Guppy: Alle Infos zum schönen Aquarienfisch

Guppys gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen. Sie sind einfach zu halten, haben ein friedliches Wesen und es gibt sie in Hunderten von Farbvarianten.

Guppy (Cobra Gelb)

Guppy (Cobra Gelb)

Steckbrief Guppy

  • Name: Guppy. Engl.: Guppy
  • Wiss. Name: Poecilia reticulata
  • Unterordnung: Cyprinodontoidei
  • Familie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliidae)
  • Gattung: Poecilia
  • Verbreitung: Mittel- und Südamerika
  • Lebensraum: Flüsse, Seen, Kanäle, Sümpfe, auch Brackwasser
  • Nahrung: Zooplankton, Insekten, Algen, Pflanzen
  • Verhalten: friedlicher Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 5 cm
  • Maximales Alter: 5 Jahre
  • Körperform: langgestreckt, schlank und seitlich etwas abgeflacht
  • Körperfarbe: sehr bunt in verschiedenen Farbtönen
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: sehr klein und zart
  • Flossenformel: D 0/7-8, A 0/8-10
  • Geschlechtsreife: mit 3-4 Monaten
  • Laichzeit: mehrmals im Jahr
  • Wirtschaftliche Bedeutung: weit verbreiteter und beliebter Aquarienfisch
  • Gefährdung: von der IUCN als wenig gefährdet eingestuft

Herkunft und Lebensraum

Das natürliche Verbreitungsareal der Guppys liegt im Mittel- und im nördlichen Südamerika sowie auf den karibischen Inseln. Man findet sie in Brasilien, Venezuela, Guayana, Trinidad und Tobago. Dank ihrer Robustheit besiedeln die Guppys fast alle möglichen Süßwasserlebensräume: Flüsse, Seen, Kanäle, Sümpfe. Einige Populationen finden sich sogar in Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen (Brackwasser).

Durch die langjährige Züchtung von Guppys sind viele neue farbenträchtige Arten entstanden. Heutzutage ist es sehr schwierig, Guppys zu klassifizieren, da durch zahlreiche Kreuzungen jedes Jahr neue Unterarten entstehen. Die Grundlage für die Klassifizierung von Guppys ist die Farbe des Körpers sowie Größe, Form und Farbe der Flossen. Eine neue Unterart wird meist nach der Farbe der Schwanzflosse benannt.

Entdeckung der Guppys

Guppy (Blue Dark)

Guppy (Blue Dark)

Guppys wurden zu Ehren des aus England stammenden Priesters und Wissenschaftlers Robert Guppy benannt. Im Jahr 1885 sammelte er auf der Insel Trinidad Pflanzen und entdeckte in einem Gewässer kleine, leuchtend bunte Fische. Es stellte sich heraus, dass sie keine Eier legten, wie es bei den meisten Fischen der Fall ist, sondern sofort Jungtiere zur Welt brachten. Seitdem faszinieren Guppys nicht nur Aquarianer sondern auch Wissenschaftler rund um den Globus.

Lebensweise der Guppys

In freier Wildbahn kommen Guppys in einer Vielzahl von Seen und Flüssen vor, sind aber eher in ruhigen und stark bewachsenen Gewässern anzutreffen. Die kleinen und flinken Fische tolerieren Wasser mit unterschiedlichem Salzgehalt und Temperaturen zwischen 18 und 28 °C. In ihrem natürlichen Lebensraum leben sie oft in Gruppen und ernähren sich von Algen, verschiedenen Pflanzen, Zooplankton, kleinen Insekten sowie deren Larven.

Interessante Fakten über Guppy

Guppy (Mosaic Green)

Guppy (Mosaic Green)

  • Guppys sind die ersten Fische, die im All waren. Sie passten sich nicht nur erfolgreich an das Leben in der Schwerelosigkeit an Bord der Raumstation Saljut-5 an, sondern schafften es auch, Nachkommen zu gebären.
  • Weil Guppys gerne die Larven von Malariamücken fressen, wurden sie zur Bekämpfung der Parasiten in den Stauseen vieler Länder erfolgreich eingesetzt. Genetiker nutzen sie, um die Weitergabe von Erbmerkmalen zu untersuchen.
  • Guppys sind lebendgebärende Fische und gebären voll ausgebildete Jungtiere. Im Gegensatz zu eierlegenden Fischen beginnen die Baby-Guppys ihr Leben als Miniatur-Erwachsene und erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 3-4 Monaten.
  • Jeder Guppy ist einzigartig. Keiner von ihnen hat in der Natur einen Doppelgänger. Das Muster auf dem Körper und den Flossen jedes Fisches ist so individuell, dass es mit einem Fingerabdruck verglichen werden kann.
  • Wie die Drosophila-Fliege leistet auch der Guppy den Genetikern treue Dienste: Experimente zur Kreuzung verschiedener Unterarten haben dazu beigetragen, die Gesetze der Vererbung zu erforschen.

Wichtige Merkmale

Guppy (Red Snakeskin)

Guppy (Red Snakeskin)

Guppys sind kleine Fische mit einem farbenträchtigen Erscheinungsbild. Ihr Körper ist in der Länge gestreckt, schlank und etwas abgeflacht von den Seiten. Ähnlich wie Spitzmaulkärpfling (Poecilia sphenops) und Schwertträger (Xiphophorus hellerii) gehören sie zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae), die Zähne am Ober- und Unterkiefer haben.

