Wenn es ums Karpfenangeln geht, sind Boilies unschlagbar. Hier erklären wir, welche Zutaten gute Boilies beinhalten sollten und wann welche davon zum Einsatz kommen.
Karpfenköder mit Köpfchen: Warum Boilies so effektiv sind
Der Erfolg der Boilies beruht maßgeblich auf ihrer durchdachten Zusammensetzung. Nach der Theorie ihres Entwicklers, des Briten Fred Wilton, bieten sie den Karpfen eine vollständige Versorgung mit essenziellen Nährstoffen in einer leicht verwertbaren Form. Abhängig von der Jahreszeit werden in Boilies spezifische Zutaten und Nährstoffe eingesetzt, die eine effiziente Verdauung fördern und die Energiereserven der Fische optimal auffüllen. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der selektiven Wirkung der Boilies. Durch ihre Form, Größe und feste Konsistenz sind sie für kleinere Weißfische wie z.B. Rotaugen, Rotfedern, Alande etc. kaum verwertbar – der unerwünschte Beifang wird dadurch auf ein Minimum reduziert.
Die besten Boilies im Vergleich
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Artikel | Top Secret Futterboilie | Radical Punky Monkey | Quantum Radical Boilie | Carp Pineapple | Boilies Pop Ups Dip | Angel-Berger Boilies | Carp Killers Boilies |
Gewicht Packung | 10 kg | 1 kg | 1 kg | 1 kg | 2 kg | 500 g | 3,5 kg |
Durchmesser | 18 mm | 16 mm | 16, 22 mm | 16, 20, 24 mm | 20 mm | 20 mm | 16, 20, 24 mm |
Geschmack | Vanille, Hanf, Fisch, Muschel, Frutti | Tigernut | Bloody Chicken | White Indian | Muschel | Mixed | Hanf |
Optimal geeignet für: | Karpfen, Brassen | Karpfen, Brassen, | Karpfen | Karpfen, Brassen | Karpfen | Karpfen | Karpfen, Brassen |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Sinkend, schwebend oder auftreibend?
Das Schwimmverhalten der Boilies bestimmt ihren Einsatz in verschiedenen Gewässern und unter unterschiedlichen Bedingungen. Man unterscheidet sinkende, schwebende und auftreibende Boilies. Sinkende Boilies sind ideal für Gewässer mit hartem Boden oder bewährte Futterplätze, an denen Karpfen regelmäßig nach Nahrung suchen. Insofern sie sich in der Farbe nicht zu stark vom Boden abheben, wirken sie natürlich und verschrecken auch vorsichtige Fische nicht.
Pop-Up Boilies haben einen starken Auftrieb und heben den Köder über den Grund, wodurch der Boilie gut sichtbar wird und sich von schlammigem Untergrund abhebt. Auch für den Einsatz in krautreiche Arealen sind Pop-Up-Boilies optimal geeignet. Wafter-Boilies wiederum sind leicht auftreibend, sodass sie quasi schwerelos im Wasser schweben. Dies ermöglicht es auch sehr vorsichtigen Karpfen, den Köder mit wenig Widerstand einzusaugen, was die Bissausbeute erhöhen kann.
Boilie-Vielfalt: Zutaten im Fokus
Die Zusammensetzung der Zutaten in einem Boilie bestimmt seine Eignung für unterschiedliche Jahreszeiten, Gewässertypen und Wassertrübungen. Zusätzlich beeinflussen das natürliche Nahrungsangebot sowie der Befischungsdruck das Fressverhalten der Karpfen, wodurch sich weitere Anforderungen an die Wahl optimaler Boilies ergeben. Folgende Sorten haben sich in der Karpfenszene etabliert und kommen je nach Ausgangslage zum Einsatz.
- Fischmehl-Boilies: Hochproteinreich durch Fischmehle, oft mit Omega-3-reichen Fischölen verfeinert, entfalten Fischmehl-Boilies ihre Lockwirkung besonders gut im Sommer, wenn der Nahrungsbedarf der Fische am höchsten ist. Die Fische fühlen instinktiv, dass diese Nahrung ihr Wachstum fördert, was sie wiederum weniger anfällig für Fressfeinde macht.
- Krill-Boilies: Dank ihrem intensiven und mit Aminosäuren angereichertem Duft wirken Krill-Boilies auch über größere Distanzen. Oft mit Extrakten aus Grünlippmuscheln versetzt imitieren sie die im Gewässer vorkommenden natürlichen Proteinquellen. Sie enthalten gut verdauliche Proteine und Fette, die das Fressverhalten der Fische ganzjährig anregen.
- Milchprotein-Boilies: Mit Zutaten wie Casein, Laktalbumin oder Molkenprotein bieten diese Boilies eine hohe Verdaulichkeit. Gerade im Winter, wenn Karpfen ihre Nahrungsaufnahme reduzieren, entfalten sie ihre Vorteile, da sie selbst durch träge Fische leicht verstoffwechselt werden können. Ihre subtile Note spricht besonders vorsichtige Flossenträger an.
