Umfassender Leitfaden zu Karpfenruten: Beste Modelle, wichtige Eigenschaften und weitere wertvolle Tipps zur Auswahl der idealen Rute.
Karpfenruten: Auswahlkriterien und Empfehlungen
Nachfolgend eine Übersicht der wesentlichen Auswahlkriterien für Karpfenruten, die im weiteren Verlauf detailliert erörtert werden.
- Testkurve: Die Testkurve gibt an, wie viel Gewicht benötigt wird, um die Rute in einem 90-Grad-Winkel zu biegen. Je höher die Testkurve, desto belastbarer aber auch weniger flexibel ist die Rute.
- Material: Karpfenruten bestehen überwiegend aus Carbon, das aufgrund seiner Leichtigkeit und Stabilität geschätzt wird. Noch hochwertiger sind Ruten aus Verbundmaterialien auf Carbonbasis.
- Länge: Fürs Angeln in weit entfernten Bereichen sind längere Ruten (ca. 12 ft) am besten geeignet. Kürzere Ruten (9–10 ft) sind fürs Hantieren an Ufern mit viel Vegetation optimal.
- Rutenaktion: Karpfenruten sollten eine semiparabolische, noch besser eine progressive Aktion aufweisen. Beide bieten eine gute Balance zwischen Wurfweite und Drillfähigkeit.
- Beringung: Größere Ringe ermöglichen eine höhere Wurfweite, während kleinere Ringe in größerer Anzahl eine bessere Kraftverteilung über den Rutenblank bieten.
- Ruten-Typ: Steckruten sind stabiler und langlebiger, während Teleskopruten zwar platzsparend und besser zu transportieren, aber weniger robust sind.
In folgender Tabelle haben wir unsere Karpfenruten-Empfehlungen zusammengefasst, die ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten sowie positive Expertenmeinungen und Kundenbewertungen aufweisen.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||||
Modell | Daiwa Black Widow Carp | Prologic Classic Carp | DAM Mad SLS Carp | Greys Apex Rod | Shimano Tribal TX | FOX EOS Rute |
Rutenlänge | 3,60 m | 3,60 m | 3,60 m | 3,66 m | 3,65 m | 3,6 m |
Wurfgewicht | ca. 120 g | ca. 85 g | ca. 75 g | 85 g | 75 g | ca. 90 g |
Transportlänge | 188 cm | 140cm | 185 cm | 203 cm | 187 cm | 127 cm |
Rutengewicht | 355 g | 351 g | ca. 385 g | 491 g | 375 g | 380 g |
Rutenaktion | Testkurve: 2,75 lbs | Testkurve: 3 lbs | semiparabolisch | Testkurve: 3 lbs | Testkurve: 3.25 lbs | Testkurve: 3 lbs |
Anzahl Teile | 2 | 2 | 3 | 2 | 2 | 3 |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Karpfenruten Test-Sieger
Zum Sieger haben wir in unserem Rutenvergleich die Black Widow von Daiwa gekürt, weil sie uns beim Testangeln überzeugt hat. Diese Rute ist ein optimales Gerät für alle Karpfenangler, die kein Schnörkel-Design brauchen und lieber auf Funktionsanspruch setzen. Sie verfügt über einen stabilen Rollenfuß und liegt sehr angenehm in der Hand. Auch die Steckverbindungen sowie Rutenringe und der Rollenhalter vermitteln einen stabilen und bündigen Eindruck. Beim Auswurf spürt man sehr deutlich, dass die Black Widow solide Reserven im Rutenblank besitzt und man keine Angst haben muss, dass sie im entscheidenden Augenblick knicken könnte.
Welches Wurfgewicht soll eine Karpfenrute haben?
Das Wurfgewicht gibt an, welches Gewicht die Rute optimal werfen kann. Es beeinflusst entscheidend die Wurfweite und Wurfpräzision. Da Karpfen sich oft in weit entfernten und schwer zugänglichen Bereichen des Gewässers aufhalten, muss die Rute genügend Flexibilität bieten, um die Wurfdistanz zu maximieren und gleichzeitig stark genug sein, um die Belastung durch schwere Montagen und Futterkörbe zu tragen.
Karpfenruten mit einem Wurfgewicht von 60 bis 100 g sind für kleinere Seen und Flüsse sowie für mittelgroße Fische optimal geeignet. Ruten mit einem Wurfgewicht ab 100 g aufwärts sind robuste Geräte, die für weite Würfe in großen Gewässern und kapitale Fische konzipiert sind. Bei Karpfenruten wird das Wurfgewicht jedoch oft nicht direkt angegeben; stattdessen wird die Testkurve als maßgeblicher Parameter verwendet.
Was bedeutet Testkurve?
Die Testkurve zeigt an, wie viel Gewicht für eine Biegung der horizontal gehaltenen Rute zu einem Viertelkreis nötig ist. Durchschnittswerte der Testkurven von Karpfenruten liegen zwischen etwa 2 und 4 lb und lassen sich mit Hilfe von Umrechnungstabellen in Gramm umrechnen. Eine höhere Testkurve bedeutet, dass die Rute stärker und weniger flexibel ist, wodurch sie sich besser für das Werfen schwerer Montagen und das Angeln auf größere Karpfen eignet.
