Wenn es ums Big Game Fishing in großen Tiefen geht, ist eine passende Elektrorolle unumgänglich. Worauf Sie beim Kauf achten müssen, erklären wir in diesem Ratgeber.
Elektrorollen-Testsieger: Diese Modelle lohnen sich
Daiwa Tanacom 750
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Die Daiwa Tanacom 750 ist eine robuste Elektrorolle für den Einsatz beim Tiefseeangeln, speziell ausgelegt für große Tiefen und schwere Montagen. Mit einem Gewicht von 1260 g, einem Aluminiumrahmen und einer Einholgeschwindigkeit von etwa 130 m/min bietet sie starke Leistungsreserven für das gezielte Angeln auf Tiefseefische wie Leng oder Rotbarsch. Der kraftvolle 12V-Motor arbeitet zuverlässig, auch bei hoher Belastung, und ermöglicht sowohl manuellen als auch elektrischen Betrieb.
Praktisch sind Funktionen wie der elektronische Line Counter mit Digitalanzeige, der Auto-Stopp sowie die waschbare Konstruktion mit versiegelter Elektronik. Die Sternbremse lässt sich fein justieren und das wasserdichte UTD-Bremssystem sorgt für kontrolliertes Drillen. Als einzige Schwäche gelten das vergleichsweise hohe Gewicht und die auf Rechtsbetrieb festgelegte Ausführung.
Vorteile:
- Starker und zuverlässiger 12V-Motor mit hoher Einholgeschwindigkeit (130 m/min)
- Elektronischer Line Counter und Auto-Stopp-Funktion für präzise Tiefenkontrolle
- Wasserdichte, waschbare Bauweise mit robuster Aluminiumkonstruktion
Nachteile:
- Nur für Rechtshänder geeignet
- Akku nicht im Lieferumfang, muss separat beschafft werden
WFT Electra 700
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Die WFT Electra 700 ist eine elektrisch unterstützte Multirolle für das schwere Meeresangeln, insbesondere in Norwegen oder vergleichbaren Einsatzgebieten. Sie bietet mit 24 kg Einzugskraft und einer Geschwindigkeit von 220 m/min eine starke Motorleistung, die auch größere Tiefseefische problemlos bewältigt. Nutzer loben die Langlebigkeit und Leistung, auch nach mehreren Jahren intensiven Einsatzes.
Kritisiert wird jedoch die störanfällige Elektronik: Insbesondere das Display und die Programmierlogik nach einem Schnurabriss empfinden viele als kompliziert und fehleranfällig – gerade unter realen Bedingungen auf einem schwankenden Boot. Reparaturen außerhalb der Garantiezeit können zudem kostspielig werden. Positiv hervorgehoben werden dagegen die solide mechanische Funktion, die einfache manuelle Bedienbarkeit sowie die stabile Verarbeitung aus Edelstahl und Messing.
Vorteile:
- Kraftvoller Motor mit hoher Einzugsgeschwindigkeit (220 m/min)
- Mechanisch zuverlässig, auch bei Stromausfall weiter manuell nutzbar
- Robuste Materialien (Edelstahl, Messing), gute Langzeiterfahrungen
Nachteile:
- Komplizierte und störanfällige Elektronik, besonders bei Programmierung nach Schnurabriss
- Display-Probleme und begrenzte Bedienbarkeit bei rauen Bedingungen
Shimano Plays 6000
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Die Shimano Plays 6000 ist eine kompakte und leistungsstarke Elektro-Multirolle, die sich besonders für Einsteiger im Meeresangeln eignet. Mit einem Gewicht von nur 475 g und einem hohen Übersetzungsverhältnis von 5,9:1 bietet sie schnelle Schnuraufnahme bei gleichzeitig handlicher Bauweise.
Die Verarbeitung aus Aluminium und Edelstahl verspricht Langlebigkeit, und die einfache Bedienbarkeit wird von Nutzern positiv hervorgehoben. Ihre Einzugskraft liegt bei 11 kg, was für viele Anwendungen ausreichend ist. Insgesamt gilt die Rolle als zuverlässige Wahl für leichtere Tiefsee-Anwendungen, mit Fokus auf einfache Handhabung und Mobilität.
