. In Kombination mit der natürlichen Bewegung des Köders in der Strömung entsteht in Summe ein besonders verführerisches Köderspiel, das den Zander schlussendlich zum Biss animiert.

Fertig hergestellte Carolina Rig Montagen gibt es hier*.