Kampffisch: Biologie, Lebensweise, Verbreitung

Kaum ein anderer Süßwasserfisch ist so farbenträchtig, wie der Kampffisch. Hier erfahren Sie alles über diese Fische.

Kampffisch

Kampffisch

Steckbrief Kampffisch

  • Name: Kampffisch. Engl.: Betta
  • Wiss. Name: Betta
  • Ordnung: Kletterfischartige (Anabantiformes)
  • Familie: Osphronemidae
  • Gattung: Kampffische
  • Verbreitung: Binnengewässer Südostasiens
  • Lebensraum: Gewässerbereiche mit reichlich Pflanzenbewuchs
  • Nahrung: Zooplankton, Insektenlarven, Krebstiere, Fischbrut
  • Verhalten: Raubfisch, bildet kleine Gruppen
  • Maximale Größe: 16 cm
  • Maximales Alter: 4 Jahre
  • Körperform: spindelförmig, massiv
  • Körperfarbe: sehr bunt in verschiedenen Farbtönen
  • Maul: mittelgroß und oberständig
  • Schuppen: mittelgroß und glatt
  • Geschlechtsreife: mit 4-5 Monaten
  • Laichzeit: Frühling bis Sommer
  • Wirtschaftliche Bedeutung: sehr beliebte Aquarienfische
  • Gefährdung: aufgrund von Lebensraumzerstörung durch Landwirtschaft stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Kampffische sind über große Teile Südostasiens verbreitet und besiedeln sowohl stehende als auch fließende Süßwasserbiotope unterschiedlichster Wasserbeschaffenheit. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies erstreckt sich von den Inseln um Bali nach Indonesien (inklusive der Inseln Sumatra, Borneo und Java) über die malaiische Halbinsel nach Laos, Vietnam, Myanmar, Thailand und Kambodscha.

Ihren Namen verdanken die Kampffische der thailändischen Tradition, Männchen einiger Arten, vor allem der siamesische Kampffisch (Betta splendens), für Fischkämpfe einzusetzen, die heute allerdings verboten ist. Der von Natur aus mit einem hohen Aggressionspotential ausgestattete Fisch wurde speziell für Kämpfe domestiziert und immer weiter gezüchtet.

Interessante Fakten über Kampffisch

Kampffisch

Kampffisch

  • Viele Kampffische zeichnen sich durch eine ausgesprochene Farbenpracht aus und gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen, zumal sie geringe Ansprüche an die Haltungsbedingungen stellen und deshalb auch einem Anfänger in der Aquaristik empfohlen werden können.
  • Die Kampffische sind dafür bekannt, dass sie gewisse Kampfregeln einhalten. Wenn z.B. einer der Fische während des Kampfes an die Oberfläche steigen muss, um Luft zu holen, nutzt sein Kontrahent die vorübergehende Hilflosigkeit des anderen nicht aus und wartet ab.
  • Die Zuchtformen der Kampffische unterscheiden sich stark von der ursprünglichen natürlichen Form: Ihre Flossen sind größer und die Färbung bunter und leuchtender. Heutzutage werden über 70 verschiedenen farbenprächtigen Varianten dieser Fische gezüchtet.
  • Wie alle Labyrinthfische verfügen auch die Kampffische über das sogenannte Labyrinthorgan zur Aufnahme von atmosphärischem Sauerstoff, das ihnen ermöglicht, auch sauerstoffarme Binnengewässer zu besiedeln (z.B. in Reisanbaugebieten in Südostasien).
  • Die Kampffische werden auf der Roten Liste als gefährdete Art geführt, weil ihre Habitate immer mehr für die Landwirtschaft erschlossen werden. Wissenschaftler vermuten, dass ihre Population in Thailand in letzten Jahrzehnten um 30 Prozent zurückgegangen ist.

