Neonsalmler: Alle Infos zum beliebten Aquariumfisch

Der Neonsalmler ist ein kleiner und sehr schöner Fisch aus dem Amazonasbecken. Er ist ein Hingucker in jedem Aquarium.

Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

Steckbrief Neonsalmler

  • Name: Neonsalmler (auch Neonfisch genannt). Engl.: Neon tetra
  • Wiss. Name: Paracheirodon innesi
  • Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
  • Familie: Echte Salmler (Characidae)
  • Gattung: Paracheirodon
  • Verbreitung: Amazonasbecken
  • Lebensraum: langsam fließende Flüsse und Bäche
  • Nahrung: Krebstierchen, Plankton, kleine Insekten
  • Verhalten: Friedfisch, Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 4 cm
  • Maximales Alter: 3 Jahre
  • Körperform: schlank und spindelförmig
  • Körperfarbe: dunkelgrauer Rücken, leuchtend blaue Längsstreifen an beiden Körperseiten
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: mittelgroß und glatt
  • Schuppenformel: mLR 32-33, SL 3-5
  • Flossenformel: D 0/2, A III/17-18, P I/11-12
  • Geschlechtsreife: mit 6-10 Monaten
  • Laichzeit: von Dezember bis Mai
  • Wirtschaftliche Bedeutung: als Aquarienfisch rund um die Welt weit verbreitet
  • Gefährdung: in seinem natürlichen Lebensraum aufgrund von Regenwald-Abholzung stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der natürliche Lebensraum der Neonsalmler liegt in Südamerika, in dem riesigen Einzugsgebiet des Amazonas. Heute werden alle Neonfische (so werden sie auch genannt) in Brutanlagen gezüchtet, Wildfänge gibt es nicht. Entdeckt wurde diese Art in den 1930er Jahren von dem französischen Forscher und Abenteurer Auguste Rabaut während seiner Expedition in das Amazonasbecken.

Es wird angenommen, dass Rabaut diesen Fisch zum ersten Mal in der Siedlung eines Indianerstammes sah, als er an Fieber erkrankt war. Der Forscher erkannte sofort den Gewinn, den solch ungewöhnlicher Fisch bringen konnte, und organisierte regelmäßige Lieferungen von wilden Neonfischen nach Amerika und Europa. Die Fische erregten unter Hobby-Aquarianern großes Aufsehen und avancierten rasch zum Verkaufsschlager.

Lebensweise in freier Wildbahn

Schwarzer Neonsalmler (Hyphessobrycon herbertaxelrodi)

Schwarzer Neonsalmler (Hyphessobrycon herbertaxelrodi)

Die Heimat des Neonsalmlers ist der tropische Teil Südamerikas, vor allem das Amazonasbecken. Wilde Populationen leben dort in langsam fließenden Flüssen und Bächen, die unter dem Blätterdach tropischer Wälder dahingleiten und praktisch nicht direkt vom Sonnenlicht beleuchtet werden. Die kleinen flinken Fische bevorzugen flache und mittlere Wasserschichten und ernähren sich von verschiedenen Insekten und winzigen Krustentieren.

Die Besonderheit der für Neonsalmler typischen Gewässer ist das weiche und saure Wasser. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die absterbenden Blätter und Äste des Dschungeldachs auf den Grund fallen, sich zersetzen und das Wasser versauern. Die dicke Schlammschicht erschwert die Auslaugung von Gesteinsmineralien, sodass die Wasserhärte sehr gering bleibt, was auch durch die in diesem Gebiet typischen reichlichen Niederschläge begünstigt wird.

Wichtige Merkmale

An beiden Körperseiten des Neonsalmlers verläuft je ein blauer Längsstreifen, der den Eindruck eines elektrischen Leuchtens erweckt. Neben dem blauen Streifen hat der Neonsalmler einen charakteristischen roten Streifen, der sich beim Blauen Neon (Paracheirodon innesi) über die Hälfte des Körpers erstreckt und beim Roten Neon (Paracheirodon axelrodi) über den gesamten Körper.

Bei den Männchen dieser Spezies befindet sich die Schwimmblase in der Nähe des Afters, bei den Weibchen in der Nähe der Wirbelsäule. Die Flossen des Neonsalmlers sind durchsichtig und der Bauch ist grau. Die Helligkeit und Leuchtkraft der beiden markanten Streifen an seinem Körper ist ein Indikator für seine Gesundheit. Ein kranker Fisch verliert an Farbintensität und kann fast farblos werden. Das Gleiche gilt für alte Tiere.

