Was macht eine gute Bootsrute aus und auf welche Parameter soll man beim Kauf besonders präzise achten? Um diese und andere Fragen geht es in diesem Artikel.
Bootsruten-Testsieger: Diese Modelle lohnen sich
Penn Squadron II Pilk
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Die PENN Squadron II Pilk ist eine zweiteilige Meeresrute mit einem Wurfgewicht von 100–160 g und einer Länge von 2,10 m. Sie wurde speziell für das Pilken vom Boot oder Kajak auf Arten wie Dorsch, Seelachs oder Leng konzipiert. Der Carbon-Blank verleiht der Rute eine stabile und zugleich reaktionsschnelle Aktion, was eine gute Köderführung und sicheres Drillen ermöglicht.
Hochwertige Ausstattungsmerkmale wie ein Metallrollenhalter, Edelstahlringe mit LTS-Einlage und ein EVA-Griff sorgen für solide Handhabung auch bei rauen Bedingungen. Dank der stabilen Konstruktion eignet sich die Rute besonders für das Fischen mit mittelschweren Pilkern. Mitgeliefert wird ein Stoffbeutel, weiteres Zubehör ist nicht enthalten. Insgesamt überzeugt die Rute durch ein ausgewogenes Verhältnis von Leistung und Preis, richtet sich aber vorrangig an Angler mit Erfahrung im Meeresangeln.
Vorteile:
- Geeignet für Pilker im Bereich von 100–160 g
- Stabiler und sensibler Carbon-Blank für gute Köderkontrolle
- Hochwertige Komponenten wie LTS-Ringe und Metallrollenhalter
Daiwa BG Boat
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Die DAIWA BG Offshore Boat ist eine zweiteilige Meeresrute mit einer Länge von 2,40 m und einem Wurfgewicht von 150–400 g, konzipiert für das gezielte Angeln auf Großfischarten wie Dorsch, Köhler oder Heilbutt. Sie eignet sich besonders für schwere Montagen mit großen Gummifischen, Naturködersystemen oder Pilkern. Trotz ihrer hohen Belastbarkeit wiegt die Rute nur 250 g und bietet mit ihrem geteilten EVA-Griff eine griffige und robuste Handhabung.
Der salzwasserfeste Blank ist mit einer dekorativen Zierwicklung und sieben Titanium-Oxyd-Ringen ausgestattet, die auch bei intensiver Nutzung Stabilität und Langlebigkeit gewährleisten. Dank einer Transportlänge von 126 cm lässt sie sich gut verstauen. Die Rute richtet sich vor allem an erfahrene Meeresangler mit Bedarf an hoher Tragkraft – für leichtere Techniken ist sie jedoch zu kräftig ausgelegt.
Vorteile:
- Sehr hohe Tragkraft für große Meeresräuber und schwere Köder
- Leichtgewichtig trotz robuster Bauweise (nur 250 g)
- Salzwasserfeste Komponenten und stabile Titanium-Oxyd-Ringe
Balzer Shirasu Jerk
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Die Balzer Shirasu Jerk ist eine kompakte Jerkbaitrute mit 1,95 m Länge und einem Wurfgewicht von 40 bis 110 g, speziell entwickelt für das gezielte Hechtangeln mit schweren Kunstködern. Die Rute ist zweiteilig aufgebaut und bringt ein Gewicht von nur 142 g auf die Waage, was sie trotz ihrer robusten Auslegung angenehm handlich macht. Hochwertige Komponenten wie die Titanium-SIC-Beringung und präzise geschliffene Zapfenverbindungen sorgen für Stabilität und eine saubere Kraftübertragung im Drill.
Ein ergonomisch geformter Griff sowie ein abnehmbarer Hakenhalter erhöhen den Komfort und die Praxistauglichkeit. Besonders hervorzuheben ist, dass die Rute für den Einsatz mit Stationärrollen konzipiert ist – eine Eigenschaft, die bei Jerkbaitruten nicht selbstverständlich ist. Kundenmeinungen liegen zwar nicht vor, die technische Ausstattung spricht jedoch für eine durchdachte und zuverlässige Rute im mittleren bis schweren Köderbereich.
