Skalar (Segelflosser): Alles Wissenswerte über den Fisch

Skalare gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen. Ihre ungewöhnliche Körperform und die anmutigen Flossenbewegungen verleihen den Skalaren einen besonderen dekorativen Wert.

Schwarzer Skalar

Schwarzer Skalar

Steckbrief Skalar

  • Name: Skalar (auch Segelflosser genannt). Engl.: Angelfish
  • Wiss. Name: Pterophyllum scalare
  • Ordnung: Cichliformes
  • Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
  • Gattung: Skalare (Pterophyllum)
  • Verbreitung: Flusssysteme Südamerikas
  • Lebensraum: langsam fließende oder stehende Gewässer mit viel Vegetation
  • Nahrung: Fischeier, Krebstiere, Zooplankton
  • Verhalten: Friedfisch, bildet kleine Gruppen
  • Maximale Größe: 15 cm
  • Maximales Alter: 8 Jahre
  • Körperform: sehr hochrückig, von beiden Seiten stark abgeflacht
  • Körperfarbe: rot, gold, blau, silber oder grau, manchmal mit dunklen Querstreifen
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: klein und zart
  • Schuppenformel: mLR 29-40, SL 12-18 / 8-14
  • Flossenformel: D XI-XIV/21-28, A V-VII/22-30
  • Geschlechtsreife: mit 8-12 Monaten
  • Laichzeit: Frühling-Sommer
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr beliebter Aquarienfisch mit vielen Zuchtformen
  • Gefährdung: wildlebende Populationen aufgrund von Umweltverschmutzung gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Skalar ist ein markant aussehender, hochrückiger Fisch aus der Familie der Buntbarsche. Seine Heimat ist das tropische Südamerika. Dort lebt er in den Einzugsgebieten großer Flüsse wie zum Beispiel des Amazonas (in Brasilien, Peru und Kolumbien), des Orinoco (in Venezuela) und des Essequibo, dem größten Fluss in Guyana. Die Fische bevorzugen langsam fließende Gewässer und meiden aufgrund ihrer abgeflachten Körperform strömendes Wasser.

Lebensweise des Skalars

Skalar

Skalar

Der Körper des Skalare würde der Strömung zu viel Angriffsfläche bieten und die Fische an der Fortbewegung hindern. Dafür lieben stehendes Wasser mit dichter Vegetation um so mehr, wo sie zwischen Unterwasserpflanzen leicht manövrieren können. Vertikale dunkle Streifen auf ihrem Körper machen sie für Fressfeinde weniger sichtbar. In der freien Wildbahn versammeln sich Skalare gerne in kleinen Schwärmen von bis zu 10 Tieren. Gewässer, wo sich Skalare am wohlsten fühlen, zeichnen sich durch warmes, weiches und leicht saures Wasser aus.

Interessante Fakten über Skalare

  • Biologen behaupten, dass noch lange nicht alle Skalar-Arten entdeckt, beschrieben und biologisch klassifiziert wurden. Südamerikanische Flusseinzugsgebiete sind immens große Wassersysteme. Es ist daher durchaus möglich, dass in diesen Gebieten noch viele unerforschte Arten verbleiben.
  • Es gibt eine ganze Reihe von Süßwasserfischen mit großflächigen Körpern. Skalare sind allerdings die einzigen Fische, deren Körperhöhe mehr misst als die Körperlänge. Die Form, die Färbung und die langsamen Bewegungen der Skalare lassen auf eine passive Überlebensstrategie schließen.
  • Nach ihrer Entdeckung konnten die Skalare lange Zeit nicht gezüchtet werden. Erst Anfang der zwanziger Jahre letzten Jahrhunderts gab es in Europa erstmals Nachwuchs. Gute zwanzig Jahre danach begann man, Skalare in großen Mengen zu züchten.
  • Heute gehören Skalare zu den beliebtesten Aquarienfischen. Im Laufe der Jahre wurden viele verschiedene Farbvarianten gezüchtet. Besonders bemerkenswert sind die gentechnisch veränderten Fische, die fluoreszierende Färbung aufweisen.

Wichtige Merkmale

Skalar

Skalar

Der Skalar unterscheidet sich von den meisten Aquarienfischen durch den stark abgeflachten dreieckigen Körper. Seine Rücken- und Afterflossestrahlen können zu einer beachtlichen Größe anwachsen. Die Fische sind mit feinen silbrigen Schuppen bedeckt. Vor der Geschlechtsreife sind die visuellen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen kaum sichtbar. Erst danach kommt bei Weibchen eine zierlichere Form und bei Männchen eine stark gewölbte Stirn zur Geltung.

Ihre Körperfarbe kann rot, gold, blau, silber bis fast schwarz sein. Auf dem Körper sind dunkle Querstreifen zu sehen, deren Kontrast und Farbsättigung umso intensiver sind, je gesunder der Fisch ist. Die Farben der künstlich gezüchteten Skalare können sehr unterschiedlich und ausgefallen sein wie zum Beispiel perlmutt, platin, marmoriert etc.

Wie groß wird ein Skalar?

Der Skalar kann eine Länge von bis zu 15 cm und die Gesamthöhe (Rückenflossen- zu Afterflossenspitze) von bis zu 25 cm erreichen.

Wie ernährt sich der Skalar?

