Beim Angeln mit der Feeder-Methode muss man den Biss an der Rutenspitze erkennen. Eine leichte Aufgabe ist es nicht.
Es geht auch ohne Bissanzeiger
Anders als beim Posenfischen erkennt man einen Biss beim Grundangeln nicht so leicht, denn es gibt hierbei keinen Schwimmer, der an der Wasseroberfläche treibt und sofort untertaucht, wenn ein Fisch anbeißt. Die Grundangler brauchen daher bestimmte Hilfsmittel (Bissanzeiger), die ihnen genau im richtigen Augenblick einen Biss signalisieren. Vor allem beim Angeln auf große Fische ist so eine Vorrichtung unverzichtbar.
Es gibt unterschiedlichste Bissanzeiger – von einfachen Aalglöckchen über Kletteraffen bis hin zu hoch modernen elektronischen Geräten. Letztere sind am weitesten verbreitet und in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich (hier finden Sie einen Bissanzeiger-Ratgeber). Wenn Sie allerdings mit Method-Feeder angeln möchten, müssen Sie den Biss allein an der Rutenspitze erkennen.
Wie erkennt man einen Biss beim Feedern?
Die Angelrute soll man beim Feedern so positionieren, dass zwischen Schnur und der Rutenspitze ein 90 Grad Winkel entsteht. So kann man den Biss am besten erkennen, der sich in der Regel durch ein Zucken, Biegen oder Aufrichten der Rutenspitze äußert. Anfängern fällt es anfangs schwer, einen echten Biss von einem durch die Strömung oder Wind verursachten Zittern zu unterscheiden.
Die Strömung erzeugt beim Feedern ein stetes, sanftes und langsameres Zucken der Rutenspitze, das als „Grundrauschen“ bezeichnet wird. Erst wenn die Spitze etwas schärfer und ruckartiger bewegt wird, ist es ein Hinweis auf einen Biss. Wie auffällig ein Biss an einer Feederspitze ausfällt, hängt von verschiedensten Faktoren ab, die wichtigsten davon sind zum Beispiel:
- Beschaffenheit der Hauptschnur (Monofile oder Geflochtene)
- Art der Montage-Befestigung (Knoten oder Wirbel)
- Größe, Form und Schärfe des Hakens
- Größe, Form und Konsistenz des Köders
- Material und Länge des Vorfachs
- Entfernung zum Köder
- Strömungsstärke, Tiefe etc.
Was tun bei Fehlbissen?
Nichts ist beim Angeln frustrierender als Fehlbisse. Leider ist keine einzige Angeltechnik davor gefeit. Ob beim Spinnfischen, Posenangeln oder Feedern – wenn die Fehlbisse wiederholend passieren, muss man eingreifen. Folgende einige Ratschläge, wie man mit Fehlbissen beim Feeder-Angeln fertig werden kann:
- Ändern der Länge des Vorfachs
- Ändern der Hakengröße
- Experimentieren mit anderen Ködern
- Variationen des Anschlags – manchmal muss man ein Tick länger abwarten, in anderen Fällen wiederum möglichst schnell reagieren
- Ändern der Rutenposition in die entgegengesetzte Richtung – z.B. schräg oder eher aufrecht gegen den Strom
- prinzipielles Wechseln der Angelmontage
Biss erkennen beim Wind
Feederangeln beim starken Wind ist sehr schwierig, weil der Biss kaum noch ausgemacht werden kann. Aus diesem Grund sollte man sich beim windigen Wetter eine Stelle hinter Böschung, Bäumen, Brückenpfeilern oder ähnlichen suchen, wo es einen Windschatten gibt und Bisserkennung möglich ist.
Auch die Schnur sollte bei Wind eher kleinen Durchmesser aufweisen (vorzugsweise eine dünne Geflochtene). Darüber hinaus wird die Rute so aufgestellt, sodass die Leine nur leicht (ein paar Zentimeter) aus dem Wasser ragt und der lästige Schnurbogen sich erst gar nicht bilden kann.
Richtiges Anschlagen ist das A und O
Eine Besonderheit beim Feederfischen ist das Anschlagen beim Biss oder besser gesagt der Verzicht aufs Anschlagen. Dies gilt allerdings nur beim Angeln mit geflochtenen Hauptschnur. So ist der übliche Anschlag beim Feederangeln ein sanftes und flexibles Anheben der Rute bis zur Landung.
Bei Monofilament ist der Anschlag wegen der starken Dehnung auch beim Feederangeln Pflicht. Doch Vorsicht: Da bei dieser Angelmethode sehr dünne Monoschnüre verwendet werden, kann ein zu starker Anschlag selbst bei 200 g schweren Rotauge die Leine reißen.
Fazit: Bisserkennung beim Feedern
Beim Feedern geht es um eine ständige Analyse verschiedener natürlicher Faktoren (Wetter, Wind, Strömung etc.), die man alle während des Fischens im Blick haben muss. Die Schlussfolgerungen, die der Angler daraus zieht, bestimmen schlussendlich über seinen Fang. Dies unterscheidet das Feedern vom klassischen Grundangeln, bei dem der Fangprozess immer noch zuerst mit Warten und erst später mit Analysieren und Nachdenken zu tun hat.
Im nächsten Beitrag finden Sie einen Feederruten-Ratgeber.