Für die Aufbewahrung gefangener Fische gibt es sowohl technische Lösungen, wie z.B. Kühlboxen, als auch andere Möglichkeiten.
Beim kalten Wetter einfach
Hat man einen Fisch nach viel Zeitaufwand und Mühe an Land gezogen, stellt sich die Frage nach der richtigen Aufbewahrung. Diese hängt maßgeblich von den Wetterbedingungen und der Jahreszeit ab. Im Winter, Spätherbst oder Frühling ist die Sache ganz klar: Solange die Lufttemperatur 10°C nicht überschreitet, kann der Fisch in eine Plastiktüte verpackt, gut verschlossen und an einem schattigen Ort direkt auf den Boden gelegt werden.
Anschließend kann man den Rest des Tages noch entspannt am Wasser verbringen. Die 10° herrschen öfters mal in manch einem unserer Kühlschränke zu Hause, deshalb bleibt der Fisch auch draußen bei dieser Temperatur eine Weile frisch. Selbst bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C kann ein Fisch über mehrere Stunden im Freien gelagert werden, sofern er in ein feuchtes Tuch gewickelt wird. Die Verdunstung des Wassers auf dem Stoff sorgt dabei für eine kühlende Wirkung.
Schwieriger im Frühling und im Herbst
In den wärmeren Jahreszeiten spielt neben der Lufttemperatur auch die Wassertemperatur eine entscheidende Rolle bei der Aufbewahrung gefangener Fische. Angenommen, man hat Mitte Oktober bei einem schönen und sonnigen Wetter einen Hecht gefangen. Die Lufttemperatur beträgt um die 20° und wäre im Prinzip für die Aufbewahrung des Fisches über mehrere Stunden hinweg zu warm.
Zu dieser Jahreszeit kühlt das Wasser allerdings nachts schon mal unter 10° ab. Deshalb kann der Fisch in einer Plastiktüte gepackt und anschließend aufs Wasser bzw. auf die aus dem Wasser ragenden Pflanzen gelegt werden. Auch so kann der Fang über mehrere Stunden frisch gehalten werden. Wichtig ist dafür zu sorgen, dass die Tüte nicht mit Wasser vollläuft. Am besten bleibt der Fisch feucht aber nicht nass.
Brennnessel als natürliches Konservierungsmittel
Brennnesseln enthalten natürliche Konservierungsstoffe, die beim Frischhalten von Lebensmitteln unterstützend wirken. Aus diesem Grund kann ein gefangener Fisch in Brennnesselblätter eingewickelt und an einem kühlen, schattigen Ort, wie beispielsweise einem Bach, für mehrere Stunden, auch im Sommer, gelagert werden.
Kühlbox für heiße Tage
Bei sommerlichen Temperaturen hat ein Angler keine andere Wahl, als eine Kühlbox mitzuführen, um den gefangenen Fisch aufzubewahren. Die Option, einen Fisch nach dem Fang wieder schwimmen zu lassen, in der Hoffnung, kurz vor dem Ende der Angelsession einen weiteren zu fangen, verstößt in Deutschland gegen das Tierschutzgesetz. Beim Einsatz einer Kühlbox bieten Kühlelemente gegenüber Eis mehrere Vorteile: Sie schmelzen nicht und sorgen für eine gleichmäßige und langanhaltende Kühlung.
In einer Kühlbox mit Eis gefüllt, kann der Fisch am Ende einer langen Lagerung komplett im Schmelzwasser liegen, was seinen Zersetzungsprozess bescheinigt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Handhabung. Kühlelemente werden einfach ins Gefrierfach gelegt und bei Bedarf mitgenommen. Sollten sie beim Transport mal aus einem Kühlbox oder aus einer Kühltasche rausfallen, verursachen sie höchstens Feuchtigkeit aber keine Wasserpfütze.
Warum verderben Fische schnell?
Fische verderben schnell aufgrund ihrer einzigartigen biochemischen Zusammensetzung und den schnellen Abbauprozessen, die nach dem Tod einsetzen. Ihr hoher Wassergehalt und die großen Mengen an ungesättigten Fettsäuren bieten ideale Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen. Diese zersetzen das Gewebe und produzieren unangenehme Gerüche.
Zusätzlich begünstigen Enzyme im Fisch selbst die Autolyse, also den Abbau von Proteinen und Fetten, was den Zersetzungsprozess beschleunigt. Äußere Einflüsse wie Temperatur spielen dabei eine entscheidende Rolle. Hohe Außentemperatur beschleunigt im toten Gewebe signifikant das Wachstum von Mikroorganismen und die enzymatischen Aktivitäten.
Lohnt es sich, Fisch am Wasser auszunehmen?
Da die Kiemen und Innereien eines Fisches als erstes zersetzt werden, ist es ratsam, den gefangenen Fisch vor der Lagerung auszunehmen und ihm die Kiemen oder den Kopf zu entfernen. Die Schuppen beeinflussen die Lagerung hingegen nicht, allerdings lässt sich das Entschuppen leichter durchführen, solange der Kopf noch am Fisch ist. Beachten sollte man jedoch immer die Fischereiverordnung des Bundeslandes, die bei der Ausnahme eines Fisches direkt am Wasser den Umgang mit dessen Innereien bzw. Überbleibseln reglementiert.