Die Struktur seines Mauls ermöglicht es dem Skalar, Nahrung von der Oberfläche von Felsen und Pflanzen zu sammeln. In der natürlichen Umgebung ernährt er sich von kleinen Krebstieren und Zooplankton. Auch Fischeier stehen auf seinem Speiseplan.

Skalare im Aquarium

Skalare im Aquarium

Skalare im Aquarium

  • Aquariumgröße: ab 250 Liter
  • Wassertemperatur: 24 – 28 °C
  • Wasserhärte: 5 dGH
  • pH-Wert: 6,8 – 7
  • Verhalten: friedlich
  • Futter: Lebendfutter, Frostfutter, Trockenfutter
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Haltungsbedingungen

Da die Körperhöhe der Skalare ihre Körperlänge überragt, leuchtet ein, dass diese Spezies ein tiefes Aquarium benötigt. Im Idealfall sollte das Aquarium für Skalare nicht weniger als 70 cm tief sein. Was das Volumen betrifft, so gilt die Gleichung: Je größer das Becken ist, umso größer werden die Fische heranwachsen.

Skalare werden normalerweise in Gruppen von 4-6 Tieren gehalten. Gut koexistieren Fische untereinander, die gleiche Farbe und etwa das gleiche Alter aufweisen. In solchen Skalar-Gruppen herrscht das Prinzip der Hierarchie. Das größte Paar nimmt den besten Platz im Aquarium ein. Fische ohne Partner werden oft verfolgt und erhalten als letzte den Zugang zum Futter. Um aggressive Gruppierungen zu vermeiden, sollte das Becken reichlich mit Pflanzen bepflanzt sein.

Wie lange lebt ein Skalar im Aquarium?

Skalare gelten als sehr langlebige Fische in der Welt der Aquaristik. Im Durchschnitt leben sie unter guten Bedingungen bis zu 8 Jahren. Es sind allerdings auch Fälle bekannt, in denen die Lebensdauer von Skalaren verdoppelt wurde.

Vergesellschaftung mit anderen Fischen

Skalare

Skalare

Skalare sind von Natur aus friedliche, gesellige Fische und werden nur während der Brutzeit unruhig und zum Teil aggressiv. Sonst vertragen sie sich gut mit vielen anderen Fischarten wie z.B. Guppys, Diskusfischen, Schwertträgern, Bärblingen, Mollys. Generell hängt die Verträglichkeit vom Volumen des Aquariums sowie von der Menge der Pflanzen ab. Je größer das Aquarium ist, desto mehr andere Arten können gefahrlos mit Skalaren zusammen gebracht werden.

Nur Teleskopfische vertragen sich nicht mit Skalaren, deren Augen durch die langen und spitzen Flossenstrahlen durchgestochen werden können. Auch die Skalare selbst können Opfer von manchen Mitbewohnern werden. So beißen z.B. Barben oder Blaue Krebse gerne mal die langen Flossenstrahlen der Skalare ab.

Fütterung von Skalaren

Die Skalare gelten als unprätentiöse Fische, die von Lebendfutter bis Trockenfutter praktisch alles fressen, was ihnen ins Maul passt. Doch für langes und gesundes Leben sollte ihre Nahrung abwechslungsreich sein und z.B. Lebendfutter wie Artemia, Daphnien oder Mückenlarven beinhalten. Das Wichtigste ist, dass das Futter für Skalare nahrhaft, abwechslungsreich und alle nützlichen Vitamine enthält. Manchmal fressen sie auch Teile der Aquarienpflanzen.

Skalar-Halter sollten die Tatsache berücksichtigen, dass es für diese Fische mit ihren hochrückigen Körpern schwierig ist, Nahrung vom Boden zu heben, so dass sie in kleinen Portionen gefüttert werden müssen. Sie fressen bevorzugt an der Wasseroberfläche, seltener in den mittleren Schichten des Beckens. Am besten man füttert sie mehrmals täglich mit kleinen Portionen, die von den Fischen in wenigen Minuten aufgefressen werden.

Züchtung von Skalaren

Skalar mit Nachwuchs

Skalar mit Nachwuchs

Skalare sind monogame Fische, die im Aquarium selbstständig Paare bilden. Sie werden im Alter von 8-12 Monaten geschlechtsreif. Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht ausgeprägt, in einem frühen Alter ist es fast unmöglich, die Fische nach Geschlecht zu unterscheiden. Das Hauptmerkmal der erwachsenen Fische ist die Rücken- und Bauchlinie. Bei den Weibchen ist sie fast gerade, bei den Männchen macht sie einen Winkel.

Das Ablaichen kann direkt im Aquarium erfolgen, in der Regel werden die Eier auf Felsen oder auf breitblättrigen Pflanzen abgelegt. Die Nachzucht in einem Aquarium mit anderen Fischen ist jedoch äußerst schwierig, da die Jungtiere von anderen Arten gefressen werden. Daher sollte man idealerweise ein Pärchen in einem vorbereiteten Laichaquarium von 80 Litern absetzen. Im Becken sollte für Belüftung gesorgt und großblättrige Pflanzen gepflanzt werden.

Vor dem Ablaichen säubert das Paar aktiv das zum Ablaichen ausgewählte Pflanzenblatt, woraufhin das Weibchen mit dem Ablegen der Eier beginnt und das Männchen diese befruchtet. Das Ablaichen kann mehrere Stunden dauern. Skalare haben einen ausgeprägten Elterninstinkt – ein fürsorgliches Paar belüftet das Gelege regelmäßig mit den Flossen und entfernt verdorbene Eier.