Wichtige Merkmale

Kampffisch

Kampffisch

Kampffische haben eine ovale Körperform, die an den Seiten abgeflacht und in der Länge gestreckt ist. Männchen sind im Durchschnitt etwa 5 cm und Weibchen 4 cm groß. Der Schwanz und die oberen Flossen sind abgerundet, die Brustflossen sind spitz. Die Lebenserwartung eines Kampffisches beträgt etwa drei Jahre.

Die Kampffische haben sehr interessante und vielfältige Farben. Sie können einfarbig, zweifarbig oder mehrfarbig sein. Alle Farben des Regenbogens und deren Schattierungen können sich in ihnen widerspiegeln. Männchen sind prachtvoller gefärbt als Weibchen und haben größere Schwanzflossen. Bei Aggression oder während der Laichzeit wird ihre Körperfärbung leuchtender.

Wie groß wird ein Kampffisch?

Die Kampffische stellen eine Gattung kleinbleibender Süßwasserfische innerhalb der Labyrinthfisch-Familie dar, deren größte Art – Betta unimaculata – eine Gesamtlänge von 16 cm nicht überschreitet.

Wie ernährt sich der Kampffisch?

Kampffisch

Kampffisch

Das Maul des Kampffisches ist nach oben gerichtet, was darauf hindeutet, dass sich diese Gattung hauptsächlich von der Wasseroberfläche ernährt. Ihre Nahrung in freier Wildbahn umfasst Zooplankton, Insektenlarven, Krebstiere, Wasserinsekten, Fischbrut und verschiedene Algen.

Die in Aquarien gehaltene Kampffische sind wie die meisten Labyrinthiden anspruchslose Allesfresser, die alle Arten von Trocken-, Frost- und Lebendfutter akzeptieren. Ihre Ernährung sollte allerdings abwechslungsreich sein, was dafür sorgt, dass die Fische prachtvollere Färbung bekommen.

Fortpflanzung der Kampffische

Bei den Kampffischen unterscheidet man zwei grundsätzliche Fortpflanzungsstrategien: zum einen die Maulbrutpflege, zum anderen die Brutpflege im Schaumnest. In beiden Fällen kümmert sich primär das Männchen um die Brutpflege, während die Weibchen nur sekundär an der Aufzucht der Jungen beteiligt sind und sich in einigen Fällen um die Verteidigung des Reviers und des brütenden Männchens kümmern.

Manche Arten bekämpfen und vertreiben auch das Weibchen nach der Eiablage und Befruchtung; besonders bei der Brutpflege mit einem Schaumnest. Erfahrene Aquarianer setzen in diesem Fall das Weibchen in ein anderes Becken, zum einen, um dieses zu schützen, zum anderen, um zu verhindern, dass das aufziehende Männchen sein Schaumnest durch zu viele stressende Störungen schließlich selbst zerstört.

Kampffische in Aquarien

Kampffisch

Kampffisch

Der Kampffisch ist nach dem Goldfisch wahrscheinlich der zweitbeliebteste Fisch bei Aquarianern. Amateure schätzen ihn wegen des sehr attraktiven Aussehens sowie seiner Anspruchslosigkeit – es ist nicht schwer, akzeptable Bedingungen für die Haltung eines Kampffisches zu schaffen. Profis lieben ihn wegen der Möglichkeit, neue Rassen zu züchten. Regelmäßig finden internationale Ausstellungen statt, bei denen die farbenprächtigsten Zuchtfische zu sehen sind.

Kampffische mögen eine Wassertemperatur von 25 – 27°C und eine dichte Vegetation, denn in der Natur leben sie in bewachsenen stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Sie ruhen gerne auf großen Blättern von Pflanzen knapp unter der Wasseroberfläche, die auch im Aquarium vorhanden sein sollten. Kampffische sind unglaublich neugierig und versuchen, sich in jede Ecke im Aquarium zu zwängen, wenn sie dort etwas Interessantes vermuten.

Quellenhinweise