Angeln auf Saiblinge: Köder, Montagen, Führungstechnik

Warum Saiblinge mehr wert sind als Forellen und wie man sie erfolgreich beangeln kann, erläutern wir in diesem Beitrag.

Was ist Saibling für ein Fisch?

Saibling

Saibling

Der Saibling gehört zur Familie der Lachsartigen. Es gibt über 30 Unterarten der Saiblinge, die sowohl Süßwasser- als auch anadrome (ins Meer wandernde) Arten umfqssen und unter der Gattung Salvelinus zusammengefasst sind. Unabhängig von Lebensweise und Biologie zeichnen sich alle Saiblinge durch einen erhöhten Nährwert und sehr schmackhaftes, fettarmes Fleisch aus. Hier gibt es weitere Infos über Saiblinge.

In Deutschland gibt es zwei wichtige Unterarten der Saiblinge: den Seesaibling (Salvelinus umbla/alpinus) und den Bachsaibling (Salvelinus fontinalis). Der Seesaibling hat seine natürliche Population in den kalten Voralpen- und Alpenseen. Der Bachsaibling hingegen wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus Amerika eingeführt und wird seitdem in der Forellenwirtschaft meist als Nebenfisch gezüchtet sowie zur Hege von Gewässern ausgesetzt.

Unterschied zwischen Bachsaibling und Seesaibling

Der Bachsaibling unterscheidet sich vom Seesaibling durch das schwarze Band, das entlang der Ränder seiner Bauch-, Brust- und Afterflossen verläuft. Zudem weist er eine ausgeprägtere Marmorierung auf dem Rücken auf. Ein weiteres markantes Merkmal des Bachsaiblings ist seine Maulspalte, die etwas tiefer liegt und bis weit hinter das Auge reicht.

Wie fängt man am besten Saiblinge?

Bergfluss

Bergfluss

Da der Saibling ein Raubfisch ist, steht auf seiner Speiseliste ausschließlich tierische Nahrung. Sein Beutespektrum ist dabei weit gefächert: Er jagt und frisst Insektenlarven, Würmer, Fischlaich, verschiedene Kleinfische und Krebstiere. Bei der Jagd versteckt er sich am Grund zwischen Steinen, Baumstämmen und anderen Hindernissen, um auf Beute zu lauern. Genau dort sollte man ihm auch den Köder präsentieren.

Die beste Zeit zum Angeln auf Saibling ist früh am Morgen oder spät am Abend. In der übrigen Zeit des Tages nimmt seine Aktivität stark ab, obwohl man immer noch mit einigen Bissen rechnen kann. Immer wieder steigt der Saibling an die Wasseroberfläche, um sich die ins Wasser gefallenen Insekten zu schnappen. Fliegenfischer wissen es und beangeln ihn effektiv mit Kunstfliege. Fangen kannman den Saibling das ganze Jahr über.

Wie tief stehen Saiblinge?

Saiblinge

Saiblinge

Die Tiefe, in der sich Saiblinge aufhalten, hängt von den Wetterbedingungen ab. Bei klarem und sonnigem Himmel bevorzugen die Räuber Tiefen von 3 bis 4 Metern oder mehr. Bei bedecktem Wetter jagen sie auch gerne in flacheren Bereichen. Da der Saibling grelles Sonnenlicht meidet, bevorzugt er generell tiefe und schattige Bereiche. Die Wetterbedingungen sollten daher bei der Köderpräsentation stets berücksichtigt werden.

In Stauseen kann man Saiblinge vor allem im Sommer oft in flachen Bereichen mit felsigem Grund finden, wo sie kleine Felchen, Äschen und andere Brutfische erbeuten. Ihren Standort erkennt man am charakteristischen Plätschern an der Wasseroberfläche, wenn sie kleine Fische jagen oder ins Wasser gefallene Insekten einsammeln. Mit sinkenden Temperaturen und fortschreitendem Winter ziehen sich die Saiblinge in tiefere Bereiche zurück.

Spinnangeln auf Saiblinge

Manche Saibling-Angler behaupten, dass die flinken Räuber einen Hang zu Spinnern mit gelben und weißen Punkten auf dem Rotorblatt haben. Darüber hinaus sind auch Blinker und Wobbler vielversprechend. Allerdings ist diese Spezies unberechenbar und schwer zu überlisten. Mal nimmt der Saibling einen kleinen Spinner, ein anderes Mal mag er lieber einen Spoon. Seine Vorlieben ändern sich so schnell wie das Wetter und müssen immer wieder experimentell direkt am Wasser ausgelotet werden.

Spinnangeln-Montage für Saibling

Spinnangeln-Montage für Saibling

Hat man eine vielversprechende Stelle gefunden, sollten zuerst küstennahe Bereiche angeworfen und erst danach der Köder in die tieferen Stellen katapultiert werden. Dies ist eine gängige Taktik beim Nachstellen von Saiblingen. Startet man gleich am Anfang mit weiten Würfen, wird der Saibling verscheucht, der oft im flachen Wasser in Ufernähe jagt. In der Abbildung oben ist zu sehen, wie eine typische Spinnfischen-Montage für Saibling aufgebaut ist.

Saiblinge angeln in Forellenseen

Da Saiblinge kaltes Wasser bevorzugen und darin auch gedeihen, werden sie in kommerziellen Teichanlagen meist zu Winterzeit besetzt. Kennt man ein Paar tiefere Löcher in so einem Teich, sollte genau dort der Köder angeboten werden. Es sind Spinner, kleine Blinker und Wobbler, die beim Angeln auf Saiblinge in den Forellenteichen am vielversprechendsten sind. Hier und wieder mal beißen sie auch auf kleine Gummi-Twister, die gleichmäßig über dem Grund eingezogen werden.

Saiblinge angeln mit der Pose

Möchte man den Saiblingen mit der Pose nachstellen, greift man am besten zu Naturködern. Idealerweise sind es Insekten oder Krebstiere aus demselben Gewässer, die den Fischen bereits bekannt sind. Doch auch solche Universalköder wie Maden sind vielversprechend auf Saiblinge. Zur Montage passt am besten eine Gleitpose wie z.B. ein Waggler, der eine flexible Köderpräsentation sowohl in der Strömung als auch auf Entfernung und in großen Tiefen ermöglicht.

Die Köder-Sinkgeschwindigkeit ist beim Saibling-Angeln ebenfalls von großer Bedeutung. Saiblinge verhalten sich ähnlich wie Forellen und beißen je nach Laune mal auf einen langsam fallenden, mal auf einen schnell sinkenden Köder. Die Absinkgeschwindigkeit kann durch die Menge, Größe und Anordnung der Bleischrotte auf der Schnur beeinflusst werden, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.

Waggler-Montage

Waggler-Montage

Einer der schönsten Salmoniden

Folgende Aufnahmen gewähren einen kurzen aber intensiven Einblick in den natürlichen Lebensraum der Bachsaiblinge, die zu den schönsten und farbenprächtigsten Vertretern der Salmoniden-Familie gehören. Da Bachsaiblinge und Bachforellen denselben Lebensraum und sehr ähnliche Nahrung beanspruchen, konkurrieren sie miteinander. Dabei müssen die Bachforellen ihren Lebensraum teilweise an die robusteren Bachsaiblinge abtreten.