Das Guppy-Weibchen ist länger und größer als das Männchen und in der Regel weniger farbenprächtig. Das Weibchen hat einen kleinen dunklen Fleck an der Basis der Schwanzflosse. Der männliche Guppy hat eine längere und buntere Schwanzflosse. Die durchschnittliche Körpergröße der Männchen beträgt 3 cm und die der Weibchen 6 cm. Die Wildformen sind deutlich kleiner als die Zuchtfische.

Wie lange leben Guppys?

Lebenserwartung eines Guppy in freier Wildbahn beträgt im Durchschnitt etwa 2 Jahre. Unter günstigen Bedingungen im Aquarium kann der Fisch 3 Jahre alt werden. Es ist bekannt, dass die Lebensdauer der Guppys mit steigender und damit einhergehender Beschleunigung des Stoffwechsels abnimmt.

Fortpflanzung der Guppys

Guppys zeichnet sich durch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus aus. Weibchen sind viel größer und dicker als Männchen, dafür aber auch deutlich weniger farbenträchtig und haben viel kleinere und wenig spektakuläre Flossen. Das Männchen besitzt eine modifizierten Afterflosse, die Gonopodium genannt wird und es ihm ermöglicht, seinen Laich direkt in die Bauchhöhle des Weibchens einbringen, wo die Befruchtung stattfindet.

Ein charakteristisches Merkmal der Guppys ist die Eiablage. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fischen findet die Befruchtung der Eier und ihre Entwicklung nicht in der äußeren Umgebung, sondern im Körper des Weibchens statt. Dies hat zur Folge, dass bereits anatomisch und physiologisch voll ausgebildete Jungtiere geboren werden, was ihre Überlebenschancen erhöht.

Guppys im Aquarium

Guppys im Aquarium

Guppys im Aquarium

  • Aquariumgröße: ab 50 Liter
  • Wassertemperatur: 22 – 28 °C
  • Wasserhärte: 10 – 22 dGH
  • pH-Wert: 7 – 8,5
  • Verhalten: lebhaft und friedlich
  • Futter: Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Haltungsbedingungen

Guppys gelten als die am einfachsten zu haltenden Aquarienfische. Sie werden am besten in kleinen Gruppen von 6 oder mehr Tieren gehalten. Im Aquarium schwimmen sie in allen Schichten der Wassersäule. Die Fische sollten so ausgewählt werden, dass ein Männchen 2-3 Weibchen hat. In diesem Fall werden die Weibchen weniger Angriffen seitens Männchen ausgesetzt und sind eher bereit, sich mit denen zu paaren. Für einen Schwarm von 6-10 Stück wird ein Aquarium von 50 Litern benötigt.

Vergesellschaftung mit anderen Fischen

Guppy (Moscow Dark Blue)

Guppy (Moscow Dark Blue)

Die Guppys vertragen sich problemlos mit vielen anderen Aquarienfischen. Am besten passen zu ihnen Neonfische, Mollys, Panzerwelse, Zwergguramis, SkalareZwerggarnelen und viele anderen. Von der Vergesellschaftung mit Buntbarschen und Kampffischen sollte man absehen, da diese Arten die Guppys angreifen. Dies liegt oft an dem auffälligen Flossenkleid der Guppys, die die Fische zu stark reizt und zum Angriff provoziert.

Fütterung der Guppys

In freier Wildbahn besteht die Nahrung der Guppys aus Algenpartikeln, Zooplankton, wirbellosen Tieren, kleinen Insekten und deren Larven. Bei den Aquarianern gelten sie als Allesfresser und können mit frischem, gefrorenem oder trockenem Futter gefüttert werden. Am besten füttert man die Fische mehrmals am Tag in kleinen Portionen und zwar so abwechslungsreich wie möglich. So wird die Farbentracht der Tiere noch schöner und leuchtender.

Züchtung der Guppys

Guppy (Cobra Schwarz)

Guppy (Cobra Schwarz)

Guppys gehören seit vielen Jahrzehnten zu den am häufigsten verkauften Aquarienfischen rund um die Welt. Diese Spezies ist bei den Züchtern sehr beliebt, weil sie leicht zu reproduzieren ist und es dabei viele verschiedene Farbvariationen entstehen. Die Zahl der anerkannten gezüchteten Unterarten geht in die Dutzende, während die Gesamtzahl der Guppys, die über Zoohandlungen verkauft werden, Millionen ausmacht.

Die Aufzucht neuer Rassen ist eine mühsame Routinearbeit, die eine getrennte Haltung von Männchen und Weibchen in separaten Aquarien erfordert. Außerdem ist es notwendig, regelmäßig Exemplare mit Mängeln in der Entwicklung, Form, Farbe und anderen relevanten Zuchtmerkmalen auszusondern. Jeder Fisch wird gefangen und auf die Einhaltung aller wichtigen Zuchtmerkmale eingehend geprüft.

Die Trächtigkeitsdauer der Guppys beträgt etwa 30-40 Tage, je nach Haltungsbedingungen. Da die Weibchen dazu neigen, ihren Nachwuchs zu fressen, sollte das Aquarium mit schwimmender Vegetation ausgestattet werden. Wenn die Fische nicht gebären können, wird dieser Prozess durch Zugabe von ein wenig frischem Wasser und Erhöhung der Wassertemperatur um 2-4 Grad stimuliert.