Vorteile:
- Kompakte und kraftvolle Rute speziell für schwere Jerkbaits
- Leichtes Gewicht (nur 142 g) trotz hoher Belastbarkeit
- Hochwertige Titanium-SIC-Beringung und exakte Zapfenverbindungen
- Für Stationärrollen geeignet – selten bei Jerkbaitruten
- Ergonomischer Griff und abnehmbarer Hakenhalter
Abu Garcia Trolling
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Die Abu Garcia Seven Trolling ist eine 2,10 m lange Rute mit einer Belastungsklasse von 15 lb, konzipiert für das Schleppfischen und Hochseeangeln. Die Rute zeigt im Drill eine tiefe Aktion bis in den Griffbereich, was eine gute Kraftaufnahme bei größeren Fischen ermöglicht. Nutzer loben sie als solide Option für gelegentliche Meeresausflüge und als preiswerte Alternative ohne Anspruch auf High-End-Technik.
Kritisch äußert sich jedoch ein Käufer, der bei einem starken Fischkontakt einen strukturellen Defekt an den Rollenbefestigungsringen aus dünnem Metall erlebte – ein Hinweis auf potenzielle Schwächen in der Materialqualität. Trotz der positiven Eindrücke bei moderater Belastung bleibt bei anspruchsvolleren Einsätzen ein gewisses Risiko bestehen. Die Rute richtet sich daher eher an Hobbyangler mit gelegentlichem Einsatz und begrenztem Budget.
Vorteile:
- Günstige Option für gelegentliches Schlepp- und Hochseeangeln
- Tiefe Rutenaktion erleichtert den Drill großer Fische
- Kompakte Länge (2,10 m) – gut für Bootseinsatz
Nachteile:
- Schwache Rollenbefestigung aus dünnem Metall
Die besten Bootsruten im Vergleich
Abbildung* | ![]() | Preis-Leistungs-Tipp ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Modell | Penn Squadron II Pilk | Daiwa BG Boat | Balzer Shirasu Jerk | Abu Garcia Trolling | Savage Gear Trolling | Balzer 71 North | Rhino Trolling Inline |
Angelmethode | Pilken, Jiggen | Pilken, Jiggen | Jerken, Jiggen | Trolling | Trolling | Pilken, Jiggen | Trolling |
Rutenlänge | 2,70 m | 2,40 m | 1,95 m | 2,10 m | 2,7 m | 2,40 m | 2,10 m |
Wurfgewicht | 100 - 160 g | 150 - 400 g | 40 - 110 g | 15 lb | 15 - 30 lb | 30 - 125g | 10 - 20 lb |
Transportlänge | 138 cm | 126 cm | 144 cm | 110 cm | 146 cm | 125 cm | ca. 115 cm |
Rutengewicht | 330 g | 265 g | 142 g | k.A. | 265 g | 175 g | 294 g |
Rutenaktion | schnell | schnell | schnell | parabolisch | parabolisch | schnell | parabolisch |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Grundsätzliche Anforderungen an Bootsruten
Von ihrer Form her lassen sich Bootsruten am besten mit kurz und kräftig umschreiben. Da das weite Auswerfen ins Wasser vom Boot aus nicht mehr erforderlich ist und dem zufolge an der Länge der Rute gespart werden kann, fällt eine Bootsrute in der Regel wesentlich kürzer aus als die meisten anderen Angeln.
Was an der Länge gespart werden kann, wird über die Stärke der Rute wieder hereingeholt. Denn aufgrund des häufigen Kontaktes mit Salzwasser sowie sehr starker Beanspruchung durch große Fische, Strömungen und Geschwindigkeit des Boots ist Stärke und Robustheit die wichtigsten funktionalen Eigenschaften der Bootsruten.
Wie lang soll eine Bootsrute sein?
Die richtige Länge bei Bootsruten zu taxieren ist eine Abwägung zwischen der perfekten Hebelwirkung beim Einziehen von Fisch und Köder und einem gewissen Manövrierspielraum, der u. a. dazu dient, die Angelrute in gewisser Distanz zum Boot zu halten. Während die Hebelwirkung besonders effektiv durch eine kurze Angelrute erreicht werden kann, wird der Manövrierspielraum durch eine längere Rute ermöglicht.
Die meisten Angler mit Erfahrungen beim Bootsfischen schätzen vor allem Ruten, die nicht länger als 2 Meter sind. Manche Angler benutzen dabei sogar Kurzruten von um die 1,50 Meter. Die Länge der Rute hängt allerdings auch noch von dem Zielfisch und der Angeltechnik ab, die zum Einsatz kommen. Dabei unterscheidet man zwei wichtigste Bootsruten-Arten: Pilkruten und Trollingruten.
