Brandungsangeln: Angelstellen, Zielfische, Montage

Einführung ins Brandungsangeln mit praktischen Hinweisen zu den Zielfischen, Ausrüstung und Köder – ideal für den Einstieg ins Küstenfischen.

Brandungsangeln verlangt nach einer speziellen Rute

Brandungsangeln

Brandungsangeln

Endlose Wasserweiten, vielfältige Fischarten und wechselhafte Bedingungen – Brandungsangeln fasziniert durch seine Vielseitigkeit. Doch wer erfolgreich sein will, braucht nicht nur Ausdauer, sondern auch die richtige Ausrüstung und fundiertes Wissen. Zuallererst muss man sich beim Brandungsfischen um die Anschaffung einer speziellen Angelrute kümmern, die den enormen Kräften, die die Wellen und Küstenströmungen mit sich bringen, trotzen soll. Auch das Drillen der kräftigen Meeresfische muss eine Brandungsrute zuverlässig meistern können.

Eine leistungsfähige Brandungsrute misst typischerweise 3,5 bis 5 Meter, wobei die Länge in Kombination mit einem straffen Rückgrat entscheidend für eine effektive Kraftübertragung beim Weitwurf ist. Wurfgewichte von bis zu 200 Gramm sind keine Seltenheit, insbesondere bei starkem Wellengang oder tiefen Sandbänken. Hochwertige Ruten für das Brandungsfischen zeichnen sich zudem durch salzwasserresistente Komponenten und eine langlebige Bauweise aus. Im nächsten Artikel bieten wir mehr Informationen zum Thema Wahl der richtigen Brandungsrute.

Die richtige Rolle fürs Brandungsangeln

Die ideale Rolle fürs Brandungsangeln muss robust, salzwasserresistent und auf weite Würfe ausgelegt sein. Stationärrollen mit großer Spule – sogenannte Weitwurfrollen – sind hier Standard. Ihre flache, breite Spule reduziert die Reibung beim Auswurf, was in Kombination mit kräftigen Schnüren enorme Distanzen ermöglicht. Ein solides Getriebe und eine fein einstellbare Bremse sind ebenso essenziell, um auch kampfstarke Fische sicher zu führen.

Wichtig ist zudem ein hoher Schnureinzug pro Kurbelumdrehung – ideal ab 90 cm aufwärts. Das erleichtert das Einholen über große Distanzen. Ein salzwasserfestes Gehäuse aus Aluminium oder Graphit schützt vor Korrosion, regelmäßige Pflege vorausgesetzt. Modelle mit Slow-Oscillation-Wicklung sorgen für eine saubere Schnurverlegung, was die Wurfweite zusätzlich erhöht. Wer hier gezielt auswählt, fischt sicherer und vor allem effizienter.

Zielfische und Köder fürs Brandungsangeln

Wolfsbarsch

Wolfsbarsch

Kommen wir zum Wichtigsten beim Brandungsangeln: den Fischen! Deren Vorkommen variiert natürlich lokal. Während an der Nordsee sich vor allem Wittlinge, Dorsche oder Wolfsbarsche fangen lassen, sind es an der Ostsee Schollen, Flunder und sogar Hechte, die an den Haken gehen. Mit etwas Glück gelingt es auch, die eine oder andere Meerforelle an Land zu ziehen. Generell hängt die Ausbeute natürlich stark von der Jahreszeit ab. So lassen sich Dorsche und Wittlinge in der kalten Jahreszeit überlisten, die Wolfsbarsche, Flunder und Schollen sind hingegen ab Mai gut zu beangeln.

Einer der unter Brandungsangler wohl am kontroversesten diskutierten Fragen ist die nach dem perfekten Köder. Neben den bewährten Wattwürmern schwören manche Angel-Kollegen auf schmackhaftes Krebs- oder Muschelfleisch. Unser Tipp: Gerne mal Verschiedenes ausprobieren und testen, ob man mit Fischködern oder Würmern größere Erfolge erzielt. Als ertragreich im Hinblick auf Plattfische gelten z.B. Seeringelwürmer. Weiterhin reagieren Butt, Scholle und Flunder auf sich bewegende Köder besonders gut. Auch mit Perlen bestückte Vorfächer bieten zusätzliche optische Reize, die die Fische zum Beißen animieren. So sind vor allem die Dorsche sehr gut auf rot geschmückte Köder anzusprechen.

