Forellen angeln in freier Wildbahn in Deutschland

Kein Fisch übt auf die Angler mehr Faszination aus als die Forelle. Doch die Wildforellen gehören inzwischen zu gefährdeten Fischarten in Deutschland.

Wildlebende Forellen in Deutschland

Forelle angeln

Forelle angeln

In Deutschland gibt es drei Arten der wildlebenden Forellen: Meerforelle (Salmo trutta trutta), Bachforelle (Salmo trutta fario) und die Seeforelle (Salmo trutta lacustris). Währen die Meerforelle an den Küsten von Nord- und Ostsee vorkommt, leben die beiden anderen im Süßwasser. Daneben gibt es auch noch die Regebogenforelle, die ausschließlich in Aquakulturen gezüchtet und nur dort beangelt werden kann.

Die Bachforelle bewohnt vorwiegend kleine bis mittelgroße Fließgewässer mit klarem, kühlem und sauerstoffreichem Wasser. Besonders in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen gibt es noch Flüsse und Bäche, die natürliche Populationen beherbergen. Die Seeforelle bevorzugt wiederum tiefere und größere Gewässer wie die Voralpenseen. Hier sind vor allem in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg (Bodensee), einige Populationen vorhanden.

Wildforellen sind als gefährdet eingestuft

Im Jahr 2024 wurde die wildlebende Forelle in Deutschland erstmals als gefährdete Fischart eingestuft. Diese Neubewertung erfolgte durch das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und ist in der neuesten Roten Liste für Süßwasserfische dokumentiert. Die Bewertung reflektiert einen Rückgang des Wildbestands in fünf Bundesländern, einschließlich Bayern und Baden-Württemberg. Für die Bewertung wurden nur frei lebende Wildbestände berücksichtigt.

Die Einstufung der Forelle als gefährdete Art könnte in Deutschland zu strengeren Schutzmaßnahmen führen, wie zum Beispiel zu noch mehr verlängerten Schonzeiten oder sogar zu ganzjährigen Fangverboten. Wir werden diese Entwicklung weiterhin beobachten und unsere Schonzeiten-Listen entsprechend aktualisieren: Fischschonzeiten und Mindestmaße in deutschen Bundesländern.

Forellen in freier Wildbahn und im Forellenteich

Seeforelle

Seeforelle

Für einen passionierten Forellenangler gibt es kaum etwas Schöneres, als dem nassen Element einen silbernen Fisch zu entlocken. Wer sich dem Forellenfischen in unberührter Natur an einem schönen Gewässer hingeben kann, verbindet spannende Angelmethoden und erholsame Ruhe auf nahezu perfekte Art und Weise. In freier Natur muss der Angler allerdings zunächst auskundschaften, welchen Unterstand die Forelle bevorzugt und welche Köder am erfolgversprechendsten sind, was vor allem Strecke machen und viel Beobachten bedeutet.

Deshalb zieht es den Neuling vielleicht doch eher zum erfolgversprechenden Forellenteich als zum natürlichen, jedoch schwieriger zu beangelnden Wildwasser. In einem Forellenteich ist der Erfolg viel wahrscheinlicher. Auch ist die Dichte der Fische sehr groß, sodass man nicht lange nach einer guten Angelstelle suchen muss. Doch auch in den Teichanlagen springen die Fische nicht von alleine in den Kescher. Im nächsten Beitrag finden Sie weitere Infos zum Thema: Angeln im Forellensee.

Forellen fangen mit Blinker

Gefangene Forelle

Gefangene Forelle

Während Zuchtforellen in den Teichanlagen auch mal mit Maden und Mehlwürmern aus dem Wasser gezogen werden, kommen bei ihren wildlebenden Vettern fast ausschließlich Kunstköder zum Einsatz. Dabei sind vor allem Spinner und Blinker erfolgversprechend. Beide Köderarten müssen allerdings gekonnt in Szene gesetzt werden, damit die Fische anbeißen. Ein monotones Einkurbeln reicht nicht aus, stattdessen soll der Köder je nach Strömung mit verschiedenen Geschwindigkeiten mal in oberen und tieferen Wasserschichten geführt werden und die Fische regelrecht zum Biss verführen.

Oft haben es die Forellen auf kranke und angeschlagene Fische abgesehen, die Ihnen scheinbar leichte Beute suggerieren. Ein stark nach links und rechts bzw. nach oben und unten ausladender Blinker übt auf jeden Räuber eine Signalwirkung aus. Doch selbst bei Blinkern greifen die Fische häufig mal daneben. So kann der Angler nach einem gesichteten Fehlgriff den bereits aufgeregten Räuber durch eine etwas schnellere Köderführung zum nächsten Angriff animieren.

Forellen angeln mit Wobbler

Miniwobbler

Miniwobbler für Forelle

Auch solche Kunstköder wie Wobbler sind überaus erfolgreich beim Angeln auf wildlebende Forellen. Während Bachforellen vor allem Miniwobbler mit kleinen Tauchschaufeln und verführerischem Lauf bevorzugen, steigen die Seeforellen eher auf die sogenannten Küstenwobbler ein. Diese haben keine Tauchschaufeln und ähneln in ihrer Konstruktion den Stickbaits. Sie laufen eher dezent als aufsehenerregend durchs Wasser, haben aber das Potenzial auch mal größere Seeforellen zum Biss zu animieren.

Der Klassiker Kunstfliege

Da die Hauptnahrung der Forellen in der freien Wildbahn aus kleinen Fischen und verschiedenen Insekten besteht, verspricht das Fliegenfischen mit einer künstlichen Fliege ebenso größere Erfolgschancen beim Forellenangeln. So gibt es z.B. im alpinen Raum viele Bäche, die bewirtschaftet werden und wo die Fliegenfischer ihr Können unter Bewies stellen können. Erfolgreich sind besonders die Angler, die genau beobachten, welche Insekten am Angelgewässer zu sehen sind und dann aus ihrem großen Sortiment an gebundenen Kunstködern die richtige Fliege aussuchen.

Wie tief soll man den Köder anbieten?

Saiblinge

Saiblinge

Wie tief der Köder den Forellen präsentiert werden soll, ist ein unter Anglern intensiv diskutiertes Thema. Manche bieten den Köder zuerst an der Oberfläche an und, wenn die Bisse ausbleiben, gehen langsam in die tiefere Schichten hinein. Es sind vor allem die Witterungsbedingungen und die Jahreszeit, die starken Einfluss auf das Beißverhalten der Forellen ausüben und die Tiefe für die Köderpräsentation bestimmen. Während im Sommer die über der Wasseroberfläche fliegenden Insekten die zu beangelnde Wasserschicht bestimmen, sind es im kalten Jahreszeit eher die Beutefische, denen die Forellen im tieferen Wasser nachstellen und wo der Köder hin soll.

Welche Angelrute für Forelle?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn jeder Forellenangler hat hierbei seine eigene Philosophie. Während der Einsteiger sich zunächst mit einer 2,5 – 3 Meter langen Allround-Rute zufriedengibt, stellen die Profis höhere Ansprüche und suchen sich eine 2,4 bis 2,7 Meter lange Spinnrute mit schneller Spitze und mittlerer Aktion aus. Ganz gleich für welche Rute Sie sich entscheiden, sollten Sie immer darauf achten, dass das Rutengewicht so gering wie möglich ausfällt: Zum einen, weil eine schwere Gerste auf Dauer ermüdend wirkt und zum anderen, weil es die sensible Wahrnehmung der Köderattacke verhindert.