Auf welche Kriterien sollte man beim Kauf einer monofilen Angelschnur genau achten? Diese und andere Fragen beantworten wir in unserem Ratgeber.
Monoschnüre-Testsieger im Überblick
WFT Trout Clear
Die WFT Trout Clear ist eine transparente, monofile Angelschnur, die speziell für das Forellenangeln konzipiert wurde. Mit einer Länge von 500 Metern pro Spule bietet sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Angler, die auf der Suche nach einer soliden Allroundschnur sind. Die moderate Dehnung unterstützt eine gute Bisserkennung, ohne die nötige Pufferwirkung beim Drill zu verlieren. Durch die klare Farbe ist sie im Wasser unauffällig, was sich besonders bei scheuen Zielfischen wie Forellen als Vorteil erweist.
Kundenmeinungen beschreiben die Schnur als schlicht, funktional und zuverlässig – ohne besondere Stärken, aber auch ohne gravierende Schwächen. Sie erfüllt ihre Aufgabe zuverlässig und eignet sich gut für den Alltagsgebrauch. Da es sich um eine monofile Schnur handelt, bietet sie weniger Abriebfestigkeit und Tragkraft als geflochtene Alternativen, was aber im Forellenbereich meist kein Nachteil ist.
Vorteile:
- Unauffällige, transparente Farbe – ideal für scheue Fische
- Ausreichende Dehnung für sicheres Drillen
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Shimano Technium Tribal
Die Shimano Technium Tribal Camouflage ist eine monofile Angelschnur, die unter Karpfenanglern großen Zuspruch findet. Ihr dreilagiger Aufbau sorgt für eine gute Kombination aus Sensibilität, geringem Memory-Effekt und reduzierter Dehnung, was sie besonders für präzises und feinfühliges Angeln geeignet macht. Die Camouflage-Färbung ist optisch unauffällig und wird als ansprechend bewertet.
Die tatsächliche Tragkraft liegt laut Nutzern bei etwa 10,5 kg, was im Verhältnis zum Durchmesser dennoch als ausreichend empfunden wird. Die Schnur sinkt gut ab und hält auch starken Belastungen im Drill zuverlässig stand. Kritik gab es nur vereinzelt an der Versandabwicklung, nicht jedoch am Produkt selbst. Insgesamt wird das Preis-Leistungs-Verhältnis als sehr positiv eingeschätzt.
Vorteile:
- Dreischichtige Konstruktion für hohe Sensibilität und wenig Dehnung
- Kaum Memory-Effekt, gute Sinkfähigkeit
- Camouflage-Design sorgt für unauffällige Präsentation
Nachteile:
- Tatsächliche Tragkraft etwas niedriger als angegeben
Jenzi Mono Z3
Die Jenzi Mono Z3 ist eine monofile Angelschnur mit 500 Metern Lauflänge, einem Durchmesser von 0,28 mm und einer Tragkraft von 5,6 kg. Sie wurde speziell für das Zanderangeln entwickelt, eignet sich aber laut Nutzerfeedback auch für andere Zielfische, sofern der Durchmesser passt. Besonders hervorgehoben werden ihre hohe Knotenfestigkeit und die angenehme Geschmeidigkeit, die für ein sauberes Aufspulen und problemloses Handling sorgt.
Im praktischen Einsatz zeigt sich die Schnur robust genug, um gelegentliche Hänger auszuhalten, ohne sofort zu reißen. Auch Perücken oder andere Störungen beim Wurf scheinen selten aufzutreten. Einige Angler verwenden sie zwar primär als Unterschnur, äußern sich dennoch positiv zur Qualität. Technisch bleibt sie eine klassische Monoschnur ohne Spezialbeschichtung oder besondere Technologien, erfüllt ihre Aufgabe jedoch zuverlässig.