Was ist die optimale Länge einer Bootsrute zum Pilken?
Pilkruten sind Bootsruten, die fürs Angeln mit dem sogenannten Pilker entwickelt wurden. Pilker sind kleine Kunstköder aus Metall, die bei richtiger Führung Beutefische imitieren. Pilkrute ist die längere Variante einer Bootsrute. So ist der Angler in der Lage auch große Raubfische im Drill zu ermüden und ans Bord zu ziehen. Pilkruten sind in der Regel zwischen 2,40 und 3,20 Meter lang.
Beim Pilken-Technik wird der Köder vom Boot aus auf den Grund abgelassen und dann auf ein bis zwei Meter Höhe gezogen, fallen gelassen, wieder hochgezogen usw. Damit wird das Verhalten eines verletzten Beutefischs imitiert, der den Raubfischen signalisieren soll, dass hier leichte Beute zu holen sei. Bei der Wahl der Pilkerrute ist wichtig, dass sie stabil und zugleich filigran genug sein sollte, um die Berührung des Pilkers auf dem Meeresgrund zu spüren und die Bewegungen des „verletzten Beutefischs“ zu simulieren. Im nächsten Beitrag finden Sie einen ausführlichen Ratgeber für Pilkruten.
Worauf ist bei Bootsruten fürs Trolling zu beachten?
Anders als beim Pilken wird der Köder beim Trolling – auch Schleppangeln genannt – nicht auf den Grund abgelassen sondern hinter einem fahrenden Boot durchs Wasser gezogen, wo er durch seine Bewegung den Zielfischen signalisiert, dass es sich hierbei um einen Beutefisch handelt. Ein wesentlicher Vorteil beim Trolling ist der schnelle Gewässerwechsel, der etwa bei niedrigen Fangquoten in Betracht kommt.
Bei dieser Angeltechnik werden auf die Rute Kräfte ausgeübt, die um ein Vielfaches höher sind als es zum Beispiel beim Pilken der Fall ist. Aus diesem Grund muss eine gute Bootsrute fürs Trolling besonders stabil gebaut sein. Es ist nicht nur das Drillen großer Fische sondern auch die Hänger, die beim Schleppangeln passieren können und die eine Trollingrute verkraften muss. Im nächsten Beitrag finden Sie einen ausführlichen Ratgeber für Trollingruten.
Auf das richtige Material kommt es an
Bootsruten sollten aus einem besonders stabilen Material hergestellt sein, das zugleich sehr leicht sein muss. Gut bewährt haben sich die Bootsruten aus Kohlefasern, Karbon oder Carbonfaserkunststoff (CFK). Verbreitet ist auch ein Gemisch aus Kohlenfasern und Glasfasern, wobei die Beimischung von Glasfasern im Material immer ein etwas höheres Gewicht mit sich bringt. Entscheiden Sie selbst, wo Sie Schwerpunkte setzen möchten.
Als Faustregel gilt: Je tiefer der Grund, desto größer der Fisch und desto stabiler sollte das Material sein und umso mehr Ringe sollte die Rute besitzen. Befestigt werden Bootsruten am Boot über spezielle Bootsruten-Halterungen, die im Handel erhältlich sind. Weiterhin verfügen die Bootsruten fürs Meeresangeln über eine spezielle Beschichtung als Schutz vor dem Salzwasser.
Was braucht man noch zum erfolgreichen Bootsangeln?
Das Bootsangeln hat einen wesentlichen Vorteil gegenüber allen anderen Angelmethoden: Mit einem Boot kann man besonders große Wasserflächen befischen. Wenn man allerdings nicht weiß, wo die Fische sind, wird man sehr lange seine Köder auswerfen, ohne einen einzigen Biss zu bekommen. Um die Fische beim Bootsangeln ausfindig zu machen, gibt es die sogenannten Fischfinder, die es Anglern ermöglichen, den Meeresboden schnell und effektiv mithilfe der Sonarstrahlen nach Fischen abzusuchen. Unten sehen Sie die Abbildung der Funktionsweise eines Single-Beam-Sonarsystems. In einem anderen Artikel erfahren Sie mehr über verschiedene Fischfinder und Sonar-Systeme.
In weiteren Artikeln präsentieren wir Ratgeber zu folgenden Themen: Pilkruten, Trollingruten, Trollingrollen.