Vorteile:
- Sehr kompakt und leicht (475 g), ideal für längere Einsätze
- Hohe Übersetzung (5,9:1) für schnellen Schnureinzug
- Einfache Bedienung, besonders einsteigerfreundlich
Nachteile:
- Begrenzte Einzugskraft (11 kg) für schwere Tiefseeanwendungen weniger geeignet
WFT Electra Pro
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Die WFT Electra Pro ist eine elektrisch betriebene Multirolle, die sich besonders für das Tiefseeangeln in Norwegen oder Island eignet. Mit einem Gewicht von 670 g zählt sie zu den leichteren Elektrorollen und bietet dennoch eine Einzugskraft von 13 kg sowie eine Geschwindigkeit von 180 m/min. Ihr Aufbau aus Aluminium mit einem Messing-Stahl-Getriebe sorgt für Stabilität und Langlebigkeit.
Nutzer loben den Komfort bei tiefem Fischen, da sich selbst große Tiefen effizient und kraftschonend beangeln lassen. Besonders bei Strömung und häufiger Standortverlagerung ist der elektrische Antrieb eine große Erleichterung. Die Rolle wird inklusive Anschlusskabel geliefert und ist beidhändig nutzbar. Kritikpunkte wie technische Ausfälle oder komplizierte Bedienung werden in bisherigen Rückmeldungen nicht genannt, Langzeiterfahrungen sind aber noch begrenzt dokumentiert.
Vorteile:
- Leicht und dennoch leistungsstark (13 kg Einzugskraft, 180 m/min Geschwindigkeit)
- Robuste Bauweise mit hochwertigen Materialien (Aluminium, Messing, Stahl)
- Beidhändig nutzbar, Lieferung inklusive Anschlusskabel
Nachteile:
- Begrenzte Erfahrungswerte zur langfristigen Haltbarkeit
Die besten Elektrorollen im Vergleich
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Modell | Daiwa Tanacom 750 | WFT Electra 700 | Shimano Plays 6000 | WFT Electra Pro | Shimano Dendou | Banax Kaigen 1000 |
Übersetzung | 2.3:1 | 3,7:1 | 5,5:1 | 1:3.5 | 1:2,3 | 2.80:1 |
Schnurfassung | 0,41 mm / 700 m | 0.25 mm - 360 m | PE3-200 m | 0.25 mm - 360 m | 0,60 mm / 400 m | 0.25 mm - 1440 m |
Schnureinzug | 42 cm | 64 cm | ca. 53 cm | 60 cm | 57 cm | k.A. |
Gewicht | 1.260 g | 810 g | 475 g | 670 g | 1.025 g | 1.6 kg |
Einzugskraft | 20 kg | 20 kg | 20 kg | 13 kg | 57 kg | 15 kg |
Einzugs-Geschwindigkeit | 155 m / min | 240 m/min | 155 m / min | 180 m/min | 185 m / min | 170 m/min |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Wie sind Elektrorollen konstruiert?
Im Prinzip sind Elektrorollen wie Multirollen konstruiert. Der einzige wesentliche Unterschied macht der Schnureinzug aus, der von einem kleinen Elektromotor übernommen wird. Dies entlastet den Angler und macht es nicht nur älteren oder motorisch eingeschränkten Menschen möglich, entspannt angeln zu können. Auch das Einholen manch eines Brockens aus großer Tiefe wäre ohne einer Elektrorolle schlicht unmöglich.
Wo werden Elektrorollen hauptsächlich eingesetzt?
Hauptsächlich werden Elektrorollen fürs Fischen in der Tiefsee gebraucht. Geangelt wird dabei in der Regel mit schweren Pilkern, die in großen Tiefen zum Einsatz kommen. Der Elektromotor der Rolle erspart dem Angler hier viel körperliche Arbeit und macht seinen Angelausflug zu einem entspannten Naturerlebnis. Beim Kauf einer neuen Elektrorolle sollten Sie allerdings einige Dinge beachten, die wir weiter unten erläutern.