Vorteile:
- Hohe Knotenfestigkeit und stabile Tragkraft
- Geschmeidiger Lauf auf der Rolle
- Vielseitig einsetzbar, nicht nur für Zander
Yo-Zuri Fluorocarbon
Das Yo-Zuri Fluorocarbon ist eine klare, 100 % fluorocarbonbasierte Angelschnur mit 25 lb Tragkraft (etwa 11,3 kg) und einem Durchmesser von 0,475 mm. Sie überzeugt durch ihre geringe Sichtbarkeit im Wasser, wodurch sie sich für vorsichtige Zielfische in Süß- und Salzwasser eignet. Die Materialmischung ist auf hohe Abriebfestigkeit ausgelegt und widersteht effektiv mechanischer Beanspruchung. Dadurch bleibt die Schnur auch bei Kontakt mit Hindernissen oder bei starker Belastung formstabil und reißfest.
Angler berichten von einer beeindruckenden Festigkeit: Selbst bei starker Zugkraft hält die Schnur stand. Trotz des relativ hohen Durchmessers lässt sich die Schnur gut verarbeiten, zum Beispiel beim Binden von Knoten oder beim Einsatz auf kurzen Strecken. Die Lauflänge von 30 Yards (rund 27 Meter) macht sie eher zur Ergänzung für gezielte Anwendungen als für das Aufspulen kompletter Rollen, doch in Sachen Zuverlässigkeit und Belastbarkeit wird sie als hochwertig eingestuft.
Vorteile:
- Sehr hohe Tragkraft und Widerstandsfähigkeit
- Nahezu unsichtbar im Wasser
- Robust gegenüber Schrammen, Kerben und Hindernissen
Nachteile:
- Nur kurze Lauflänge – primär für gezielte Einsätze geeignet
Die besten monoflen Schnüre im Vergleich
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Modell | WFT Trout Clear | Shimano Technium Tribal | Jenzi Mono Z3 | FOX EOS Carp | Savage Gear Soft | Quantum Quattron Salsa | Yo-Zuri Fluorocarbon |
Durchmesser | 0,18 mm | 0,35 mm | 0,30 mm | 0,38 mm | 0,26 mm | 0,22 mm | 0,28 mm |
Tragkraft | 2,9 kg | ca. 11,5 kg | 6,7 kg | 9,07 kg | 4,7 kg | ca. 5 kg | 3,6 kg |
Material | Nylon | Nylon | Nylon | Nylon | Fluorocarbon | Nylon | Fluorocarbon |
Länge | 500 m | 790 m | 500 m | 1.000 m | 50 m | 3.000 m | ca. 92 m |
Eigenschaften |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Glatt, durchsichtig und dehnbar
Während Flechtschnüre aus vielen einzelnen Fasern geflochten werden, bestehen Monoschnüre aus einem einzigen Strang, indem die Kunststoffmasse, zum Beispiel Nylon, mit hohem Druck durch feinmechanische Düsen gepresst wird. Daraus ergeben sich die wichtigsten Eigenschaften monofiler Angelschnüre – hohe Dehnbarkeit sowie glatte und durchsichtige Oberfläche.
Vor- und Nachteile monofiler Schnüre
Je nach dem unter welchen Bedingungen monofile Angelschnüre eingesetzt werden, kann eine ihrer Eigenschaften, wie zum Beispiel hohe Dehnbarkeit, sowohl einen Vorteil wie auch einen Nachteil beim Angeln darstellen, die wir im folgenden erläutern.
Vorteile von monofilen Angelschnüren:
- Puffern im Drill: Die Dehnbarkeit von Monoschnüren kann bis zu 30% betragen. Diese Eigenschaft federt die Fluchten eines Fisches im Drill ab und kann dem Angler auch mal eine falsche Bremseinstellung der Rolle „verzeihen“.
- Hohe Abriebfestigkeit: Monofile Schnüre sind im Vergleich zu Flechtschnüren widerstandsfähiger gegen die mechanischen Beschädigungen wie Abrieb, was z.B. beim Grundangeln in steinigen Gewässern und an Muschelbänken ein Vorteil ist.