- Nuss-Boilies: Die natürliche Süße von Tigernüssen oder Erdnüssen macht diese Boilies zu einer beliebten Wahl in den wärmeren Monaten. Ihr hoher Fettgehalt bietet Fischen eine wertvolle Energiequelle, während das nussige Aroma eine langanhaltende Lockwirkung entfaltet. Karpfen, die dieses Futter kennen, reagieren darauf oft mit ungebremster Fresslust.
- Frucht-Boilies: Auf Soja- oder Mais-Basis und mit Aromen von Ananas, Banane, Erdbeere etc. bieten diese Boilies eine leichtere Alternative zu den fischmehlbasierten Ködern. Besonders im Frühjahr entfalten sie ihre Stärken, indem sie die Fische wachrütteln. Häufig mit Betain angereichert, sind sie auch im Sommer für kurze Sessions eine gute Wahl.
- Gewürz-Boilies: Chili, Knoblauch oder Pfeffer stimulieren den Stoffwechsel der Karpfen und verstärken die Verdauungsaktivität. Besonders im noch kühlen Wasser des Spätfrühlings entfalten diese Boilies ihre volle Wirkung, da ihre ätherischen Öle und scharfen Bestandteile schnell wahrgenommen werden und den Appetit der Fische anregen.
- Hybrid-Boilies: Diese Boilies kombinieren tierische und pflanzliche Proteine, wodurch sie ein ausgeglichenes Nährstoffprofil bieten. Sie vereinen die Vorteile von Fischmehlen mit der Lockwirkung pflanzlicher Bestandteile und sind daher universell einsetzbar. Besonders an unbekannten Gewässern bieten sie eine sichere Wahl für den Einstieg.
- Birdfood-Boilies: Diese Boilies enthalten eine Mischung aus verschiedenen Samen und Getreide-Produkten, wodurch sie eine grobe Struktur und eine hohe Wasserlöslichkeit aufweisen. Sie sind besonders effektiv während der Wintersaison oder auch beim geringen Sauerstoffgehalt im Sommer und können mit süßen und würzigen Aromen kombiniert werden.
- Instant-Boilies: Wie der Name verrät, zeichnen sich diese Boilies durch ihre schnelle Löslichkeit und hochkonzentrierten Aromen aus, die binnen kürzester Zeit große Lockwolken im Wasser erzeugen. Sie sind ideal für spontane Kurzsessions oder stark befischte Gewässer, in denen es darauf ankommt, möglichst schnell Aufmerksamkeit zu erzeugen.
- Langzeit-Boilies: Extrem harte Boilies, die sich erst über viele Stunden hinweg auflösen. In Gewässern mit hohem Weißfischbestand sind sie das Mittel zum Zweck, da sie nicht so schnell von Kleinfischen zerfressen werden. Gerade bei ausgedehnten Sessions oder bei scheuen, träge fressenden Karpfen sind sie die ideale Lösung für selektives Angeln auf kapitale Fische.
Optimale Boilies für das Frühjahr
Auf der Suche nach den passenden Boilies für den nächsten Angelausflug sollten Sie zunächst reflektieren, welche Witterungsbedingungen Sie am Angelplatz erwarten. Wollen Sie im Frühjahr den Karpfen nachstellen, so greifen Sie am besten zu den weicheren Kohlehydrat-Boilies, die aus Soja- oder Maismehl bestehen und kräftige Duftnoten aufweisen. Da die Fische nach dem Winterschlaf noch träge sind, brauchen sie Nahrung, die ihnen schnell Energie liefert und die sie leicht verdauen können. Mit fortschreitendem Frühling empfehlen sich wiederum proteinreichere Boilies mit Fischmehl, die den steigenden Energiebedarf der Fische stillen.
Boilies für den Sommer und den Herbst
Im Sommer und im Herbst sind die Fische aktiv und gefräßig. Jetzt kommen große Boilies auf Basis von Tier-, Fisch- oder Krillmehl ins Spiel, die den hohen Nährstoffbedarf der Fische decken. Besonders beliebt unter Anglern sind Tigernuss-Boilies*, die mit ihrem süßlich-nussigen Aroma eine starke Anziehungskraft auf die Karpfen ausüben. Häufig enthalten Sommer-Boilies zudem Zutaten wie Mais, Hanf oder Bananen sowie intensiv duftende Lockstoffe. Erfahrene Karpfenangler greifen auch mal zu sehr süßen Boilies in kräftigen Farben, da die Süßwasser-Kolosse neugierig sind und erkunden gerne neue Reize an ihren Stammplätzen.
Richtige Boilies für den Winter
Wenn im Winter die Karpfen überlisten will, braucht Boilies, die auf Basis pflanzlicher Mehle bestehen, mit süßlichen Aromastoffen wie z.B. Anis oder Zimt verfeinert wurden und einen niedrigen Proteingehalt aufweisen. Anders als Boilies auf Basis von tierischen Mehlen überstrapazieren „vegetarische“ Boilies den Metabolismus der Fische kaum, sodass diese sie leicht verdauen können. In Gewässern mit einer dicken Schlammschicht bieten sich zudem schwimmende Boilies an – sie heben sich vom Grund ab und bleiben für die Karpfen gut sichtbar, was die Fangchancen zusätzlich erhöht. Mehr dazu im nächsten Beitrag: Pop-Up-Boilies.
Ausführlichen Ratgeber zum Thema gibt es hier: Angeln mit Boilies.