Dass eine Raupe vom Ast ins Wasser fällt und so zu Fischfutter wird, passiert relativ häufig. Was taugen aber die Raupen als Köder und worauf ist dabei zu achten?
Was ist der Unterschied zwischen Raupe und Made?
Raupen sind die Larven von Schmetterlingen und Motten. Weil sie sehr viel Nahrung aufnehmen und manche Schmetterlingsarten kaum fressen, werden die Raupen als Fressstadium der Schmetterlinge bezeichnet. Auch optisch zeigen die Raupen eine große Vielfalt. Während sich ungiftige Arten tarnen, verfügen giftige Spezies über sehr auffällige Farben, die ihre Fressfeinde abschrecken sollen. Viele Raupen sind darüber hinaus behaart.
Maden sind Larven diverser Fliegen-Arten. Die Gemeinsamkeit zwischen Raupe und Made besteht darin, dass beide die Vorstufe von fliegenden Insekten darstellen. Allerdings können sie gut unterschieden werden: im Gegenzug zu Maden haben die Raupen eine optisch abgesetzte Kopfkapsel und klar erkennbare Gliedmaßen. Sie bewegen sich aktiv auf Pflanzen fort, von wo aus sie häufiger ins Wasser fallen. Fische, die unter Ästen und Sträuchern warten sind dadurch an Raupen gewöhnt.
Welche Raupen eignen sich fürs Angeln, welche sind bedroht?
Bei Anglern besonders beliebt und darum in Angelshops und Zoohandlungen verfügbar, ist die Tebo Raupe. Sie ist die Larve der Wachsmotte und wird mit bis zu 4 cm groß. Dadurch unterscheidet sie sich von Maden und gilt aufgrund ihrer effektiven Fortpflanzung als günstiges Futtermittel. Bei der Suche nach Lösungen für das Plastikmüll-Problem kamen Larven der Großen Wachsmotte erst kürzlich ins Gespräch, da sie in der Lage sind, Polypropylen und Polyethylen abzubauen.
Wer die Raupen der Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner oder Kohlweißlinge als Köder sammelt, spart Geld, schont Pflanzen im Garten und tut etwas gegen die teilweise überhandnehmende Bedrohung durch den Befall invasiver Arten wie den Buchsbaumzünsler. Viele Schmetterlingsarten sind allerdings bedroht und stehen auf den roten Listen der Bundesländer. Die hohen Strafen für das Töten gefährdeter Arten sind präzise Eigenrecherche wert.
Angeln mit Raupe auf Friedfische, Aal und Forelle
Raupen gehören auf den Speiseplan zahlreicher Friedfischarten und bieten mit bis zu etwa 50 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm einen hohen Proteingehalt. Sie zeichnen sich auch durch ihre langsamen, walzenden Bewegungen, das Aroma und lange Absinkphasen aus. Je nach Zielfisch und deren Aktivität werden Raupen mit verschiedenen Montagen angeboten.
An der Aalpose in flacheren Gewässerabschnitten locken Raupen die Aale bei Nacht weniger durch ihre Bewegung, als durch das Aroma an. Eine Kombination aus Würmern und Raupen am Haken ist besonders bei erfahrenen Aal-Anglern sehr beliebt.
Beim Forellenangeln werden die Raupen am Sbirolino oder einer Pose aktiv angeboten. Sind die Fische träge, können die Krabbeltiere auch passiv am Grund serviert werden. Zwei Raupen auf dem Haken bieten in L-Form beim Einkurbel spiel und ziehen die Forellen besonders stark an.