Können Fische hören? (Besondere Organe der Fische)

Fische hören ihre Umwelt nicht nur mit Ohren sondern auch mit ihrem Seitenlinienorgan und das sehr feinsinnig!

Ohren überall am Körper

Barracuda

Barracuda

Die Ohren der Fische sind sehr klein und befinden sich hinter den Augen. Doch die Fische besitzen eine ganz besondere Art die Umweltgeräusche wahrzunehmen als die Wirbeltiere. Schmeißt man z.B. eine Handvoll kleiner Kieselsteine auf die Steinpackung einer Buhne, wird kein einziger Fisch was davon mitbekommen, auch wenn die kleinen Steinchen für unsere Ohren laut prasseln. Wirft man hingegen einen einzigen 20 cm Durchmesser großen Stein auf die Buhne, macht dieser zwar nur einen einzigen dumpfen Knall, doch alle Fische im Umkreis von mindestens 20 Metern werden es wahrnehmen und versuchen ihren Abstand zum Epizentrum zu vergrößern – mit anderen Worten zu flüchten.

Bei Geräuschen, die wir über dem Wasser machen, nehmen Fische also nicht die Lautstärke sondern Schwingungen wahr, die sich in Form von Druckwellen durch Grund und Wasser ausbreiten. Somit besitzen Fische keinen Gehörsinn im klassischen Sinne sondern viel mehr, wenn man es so sagen kann, den Erschütterungssinn. Diesen nehmen sie mit ihrem Seitenlinienorgan auf – einem anatomischen Wunderwerk, der sich entlang des ganzen Fischkörpers zieht und die Flossenträger dadurch sehr empfindlich für die kleinsten Erschütterungen macht.

Wunderwerk Seitenlinienorgan

Zander

Zander

Jeder Fisch hat auf beiden Körperseiten je ein Seitenlinienorgan, das sich vom Kopf bis in die Schwanzflosse hinein zieht. Es besteht aus einer filigranen porenartigen Ausbuchtung in der Fischhaut, in die kleine Mengen Wasser durchdringt. Durch die winzigen Rezeptoren, sogenannte Neuromasten, die überall im Seitenlinienorgan vorhanden sind, werden kleinste Druckveränderungen im Wasser aufgenommen und an das Hirn gesandt. Auf diese Weise ist es Fischen möglich, ihre Umgebung im 360 Grad Winkel nach kleinsten Wasserverwirbelungen zu scannen, die sowohl Futter als auch Gefahr bedeuten können. So können z.B. Zander selbst in vollkommener Dunkelheit ihrer Beute erfolgreich nachstellen.

Wissenschaftler versuchen schon seit langem das Geheimnis des Seitenlinienorgans zu entschlüsseln. Die Erkenntnisse diesbezüglich verheißen bahnbrechende technologische Entdeckungen. Allein die Tatsache wie schnell ein Fischschwarm auf äußere Reize reagieren kann, was den Anschein eines einzelnen Organismus erweckt und allein auf den Seitenlinienorgan eines jeden Fischchens im Schwarm zurück zu führen ist, verspricht unglaubliche technische Entwicklungen. Dadurch wäre z.B. möglich, Roboter zu bauen, die sich in einer Menschenmenge „leichtfüßig“ bewegen könnten ohne anzuecken.

Wie soll man sich am Wasser verhalten?

Am See

Am See

Beim Angeln sollte man vor allem leise treten. Fischer, die in ihren riesen Stiefeln wie Soldaten am Ufer entlang marschieren, gehen in der Regeln mit leeren Händen nach Hause, weil sie weder was vom Fischverhalten noch vom Angeln verstehen. In diesem Zusammenhang ist z.B. das entspannte Reden oder das Zerkleinern kleiner Zweige fürs Lagerfeuer überaus erlaubt, insofern man die Zweige mit den Händen brechen kann und keine Axt dafür benötigt.