Angeln im Steinhuder Meer

Als größter Binnensee Nordwestdeutschlands, in dem Naturschutz immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das Steinhuder Meer ein Hotspot für Naturfreunde und Angler gleichermaßen.

Das besondere an Steinhuder Meer

Angeln im Steinhuder Meer

Angeln im Steinhuder Meer

Das Steinhuder Meer liegt in Niedersachsen und ist der größte Flachsee Deutschlands. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 29 Quadratkilometern und weist eine maximale Tiefe von 2,9 Metern auf. Durchschnittlich ist er allerdings nur 1,3 m tief. Solch eine geringe Seetiefe fördert eine intensive Sonneneinstrahlung bis zum Gewässergrund, was die Photosynthese und damit das Wachstum von Wasserpflanzen und Phytoplankton begünstigt. Diese bilden die Grundlage für ein produktives Nahrungsnetz und tragen der Biodiversität der Fischfauna bei.

Zu den vorherrschenden Arten im Steinhuder Meer zählen Hecht, Barsch, Aal und verschiedene Karpfenartige. Jede dieser Spezies hat spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum und beeinflusst die Populationsdynamiken innerhalb des Gewässers. Auch die Eutrophierung, verursacht durch den Eintrag von Nährstoffen aus der Landwirtschaft, kann durch Algenblüten und Sauerstoffmangel die Wasserqualität und das Fischverhalten beeinträchtigen. Dies sollten Angler vor allem in den Sommermonaten berücksichtigen.

Angeln im Steinhuder Meer vom Ufer aus

Seerosenfeld

Seerosenfeld

Die Hotspots am Ufer im Steinhuder Meer variieren je nach Fischart und Vorlieben der Angler. Das Mardorfer Ufer ist z.B. für seine Weißfischbestände sowie Hechte und Barsche bekannt. Auch die beiden Inseln Steinhude und Wilhelmstein mit ihren unregelmässigen Uferverläufen sind für Spinnangler überaus vielversprechend. Hier tummeln sich zahlreiche Kleinfischschwärme, denen die Räuber immer auf den Fersen sind.

Weiterer bekannter Hotspot entlang der Uferlinie am Steinhuder Meer ist die Einmündung des Hagenburger Kanals, der den See mit dem Mittellandkanal verbindet. Neben den Karpfen und Schleien hat man hier auch gute Chancen auf den Aal, der mit speziellen Aalruten nachts beangelt wird. Darüber hinaus lohnt sich das Wattangeln im Steinhuder Meer, da vor allem größere Fische sich weit entfernt vom Ufer aufhalten.

Angeln im Steinhuder Meer vom Boot aus

Will man im Steinhuder Meer kapitalen Hechten, Barschen oder Zandern nachstellen, kommt man an einem Boot nicht vorbei. Denn die besten Chancen auf einen großen Fang hat man an den sogenannten Deipen. So werden im Steinhuder Meer tiefe Rinnen genannt, die nördlich der Seemitte in Ost-West-Richtung verlaufen, wobei „tief“ in diesem Zusammenhang ein relativer Begriff ist. Schon ein Übergang von 1,3 auf 2,3 Meter kann im Steinhuder Meer als tief bezeichnet werden.

An den Deipen lohnt sich nicht nur ein Wurmbündel sondern auch diverse Kunstköder auszuwerfen. So hat man mit Blinker, Spinner und Wobbler gute Chancen auf kapitale Hechte und Barsche. Wobei die Größe der Kunstköder vom ersten Sommermonat aus gesehen mit jedem weiteren immer größer werden darf. Darüber hinaus lohnt sich an den Deipen auch Gummifisch-Angeln auf Zander, z.B. mit der Drop-Shot-Technik.

Angeln im Steinhuder Meer

Angeln im Steinhuder Meer

Angelkarten und andere Erlaubnisse für Steinhuder Meer

Um Angelkarten und Angelerlaubnisse für Steinhuder Meer zu erhalten, können Angler sich an den Anglerverband Niedersachsen (AVN) wenden und alle notwendigen Unterlagen entweder online oder persönlich in einer der Verkaufsstellen z.B. im Angelladen erwerben. Die genauen Kosten für die Erlaubnisse variieren je nach Art und Gültigkeitsdauer. Für eine Tageserlaubnis liegen die Preise in der Regel zwischen 10 und 15 Euro, während eine Jahreserlaubnis zwischen 50 und 100 Euro kosten kann.

Es ist wichtig und verpflichtend, die Schonzeiten und die sogenannten Baglimits im Steinhuder Meer einzuhalten, um die Fischbestände zu schützen und die Nachhaltigkeit des Angelns zu gewährleisten. Der Betreiber schreibt auch weitere Auflagen und Regeln fürs Angeln vor, wie z.B. die Verwendung der Kunstköder und spezieller Haken beim Raubfischangeln. Weiterhin ist im Steinhuder Meer der Umgang mit Verbrenner-Motoren streng reglementiert und das Angeln in Naturschutzgebieten verboten.

Fisch mit Tradition: Steinhuder Rauchaal

Der Rauchaal hat eine tief verwurzelte historische Bedeutung für die Region rund um das Steinhuder Meer. Über Jahrhunderte hinweg war der Aalfang und die anschließende Räucherung ein zentraler Bestandteil der lokalen Wirtschaft und Kultur. Nach dem Fang, der mit Reusen erfolgte, wurden die Aale gereinigt, gehäutet und in einer Lake aus Wasser, Salz und einer speziellen geheimen Gewürzmischung eingelegt. Anschließend wurden die Fische über Buchenholz geräuchert. Die Aalzubereitung galt als Handwerk und wurde oft von ganzen Familien und Dorfgemeinschaften durchgeführt und war ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Heutzutage sind die Aalbestände im Steinhuder Meer aufgrund von Umweltveränderungen und Überfischung zurückgegangen. Daher werden Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Aalpopulation ergriffen, darunter die Schaffung von Schutzgebieten, die Regulierung des Fischfangs und die Förderung nachhaltiger Fangpraktiken. Trotz der Herausforderungen bleibt der Rauchaal ein Symbol für die kulturelle Identität und die enge Verbindung zur Natur in der Region rund um das Steinhuder Meer.


Quellenhinweise