Laternenfisch: Alles Wissenswerte über den Tiefseefisch

Laternenfische sind eine sehr arten- und individuenreiche Familie kleiner Tiefseefische, die in allen Weltmeeren vorkommen.

Steckbrief Laternenfisch

  • Name: Laternenfisch (auch Leuchtsardine genannt). Engl.: Lanternfishes
  • Wiss. Name: Myctophidae
  • Ordnung: Laternenfischartige (Myctophiformes)
  • Familie: Laternenfische
  • Verbreitung: alle Weltmeere
  • Lebensraum: Tiefen von 300 bis 1200 m
  • Nahrung: Zooplankton
  • Natürliche Feinde: Thunfische, Delfine, Haie, Seevögel, Pinguine
  • Verhalten: Friedfische, bilden große Schwärme
  • Maximale Größe: 28 cm
  • Maximales Alter: 8 Jahre
  • Körperform: silbrig mit dunklem Rücken
  • Körperfarbe: spindelförmig mit großem Kopf
  • Maul: sehr groß mit tiefer Spalte
  • Schuppen: klein, rund und glatt
  • Geschlechtsreife: mit 1 bis 3 Jahren
  • Laichzeit: unterschiedlich, je nach Region
  • Wirtschaftliche Bedeutung: werden zur Herstellung von Fischmehl und -Öl kommerziell gefangen
  • Angelsport: unbedeutend
  • Gefährdung: Die meisten Arten sind von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Die Familie der Laternenfische ist verglichen mit anderen Arten überaus zahlreich: Sie besteht aus 34 Gattungen und 249 Unterarten. Zusammen mit den Borstenmäulern (Gonostomatidae) und den Leuchtfischen (Phosichthyidae) machen die Laternenfische etwa 90 % der Lebendmasse aller Tiefseefische aus. Früher sorgten riesige Laternenfischschwärme auf den Echolotbildern für Verwirrung, weil man sie für den Meeresboden gehalten hat.

Laternenfische leben in allen Weltmeeren, wobei sie in tropischen und subtropischen Gewässern am häufigsten vorkommen. Die meisten Arten halten sich über den Kontinentalhängen auf in der Nähe zur Küste. Die Verbreitung und Konzentration der Laternenfische in bestimmten Gebieten hängt weniger von der Wassertemperatur als von der Wasserzirkulation ab. Bestimmte Arten leben in Habitaten, die durch konstante Meeresströmungen gekennzeichnet sind.

Lebensweise der Laternenfische

Ihren Namen haben Laternenfische den speziellen Leuchtorganen zu verdanken, die sie in Reihen entlang des Körpers, auf dem Kopf und manche Arten sogar auf den Flossen haben. Damit locken sie Zooplankton an, wovon sie sich zum größten Teil ernähren. Während des Tages bleiben die Fische in dunklen Tiefen zwischen 300 und 1200 Meter. Bei Sonnenuntergang steigen sie auf 10 bis 100 Meter auf. Dabei folgen sie dem Zooplankton (Vertikalwanderung). Bei Tagesanbruch schwimmen sie wieder in die Tiefe.

Merkmale der Laternenfische

  • Laternenfische haben einen kleinen schlanken Körper, der mit kleinen, runden und glatten Schuppen bedeckt ist (die sogenannten Zykloid-Schuppen). Ihr Kopf ist massiv und rund. Auch das Maul ist groß mit einer tiefen Maulspalte.
  • Die Fische besitzen eine einzelne hohe Rückenflosse und eine Fettflosse, die Schwanzflosse ist gegabelt. Die Brustflossen haben normalerweise acht Strahlen. Sie können groß oder klein oder degeneriert sein, bei einigen Arten fehlen sie vollständig.
  • Die meisten Laternenfische haben eine Schwimmblase. Sie wird bei einigen Arten während des Wachstums zurückgebildet oder mit Lipiden gefüllt. Die Seitenlinie ist durchgehend.
  • Fast alle Laternenfische-Arten haben blaues, grünes oder gelbes Licht ausstrahlende Leuchtorgane in Reihen entlang des Körpers und auf dem Kopf. Einige Arten haben auch an der Unterseite der Flossen Leuchtorgane.

Fortpflanzung der Laternenfische

Laternenfische laichen pelagisch im freien Wasser. Die kleinen Eier (0,7-0,9 mm im Durchmesser) werden durch ein Öltröpfchen in der Schwebe gehalten. So treiben zuerst die Eier und dann auch die etwa 2 mm großen Larven mit der Strömung.

Teilweise unterscheiden sich die Geschlechter der Laternenfische an der Anordnung der Leuchtorgane. Man nimmt an, dass die Leuchtorgane bei der Partnerwerbung und beim Zusammenhalt des Schwarms eine Rolle spielen. Geschlechtsreif werden Laternenfische je nach Unterart mit 1 bis 3 Jahren.

Industrielle Bedeutung

Die Bestände der Laternenfische sind in manchen Regionen sehr groß, sodass ihre kommerzielle Ausbeutung Rentabilität verspricht. So wird zum Beispiel Laternenfischart Lampanyctodes hectoris, die in großen Mengen in Südatlantik vorkommt, inzwischen kommerziell gefangen. Die Fischereigebiete liegen meist zwischen dem vierzigsten nördlichen und südlichen Breitengrad. Der Fisch wird zur Herstellung von Fischmehl und Fischöl verwendet.

Quellenhinweise