Auf Akku-Leistung kommt es an!
Der Motor einer Elektrorolle wird von einem externen 12 Volt Akku mit Strom gespeist, der mit einem Kabel mit der Rolle verbunden ist. Bei jedem elektrischen Einholen wird der Akku entsprechend entladen. Um möglichst lange Freude am Angeln mit der Elektrorolle zu haben, sollte die Kapazität des Stromspeichers ausreichend groß sein. Qualität des Akkus ist also essentiell wichtig. Zwar ist das manuelle Einholen der Schnur jederzeit möglich, dennoch gehen die Vorteile des automatischen Einzugs mit einem leeren Akku völlig verloren. Für lange Touren empfiehlt sich wiederum ein Zusatzakku.
Wie hoch soll die Einzugskraft sein?
Die Einzugskraft einer Elektrorolle wird mit einem maximalen Gewicht angegeben. Dies muss zu dem Zielfisch und dem Gewässer passen und entsprechend gewählt werden. Grundsätzlich kann ein starker Motor auch ein geringeres Gewicht ziehen, umgekehrt versagt ein schwacher Motor aber bei schwereren Aufgaben sehr schnell. Ein leistungsstarker Motor geht allerdings so gut wie immer mit einem höheren Gewicht der Rolle einher. Kräftige Aggregate bringen es auf Gewicht von über einem Kilo. Solche schweren Rollen sind nur dann sinnvoll, wenn die Kraft auch wirklich benötigt wird, sonst sind sie unpraktisch.
Was ist bei Einzugsgeschwindigkeit zu beachten?
Die Einzugsgeschwindigkeit der Elektrorollen wird in Metern pro Minute angegeben. Hochwertige Modelle können weit über 100 Meter pro Minute einkurbeln. Eine hohe Geschwindigkeit ist vor allem dann von Vorteil, wenn eine Montage ohne Fisch eingeholt werden muss, etwa um den Köder zu erneuern. Beim Tiefseefischen kann dies durchaus den Hauptteil der Angelzeit ausmachen. Hat ein Fisch gebissen, kann dieser in der Regel nicht einfach schnellstmöglich nach oben gezogen werden. Im Gegenteil – bei einer zu hohen Einholgeschwindigkeit gehen viele Fische durch Ausschlitzen verloren. Auch beim Einsatz einer Elektrorolle muss also ganz traditionell gedrillt werden.
Wie wichtig ist die feine Bremseinstellung?
Fürs Meeresangeln auf große Fische ist eine fein einstellbare Schnurbremse sehr wichtig. Multirollen (zu denen auch die Elektrorolle gehört) verfügen so gut wie immer über eine sogenannte Sternbremse. Diese sollte fein justiert werden können, was für einen erfolgreichen Drill eine wichtige Voraussetzung ist. Viele der großen nordischen Fische besitzen ein weiches Maul und gehen durch plumpes Drillen und falsch eingestellte oder schlicht minderwertige Schnurbremse verloren. Um diese Fehler nicht zu machen, testen Sie am besten die Bremse der anvisierten Rolle: geht diese auch bei heftigen Rucken gleichmäßig und geschmeidig von der Spule ab – handelt es sich um ein hochwertiges Modell.
Angeltechniken zum Fischen mit Elektrorolle
Eine sehr weit verbreitete Angeltechnik beim Meeresfischen ist das sogenannte Pilken. Dabei werden gewichtige Kunstköder aus Blech oder Stahl direkt auf den Meeresgrund abgelassen und anschließend in Sprüngen über dem Boden geführt. Will man dabei großen Fischen in großen Tiefen nachstellen, ist der Einsatz einer Elektrorolle schlicht unverzichtbar, sonst ermüdet man sehr schnell und das Fischen bereitet keine Freude mehr. Mehr Informationen über die Pilken-Technik finden Sie hier.
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