Eisangeln Tipps: Zielfische, Angelplätze, Sicherheit

Eisangeln fasziniert. Selbst in unseren Breitengraden gibt es Angler, die ausschließlich im Winter auf Fischfang gehen und das mit Erfolg!

Eisangeln von seiner besten Seite

Eisangeln

Eisangeln

Eigentlich wird das Eisangeln immer mit der klirrenden Kälte assoziiert. Wenn man sich allerdings der Jahreszeit entsprechend passende Kleidung aussucht, die warm hält und bequem ist, kann man beim Eisangeln wahre Sternstunden erleben. Denn nichts ist spannender als mit einer sehr leichten und sehr einfachen Ausrüstung, wie sie beim Eisangeln üblich ist, kapitale Fische aus der Tiefe auftauchen zu sehen.

Vor allem in der nördlichen Hemisphäre ist Eisangeln sehr weit verbreitet. Hier hat es lange Tradition und wurde inzwischen zum Volkssport. Aus Kanada, USA, skandinavischen Ländern und Russland stammt im Internet auch das beste Video-Material zum Thema Eisangeln.

Sicherheit geht vor!

Das erste Gebot beim Eisangeln: Betreten Sie das Eis nur dann, wenn eine ausreichende Tragfähigkeit gewährleistet ist. Grundsätzlich gilt eine Eisstärke von zehn Zentimetern als tragfähig. Allerdings sollten Sie bedenken, dass sich eine Eisdecke niemals gleichmäßig entwickelt, es kann also durchaus sein, dass sie beispielsweise in einem windgeschützten Bereich deutlich dünner bleibt. Darum wird für das Eisangeln eine Stärke von mindestens 15 Zentimetern empfohlen.

Lassen Sie sich von einer Person begleiten, denn brechen Sie wieder Erwarten doch ein, kann Ihnen die Begleitperson sofort helfen. Aus diesem Grund sollte beim Laufen auf der Eisfläche und beim Eisangeln selbst ein gewisser Abstand zwischen den Personen eingehalten werden, damit sich das ganze Gewicht nicht auf einen Punkt konzentriert.

Wie finde ich die richtige Stelle zum Eisangeln?

Eisangeln

Eisangeln

Im eiskalten Wasser verhalten sich die Fische meist von Natur aus standorttreu und passiv. Wählen Sie darum am besten mehrere Stellen beziehungsweise Löcher aus, die Sie dann abwechselnd beangeln. Viele Fische verharren an den Hängen von Unterwasserhügeln oder in steil abfallenden Bereichen, Hechte halten sich dagegen vor allem im Januar und Februar bevorzugt in flacheren Regionen auf, da sie dort optimal laichen können. Prinzipiell sind jedoch alle Fische zur hellsten Tageszeit am aktivsten!

Bewegen Sie sich auf dem Eis sehr langsam und vorsichtig, denn Schallwellen verbreiten sich unter Wasser deutlich schneller als in der Luft, so dass die Fische durch rasche Bewegungen alarmiert werden. Wenn an einem Loch über einen längeren Zeitraum kein einziger Fisch anbeißt, holen Sie die Schnur einfach wieder ein, um sie anschließend sofort wieder langsam zu Wasser zu lassen. Oft werden die im Winter trägen Fische erst nach mehrmaligem Ein- und Auswerfen auf den Köder aufmerksam.

Tipps rund um Eislöcher, Köder und Fische

Hecht

Hecht

Die Eislöcher bohren Sie am besten mit einem hand- oder motorbetriebenen Eisbohrer. Ein Eispickel ist weniger geeignet, da er unerwünschte Risse verursacht, die im schlimmsten Fall die Stabilität des Eises gefährden. Ein Durchmesser von 20 Zentimetern pro Loch reicht in der Regel aus. Rechnen Sie mit kapitalen Fängen, sollten Sie Durchmesser des Eisloches dem anpassen. Das muss immer im Vorfeld gemacht werden. Denn sobald Sie einen Brocken am Haken haben, ist es äußerst schwierig, das Eisloch im Drill zu vergrößern.

Fast alle Fische beißen im Winter am liebsten auf Naturköder. So bevorzugen z.B. Forellen Bienenmaden, Würmer und eine spezielle Teigmischung. Auch die Weißfische beißen im Winter am liebsten auf Maden und Würmer. Sie sollten es allerdings vermeiden zu viele Lockfutter im Winter ins Wasser zu geben, weil die Fische ihren Stoffwechsel bei kalten Temperaturen stark reduzieren, sodass weniger jetzt mehr bedeutet. Für das Eisangeln auf Barsch bieten sich wiederum die Kunstköder an. Dabei haben die sogenannten Balance-Jigs, Zocker, Ice Flies und Mormyschkas die besten Erfolgsaussichten. Toter Köderfisch ist ein beliebter Köder beim Eisangeln auf Hecht und Zander.

Rute, Rolle und die richtige Schnur

Eisrute

Eisrute

Da Sie den Köder beim Eisangeln nicht auswerfen sondern bloß ins Eisloch herunter lassen müssen, brauchen Sie dafür auch keine lange Rute. Eisangeln-Ruten sind in der Regel sehr kurz, 35 – 55 cm Länge genügt voll und ganz. Auch die Rolle muss beim Eisangeln nicht so viel Schnur aufnehmen und ist somit ebenso sehr kompakt und bündig. Weiterhin soll die Rolle mit einem speziellen Schmierstoff verarbeitet sein, damit sie auch bei frostigen Temperaturen einen geschmeidigen Lauf behält.

Bei der Wahl der richtigen Angelschnur müssen Sie zu einer Monofilen greifen, weil geflochtene Schnüre bei Minus-Temperaturen brechen. So wählen Sie eine Monoschnur in der Stärke, die zum Zielfisch passt. Falls Sie auf Hechte angeln wollen, brauchen Sie allerdings immer ein Stahlvorfach, denn die skalpellscharfe Hechtzähne beißen in Sekundenbruchteile jeder Schnur – ob Monofile oder Geflochtene. Im nächsten Artikel bieten wir einen Kaufratgeber für Eisangeln-Zubehör.

Was tun beim Einbruch ins Eis?

Jedes Jahr warten unzählige passionierte Sportfischer auf den Winter. Doch bei aller Liebe: Neben der passenden Ausrüstung und den richtigen Ködern sollte vor allem die eigene Sicherheit immer höchste Priorität haben!  Besorgen Sie sich vor einem Eisangeln-Ausflug für den Fall der Fälle ein etwas 15 bis 20 Meter langes Seil, womit beim Einbruch ihr Begleiter Sie aus dem Wasser ziehen kann. Umgekehrt genauso.

Falls Sie alleine auf dem Eis sind, brauchen Sie zwinkend ein paar Spikes, die mit einer Schnur miteinander verbunden sind und die Sie um den Hals tragen müssen. Wenn Sie ins Eis einbrechen, können die Spikes ihr Leben retten, indem Sie sich damit wieder aufs Eis ziehen. Viele Eisangler tragen zudem Schwimmanzug und Rettungsweste. Was tun aber, wenn Sie alleine auf einer Eisangeln-Tour sind und weder Eishaken noch Eisspikes haben? Folgendes Video veranschaulicht und erklärt das richtige Verhalten dabei in aller Deutlichkeit.