Auf die richtige Angelschnur kommt es an

Schnur fürs Brandungsangeln

Schnur fürs Brandungsangeln

Die Wahl der passenden Schnur hängt von der Intensität der Belastung ab. Gewöhnlich verwendet man beim Brandungsangeln zwei monofile Schnüre – die Hauptschnur (0,25 bis 0,35 mm) und die Schlagschnur (0,60 bis 0,70 mm). Letztere gleicht die beim Auswurf entstehenden Kräfte aus und schützt die Hauptschnur vor Überlastung. Sie ist etwa 10 Mal lang. Würde man das Brandungsblei samt Köder ohne die Schlagschnur auswerfen, würde die Hauptschnur einfach reißen. Zum Anbinden der Schlagschnur braucht man wiederum einen speziellen Schlagschnurknoten, der einiges aushalten muss.

Möchte man das Brandungsangeln besonders komfortabel betreiben, sollte man zu der Keulenschnur greifen, die den Einsatz der Schlagschnur überflüssig macht. Keulenschnur ist eine speziell fürs Brandungsangeln konzipierte Leine, die eine konische Struktur aufweist: Am Anfang ist sie dünn (0,25 – 0,35 mm) und am Ende dick (0,60 – 0,70 mm). So werden Schlag- und Hauptschnur in einer einzigen Schnur vereint. Achtung: Insbesondere Einsteiger sollten beim Auswerfen auf lange Distanz an einen Fingerschutz denken, um Verletzungen durch die Angelschnur vorzubeugen!

Bleigewichte & -Formen beim Brandungsangeln

Brandungsangeln

Brandungsangeln

Wie schwer das Angelblei sein sollte, hängt von der Stärke der Brandung ab – je intensiver desto schwerer. Im Schnitt haben Brandungsbleie 120 bis 200 Gramm Gewicht. Bei ruhiger See oder wenig Strömung bieten sich Sarg- oder Weitwurfbleie an. Sie ermöglichen hohe Wurfweiten und eine unauffällige Präsentation des Köders. Besonders bei scheuen Plattfischen kann das entscheidend sein. Scheibenbleie sind wiederum bei feinem Sandgrund beliebt, da sie eine gute Lagekontrolle bieten, ohne sich zu stark einzugraben.

Bei starker Strömung ist der Einsatz eines speziellen Krallenbleis empfehlenswert – es sorgt dafür, dass der Köder zuverlässig an der anvisierten Stelle bleibt. Nachteil dieser Angelblei-Art ist jedoch, dass relativ große Mengen ungewollter Pflanzen sich darin verheddern, was an den Nord- und Ostseeküsten insbesondere im Herbst ein großes Problem ist. Deshalb kann bei niedrigerer Strömung auch auf Alternativen zurückgegriffen werden, wie z.B. Flach-, Ring-, Teller- oder Birnenblei. Auch beim Brandungsangeln gilt: Das Blei sollte so schwer wie nötig und so leicht wie möglich sein.

Weiteres wichtiges Equipment fürs Brandungsangeln

Brandungsangeln

Brandungsangeln

Ein oft unterschätzter Faktor beim Brandungsangeln ist die Jahreszeit – sie beeinflusst nicht nur die Aktivität der Fische, sondern auch die Anforderungen an Ausrüstung und Kleidung. Äußere Bedingungen wie Temperatur, Wind und Niederschlag sollten daher stets in die Auswahl funktionaler Bekleidung einfließen.

Ebenso wichtig ist geeignetes Zubehör zur waidgerechten Versorgung der Fänge: Ein scharfes Messer und Hilfsmittel zum Betäuben und Zerlegen der Fische gehören zur Grundausstattung. Für den Einsatz in den frühen Morgenstunden, bei Dämmerung oder nachts ist eine leistungsstarke Kopflampe unverzichtbar – sie sorgt für gute Sicht und lässt die Hände frei für alle Handgriffe.

Nicht fehlen darf auch ein stabiler Rutenhalter. Besonders empfehlenswert sind dreibeinige Modelle, die sich flexibel auf verschiedenem Untergrund platzieren lassen und selbst kräftigem Küstenwind standhalten.