- Geringe Sichtbarkeit: Monoschnüre sind unter Wasser wenig sichtbar, weil ihr Lichtbrechungsindex dem des Wassers nah steht. Selbst Schnüre aus Polyamid sind immer noch viel weniger sichtbar als jede Geflochtene.
- Wenig Reibung beim Auswerfen: Durch ihre glatte Oberfläche gleiten monofile Angelschnüre sehr geschmeidig durch die Rutenringe, was weite und präzise Würfe begünstigt.
- Flexibel bei Frost: Im Gegenteil zu Flechtschnüren nehmen Monofile kein Wasser auf. So sind sie resistent gegen das Einfrieren und bleiben auch bei minus Temperaturen biegsam.
- Weniger Verdrallung: Monoschnüre haben durch ihre homogene Struktur und gewisse Steifigkeit eine etwas höhere Resistenz gegen die Verdrallung als die Flechtschnüre.
- Sinkeigenschaft: Im Gegensatz zu Flechtschnüren sinken Monofile nach dem Auswurf, was beim Posenangeln sehr hilfreich ist. So werden die störenden Schnurbögen vermieden, die durch Wind und Wellen entstehen.
- Geringer Anschaffungspreis: Herstellungsprozess einer monofilen Angelschnur ist weniger aufwendig als der von Geflochtenen. Dementsprechend ist auch ihr Preis meist günstiger.
Nachteile von monofilen Angelschnüren
- Schwierige Bisserkennung: Während die hohe Dehnbarkeit der Monoschnüre ein Vorteil im Drill sein kann, erschwert sie gleichzeitig die Bisserkennung, besonders beim Angeln auf großen Entfernungen und in tiefen Gewässern.
- Schwache Hakeigenschaft: Durch die hohe Dehnbarkeit der Monoschnur ist der Anschlag beim Biss bei weitem nicht so effektiv wie bei einer Flechtschnur.
- Hohe Durchmesser: Monofile Schnüre sind bei gleicher Tragkraft deutlich dicker als Geflochtene. Besonders beim Spinnfischen ist es ein Nachteil, da hier eine höhere Tragkraft bei geringem Durchmesser benötigt wird, um gutes Köderspiel zu gewährleisten und große Fische zu landen.
- Wenig UV-beständig: Monofile Angelschnüre sind weniger UV-beständig als Flechtschnüre. Direkte und dauerhafte Sonneneinstrahlung kann sie beschädigen und ein Schnurbruch herbeiführen.
- Salzwasser-Unbeständigkeit: Salz kann die Struktur der monofilen Schnur schwächen, was zu einer verminderten Tragkraft und erhöhtem Risiko von Schnurbrüchen führt.
- Memory-Effekt: Der Memory-Effekt ist eine Eigenschaft der monofilen Angelschnur, die sich auf ihre Neigung bezieht, die Form der Spule zu behalten. Dies bedeutet, dass die Schnur sich nach dem Abwickeln oft in Spiralen legt, was die Handhabung erschwert.
Welche Monofile für welchen Fisch und Angelmethode?
Das wichtigste Einsatzgebiet monofiler Schnüre ist das Posenangeln mit all seinen Facetten. Dabei sollte man immer zu einer möglichst dünnen Schnur greifen, weil jeder zusätzliche Nanometer in der Schnurstärke das Köderspiel ein Tick unnatürlicher macht und die Bisse bleiben aus. Darüber hinaus lassen sich Monoschnüre auch beim Feedern mir leichter Ausrüstung effektiv einsetzen. In folgender Tabelle haben wir Richtwerte für die Stärke der Schnur zusammengefasst, die je nach Zielfisch und Angeltechnik optimal zu gebrauchen sind.