Hochwertige Materialien sind Pflicht
Karpfenruten werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, wobei Kohlefaser und Glasfaser am häufigsten verwendet werden. Kohlefaser, auch bekannt als Carbon, ist aufgrund ihrer hohen Festigkeit und ihres geringen Gewichts sehr beliebt aber auch zugleich teurer und kann bei unsachgemäßer Behandlung brechen. Glasfaser ist robuster und weniger anfällig für Brüche, was sie langlebiger und kostengünstiger macht. Allerdings sind Glasfaserruten schwerer und weniger empfindlich.
In den letzten Jahren wurden auch hybride Karpfenruten entwickelt, die die Vorteile beider Materialien kombinieren. Solche Ruten bieten eine ausgewogene Balance zwischen Stärke, Sensibilität und Haltbarkeit. Im Hochpreissegment werden darüber hinaus spezielle Verbundstoffe verwendet, die die Ruten noch dünner und leichter machen. Gleichzeitig verhindern die Verbundstoffe ein Nachschwingen der Rutenspitze, was sowohl die Wurfpräzision als auch die Wurfenergie steigert.
Optimale Länge einer Karpfenrute
Im Allgemeinen liegt die bevorzugte Länge einer Karpfenrute zwischen 3,60 und 3,90 m. Für das Angeln auf kurzen Distanzen und an stark bewachsenen Ufern sind kürzere Ruten von etwa 3 m oft ausreichend. Sie bieten bessere Manövrierfähigkeit, insbesondere in beengten Verhältnissen und Präzision beim Werfen. Längere Ruten, über 4 m, werden seltener verwendet, können jedoch beim Angeln über sehr große Distanzen vorteilhaft sein. Die Wahl der Rutenlänge hängt auch von der persönlichen Präferenz des Anglers ab.
Welche Rutenaktion soll eine Karpfenrute haben?
Bei Angelruten wird zwischen vier verschiedenen Typen von Ruten-Aktionen unterschieden. Bei den Ruten mit der sogenannten Spitzenaktion handelt es sich um Geräte mit Krümmung im oberen Rutendrittel. Mit dieser Art der Rute lassen sich zwar große Wurfweiten erzielen doch in Ufernähe zeigt sich das Drillverhalten dieser Ruten dagegen nachteilig.
Die Ruten mit der semiparabolischen Aktion weisen eine Krümmung bis zur Mitte des Blanks auf und zeigen beim Drill nicht den Nachteil der Spitzenaktion-Ruten, was sie für kapitale Fänge besser geeignet macht. Dann gibt es auch noch die Angeln mit parabolischer Aktion, deren Wurfweite zwar sehr gering, die Abfederung im Drill aber um so effektiver ist.
Die besten Ruten zum Karpfenangeln sind die mit progressiver Aktion, welche die Wurfweite einer Spitzenaktion-Rute mit der Drillabfederung eines parabolischen Blanks verbinden. Bei geringer Belastung (z.B. beim Auswurf) wird bei solch einer Rute nur die Spitze beansprucht, wohingegen bei Extrembelastung im Drill kapitaler Karpfen der gesamte Blank sich biegt.
Auf die Beringung achten
Die Anzahl und Platzierung der Ringe spielen eine große Rolle bei Karpfenruten. Mehr Ringe verteilen die Last gleichmäßiger über die gesamte Rutenlänge, was zu einer besseren Kraftübertragung beim Auswerfen und zu mehr Kontrolle im Drill führt. Zugleich erhitzen sich die Ringe vor allem beim Anwerfen von weit entfernten Angelstellen, was wiederum für noch mehr Widerstand vor allem bei geflochtenen Schnüren sorgt.
Damit sich die Rutenringe nicht erhitzen und die Schnur mit möglichst wenig Reibung durch sie hindurch gleiten kann, sollten sie zum einen aus hochwertigen Materialien wie Edelstahl oder Titan gefertigt sein und zum anderen Keramikeinlagen etwa aus Siliziumkarbid (SiC) oder Aluminiumoxid beinhalten. Nicht zuletzt müssen die Rutenringe fest und präzise auf dem Blank montiert sein, um ein Lockern zu verhindern.
Besser Steck- oder Teleskoprute für Karpfen?
Karpfenrute in Steck-Ausführung bieten grundsätzlich eine solide Stabilität. Sie bestehen aus zwei-drei einzelnen Teilen, die zusammengesteckt werden, was zu einer gleichmäßigeren Biegung der Rute und einer besseren Kraftübertragung führt. Diese Ruten sind oft robuster und weniger anfällig für Brüche als Teleskopruten, was sie ideal für das gezielte Angeln auf große Fische macht.
Moderne Teleskopruten haben zwar in Sachen Qualität und Leistung aufgeholt, erreichen aber oft nicht die gleiche Sensibilität und Wurfpräzision wie Steckruten. Dafür zeichnen sich durch ihre Kompaktheit und Portabilität aus. Sie lassen sich leicht transportieren und sind besonders praktisch für Angler, die viel unterwegs sind oder an schwer zugänglichen Angelplätzen fischen.
Welche Schnur für Karpfen?
Beim Karpfenangeln verwenden 90 Prozent der Angler monofile Schnur, da sie sehr elastisch ist und auch bei stärkerer Spannung und Dehnung standhält. Üblicherweise liegt die Schnurstärke zwischen 0,25 und 0,35 mm. Im nächsten Artikel bieten wir einen umfassenden Ratgeber für Karpfenschnur an.