Streifenbarsch: Alle Infos zum beliebten Angelfisch

Der Streifenbarsch ist ein künstlich gezüchteter Fisch, der in seiner Heimat den USA, eine sehr große wirtschaftliche Bedeutung als Speise- und Angelfisch hat.

Streifenbarsch

Streifenbarsch. Bild: Mike Cline, CC BY-SA 3.0

Steckbrief Streifenbarsch

  • Name: Streifenbarsch. Engl.: Wiper
  • Ordnung: Moroniformes
  • Familie: Moronidae
  • Verbreitung: USA
  • Lebensraum: stehende und langsam fließende Binnengewässer
  • Nahrung: Fische
  • Verhalten: Raubfisch, bildet gerne Schwärme
  • Maximale Größe: 90 cm
  • Maximales Gewicht: 12 kg
  • Maximales Alter: 10 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, leicht hochrückig
  • Körperfarbe: dunkler Rücken mit grünlichem Schimmer, helle und silbrige Flanken
  • Maul: mittelgroß und unterständig
  • Schuppen: mittelgroß und rau
  • Geschlechtsreife: mit 1-3 Jahren
  • Laichzeit: Frühjahr
  • Wirtschaftliche Bedeutung: bedeutender Angel- und Speisefisch, wird in großen Mengen gezüchtet
  • Kulinarische Qualität: schmackhaftes Fleisch mit mildem Geschmack und mittlerem Fettgehalt
  • Nährwert (100 g Fisch): 97 kcal / 18 g Eiweiß / 2 g Fett
  • Angelsport: beliebter Zielfisch beim Spinnangeln in Binnengewässern der USA
  • Gefährdung: als reiner Zuchtfisch ungefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Streifenbarsch ist eine Kreuzung aus dem Felsenbarsch (Morone saxatilis) und dem Weißbarsch (Morone chrysops). Die Züchtung diese Spezies begann in den USA bereits in den 1960er Jahren. Inzwischen vermehren sich die Fische auch auf natürlichem Wege in den zahlreichen nordamerikanischen, langsam fließenden Bächen, Seen, Teichen und großen Stauseen, wo sie durch Besatzmaßnahmen regelmäßig eingebracht werden.

Ihre breite Verbreitung sowohl in den Aquakulturen als auch in der freien Wildbahn verdanken die Streifenbarsche ihrer hohen Widerstandfähigkeit. Anders als die Elterntieren können Streifenbarsche höhere Temperaturen und niedrigere Sauerstoffkonzentrationen gut vertragen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei fünf bis sechs Jahren. Manche Fische werden in der freien Wildbahn bis 10 Jahre alt.

Zwei Kreuzungstypen

Der in den USA am häufigsten im Handel erhältliche Streifenbarsch ist die Kreuzung zwischen einem weiblichen Weißbarsch (Morone chrysops) und einem männlichen Felsenbarsch (Morone saxatilis). Diese Kreuzung wird in weiten Teilen der Vereinigten Staaten umgangssprachlich als Sunshine Bass bezeichnet, im Mittleren Westen aber auch als Wiper. Zugleich gibt es auch Kreuzungen zwischen weiblichen Felsenbarschen und männlichen Weißbarschen. Diese werden Palmetto Bass genannt.

Wichtige Merkmale

Streifenbarsch

Streifenbarsch

Der Streifenbarsch ähnelt in seinem äußeren Erscheinungsbild den beiden Elterntieren. So ist sein Körper mit mehreren dunklen, horizontalen Streifen an beiden Seiten überzogen, ähnlich wie beim Felsenbarsch. Die silbrige Färbung wiederum erinnert an die eines Weißbarsches. Der Rücken des Streifenbarsches ist dunkel mit einem grünlichen oder bläulichen Schimmer. Das mittelgroße Maul ist unterständig. Der stachelige und der weiche Teil der Rückenflosse sind vollständig voneinander getrennt.

Wie groß wird ein Streifenbarsch?

Die durchschnittliche Größe eines erwachsenen Streifenbarsches beträgt etwa 40-50 cm. Mittelgroße Fische wiegen selten mehr als 3 kg. Es wurden aber auch schon Fische gefangen, die 1 m lang und 12 kg schwer waren.

Wie ernährt sich der Streifenbarsch?

Der Streifenbarsch ernährt sich hauptsächlich von verschiedenen Kleinfischen, die er in seinem Habitat vorfindet. Diese Räuber sind in Schwärmen unterwegs und neigen dazu, gleichzeitig zu jagen und zu fressen. Oft lauern sie ihrer Beute in den frühen Morgenstunden auf, es geht aber auch sporadisch über den Tag verteilt. Jungfische ernähren sich hauptsächlich von Zooplankton, Krebstieren und Insekten.

Fortpflanzung der Streifenbarsche

Da die Streifenbarsche aus Kreuzung zweier Fischarten entstanden sind, können sich im Allgemeinen nicht natürlich fortpflanzen, sodass ihre Anzahl in einem Gewässer unablässig von der Anzahl der eingeführten Besatzfische abhängt. Dennoch haben die Streifenbarsche, wie alle anderen in der freien Wildbahn lebenden Fische auch, einen starken Fortpflanzungstrieb und brechen im Frühjahr zu flussaufwärts gelegenen Gebieten auf, um zu laichen, trotz ihrer Sterilität.

Wirtschaftliche Bedeutung

Ursprünglich in den USA gezüchtet, hat sich der Streifenbarsch inzwischen in Aquakulturen vieler Länder etabliert. Neben der USA, die nach wie vor der wichtigster Produzent sind, gibt es heute Zuchtbetriebe in Mexiko, Portugal, Frankreich, Deutschland, Italien, Israel, Südvietnam, China, Taiwan und Russland. Diese Spezies ist wie geschaffen für die Aufzucht, weil sie tolerant gegenüber Temperaturschwankungen und niedrigem Sauerstoffgehalt ist, und darüber hinaus hohe Wachstumsraten aufweist.

Der Streifenbarsch hat ein leicht rosafarbenes Fleisch mit mildem Geschmack. Der Fisch liefert dicke Filets und hat eine gute Textur zum Braten, Grillen, Backen und Räuchern. In den USA wird der Streifenbarsch meist frisch, manchmal auch lebend, als ganzer Fisch oder in Filets verkauft. Dies unterscheidet sich von importiertem Streifenbarsch, der fast immer gefroren angeboten wird.

Angeln auf Streifenbarsch

Sobald die Wassertemperaturen im Frühling steigen, verspüren die Streifenbarsche den Drang, sich fortzupflanzen. Obwohl sie steril sind, treibt ihr Instinkt sie dennoch flussaufwärts, zu den Laichplätzen ihrer Vorfahren. Die Fische ziehen also los, bis sie auf ein Damm stoßen, das ihnen den Weg versperrt. Hier bietet ihnen das  aufgewühlte Wasser viele Beutefische an. Genau solche Stellen sind die idealen Hotspots beim Angeln auf Streifenbarsche.

Im Allgemeinen sind Streifenbarsche in der Morgen- und Abenddämmerung am aktivsten. Sie lassen sich mit verschiedenen Angelmethoden fangen, darunter Schleppangeln, Spinnfischen und Fliegenfischen. Die beliebteste Methode ist allerdings das Spinnfischen mit Wobblern, Blinkern oder Spinnern. Da die Streifenbarsche aggressiv sind und viel Radau machen, sobald sie am Haken hängen, braucht man robustes Gerät. So passt eine gute Zanderrute bestückt 25er Stationärrolle perfekt zu diesem Fisch, dessen Stärke mit dem eines Zanders vergleichbar ist.


Quellenhinweise