Zielfisch | Ø Monofile | Angeltechnik |
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Rotauge, Rotfeder, Nase, Giebel, Güster | 0,12 – 0,16 | Posenangeln (als Hauptschnur) |
Barsch, Karausche, Aland, Schleie | 0,16 – 0,18 | Posenangeln (als Hauptschnur) |
Große Schleie, Karausche, Brassen | 0,18 – 0,22 | Posenangeln (als Hauptschnur) |
Zander | 0,25 – 0,30 | Posenangeln (als Hauptschnur) |
Döbel, Forelle | 0,14 – 0,16 | Spinnfischen (als Hauptschnur) |
Rapfen, Zander | 0,25 – 0,28 | Spinnfischen (als Vorfach) |
Schleie, Karausche, Brassen | 0,20 – 0,25 | Feedern (als Hauptschnur) |
Aal, Quappe, Barbe | 0,28 – 0,35 | Feedern (als Hauptschnur) |
Karpfen | 0,35 – 0,45 | Feedern (als Schlagschnur) |
Dorsch, Plattfisch | 0,30 – 0,35 | Brandungsangeln (als Schlagschnur) |
Monofile Schnur fürs Spinnfischen
Obwohl beim Spinnfischen meist Flechtschnüre zum Einsatz kommen, greifen Barsch- und Forellenangler gerne mal zu einer Monofilen. Da die Barsche sehr weiche Mäuler haben, kommt die starke Dehnung der Monofilen hier genau richtig, damit die Fische nicht aufschlitzen. Bei Forellen wiederum punktet die Transparenz der monofilen Schnur. Unter Wasser ist sie kaum sichtbar, was die Scheuchwirkung auf die vorsichtigen Fische minimiert. Nicht zuletzt lässt sich ein Kunstköder an einer Monofilen besonders weit auswerfen, da sie eine glatte Oberfläche aufweist.
Darüber hinaus kommt die Monoschnur als Vorfach beim Spinnfischen auf Zander zum Einsatz, da diese Räuber sich durch die knalle Farbe von Flechtschnüren oft verschrecken lassen. Für diesen Zweck ist eine besondere Art der monofilen Schnur entwickelt – die sogenannte Fluorocarbon. Sie hat annähernden Lichtbrechungsindex wie das Wasser und ist unter der Wasseroberfläche so gut wie unsichtbar, was insbesondere in klaren Gewässern ein wichtiger Faktor ist.
Auch beim Feedern im Einsatz
Beim Feederangeln auf kurze Distanzen, z.B. bei weniger als 30 m, verzichten einige Angler auf die Geflochtene zugunsten einer Monofile. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist sie stark dehnbar und somit für den Drill großer Fische besser gewappnet und zum anderen bietet sie insbesondere beim Angeln in Steinpackungen und Muschelbänken wesentlich mehr Abriebresistenz als die Flechtschnur. Beim Feedern auf lange Distanzen wiederum kommt die Monofile nur als Schlagschnur zum Einsatz, sonst ist die Bisserkennung äußerst schwierig.
Monofile Schnur fürs Brandungsangeln
Auch Brandungsangler setzen eine Monofile als Schlagschnur ein. Dabei kommen die sogenannten Taper Tips zum Einsatz. Diese Schnüre zeichnen durch eine verjüngende Form aus, indem sie am Ende dicker und zur Hauptschnur hin dünner werden. Solch eine Konstruktion bietet mehrere Vorteile. Erstens ermöglicht die dickere Spitze eine höhere Abriebfestigkeit und Widerstandskraft gegen scharfe Muscheln, Steine und andere Hindernisse am Grund.
Zweitens verbessert die konische Form die Wurfleistung, da der Übergang zur Hauptschnur glatt und nahtlos verläuft, was die Reibung in den Rutenringen minimiert. Ein weiterer Vorteil von Taper Tips ist ihre Fähigkeit, den beim Wurf entstehenden Druck besser zu verteilen, was wiederum das Risiko von Schnurbruch reduziert. Zudem sorgt die monofile Schlagschnur für eine verbesserte Stoßdämpfung, wodurch Bisse großer Fische besser abgefedert werden.
Im nächsten Artikel finden Sie Ratgeber für geflochtene Angelschnüre.