Neonsalmler im Aquarium

Neonsalmler im Aquarium

Neonsalmler im Aquarium

  • Aquariumgröße: ab 60 Liter
  • Wassertemperatur: 21 – 25°C
  • Wasserhärte: 3 – 9° dGH
  • pH-Wert: 5 – 7
  • Verhalten: lebhaft, friedlich, einfache Vergesellschaftung
  • Futter: Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Haltungsbedingungen

Der Neonsalmler ist ein widerstandsfähiger Aquarienfisch und eine gute Wahl für Anfänger. Er ist zwar recht klein, hat aber einen lebhaften Temperament und braucht ein geräumiges Aquarium. Ideale Bedingungen für die Haltung von Neonsalmlern bietet ein 60 Liter großes Becken mit 21-25°C warmem Wasser. Die Beleuchtung sollte nicht zu hell und eher gedämpft sein und das Aquarium abgedunkelte Bereiche anbieten.

Die Neonfische mögen Pflanzendickichte. Auch Schwimmpflanzen sind willkommen. Weiterhin sollte der Boden einige Verstecke anbieten. An der Intensität der Körperfarbe der Neonfische, kann man schnell erkennen, ob es ihnen gut geht. Sind die Fische mit den Haltungsbedingungen zufrieden, haben sie eine helle, intensive Farbe und leuchtende Neon-Streifen. Wenn etwas nicht stimmt oder der Fisch gestresst ist, wird seine Färbung matt.

Wie viele Neonsalmler im Aquarium?

Nur, wenn Neonsalmler im Schwarm gehalten werden, fühlen sie sich wohl und haben leuchtende Farben. Ideal sind Gruppen von mindestens 8 Tieren.

Richtige Fütterung

Blauer Neonfisch (Paracheirodon simulans)

Blauer Neonfisch (Paracheirodon simulans)

Unter natürlichen Bedingungen ernährt sich der Neonsalmler von Krebstieren, Plankton und kleinen Insekten, die auf die Wasseroberfläche fallen. Unter Aquarienbedingungen ist er wenig anspruchsvoll und frisst gerne Trockenfutter. Abwechslung im Speiseplan ist allerdings gesundheitsfördern und gehört mit in den Speiseplan. Ein echter Leckerbissen für Neonsalmler sind z.B. Artemia, Mückenlarven und Daphnien.

Weiterhin sollte man darauf achten, die Fische nicht zu überfüttern, da sie anfällig für Fettleibigkeit sind, was sich negativ auf ihre Lebenserwartung auswirkt. Am besten kleinere Menge an Futter geben. Der Neonsalmler frisst am liebsten von der Oberfläche oder aus der Wassersäule, aber nicht vom Boden. Deshalb sollte man bei der Fütterung abwarten, bis der Fisch einen Teil davon gefressen hat, damit das Futter nicht zum Boden sinkt.

Haltung mit anderen Fischen

Der Neonfisch ist ein geselliger und temperamentvoller Fisch. Vertreter dieser Spezies haben ein fröhliches Gemüt und zeigen keine Feindseligkeit gegenüber anderen Arten. So eignen sie sich hervorragend für die Haltung in Gemeinschaftsaquarien. Kardinalfische, Guppys, Regenbogenfische, Zebrabärblinge und sogar Skalare passen gut zu Neonsalmlern und sorgen für ein friedliches Nebeneinander.

Züchtung der Neonsalmler

Züchtung von Neonsalmler

Züchtung von Neonsalmler

In der freien Wildbahn vermehren sich Neonfische während der Regenzeit, wenn sehr viel Regenwasser in die Flüsse gelangt. Dadurch wird der Säuregehalt in einem solchen Ausmaß reduziert, dass das Wasser als destilliert bezeichnet werden kann. Wenn man also zu Hause Neons züchten will, müssen ähnliche Bedingungen für die Fische geschaffen werden: ein möglichst sauberes Reservoir mit hoher Sauerstoffkonzentration.

Das Ablaichen erfolgt in einem verdunkelten Dickicht aus Algen. Das Weibchen legt bis zu 250 kleine Eier. Eine anschließende Betreuung des Nachwuchses ist bei Neonsalmlern nicht vorgesehen. Das Männchen und das Weibchen sollten nach dem Ablaichen in ein anderes Aquarium platziert werden. Nach 4-5 Tagen schlüpfen die Jungfische. Vom Zeitpunkt der Geburt an sind sie sehr aktiv, ernähren sich selbständig und wachsen schnell.

Krankheit der Neonfische

Die sogenannte Neonkrankheit oder Pleistophora-Krankheit (verursacht durch Pleistophora hyphessobryconis) gilt als eine typische Krankheit bei Neonsalmlern. Sie wird durch parasitäre Zysten oder Mikrosporidien übertragen. Die Infektion zeigt sich zunächst durch eine Unterbrechung der leuchtend blau-türkisfarbenen Längsbänder oder Seitenstreifen.

Weitere Symptome des Befalls durch Pleistophora hyphessobryconis sind weiße Flecken, ein Nachlassen der kräftigen Färbung und eine Verkrümmung des Rückgrats. Eine spezifische medikamentöse Behandlung ist bisher nicht bekannt. Zur Verhinderung einer Ausbreitung sollten die infizierten Fische separiert und in einem Quarantänebecken isoliert werden.


Quellenhinweise