Schwertträger (Schwertfisch): Biologie, Lebensweise, Verbreitung

In der freien Wildbahn bevorzugen Schwertträger schnell fließende Gewässer mit reichem Pflanzenbewuchs. Als Nahrung dienen ihnen Krustentiere, Insekten und Wasserpflanzen.

Schwertträger (Xiphophorus hellerii)

Schwertträger (Xiphophorus hellerii)

Steckbrief Schwertträger

  • Name: Schwertträger (auch Schwertfisch genannt). Engl.: Green swordtail
  • Wiss. Name: Xiphophorus hellerii
  • Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
  • Familie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliidae)
  • Gattung: Xiphophorus
  • Verbreitung: Mittelamerika
  • Lebensraum: strömende Flüsse
  • Nahrung: Krustentiere, Insekten, Algen, Pflanzen
  • Verhalten: friedlicher Schwarmfisch
  • Maximale Größe: 16 cm
  • Maximales Alter: 3-4 Jahre
  • Körperform: länglich mit einem spitzen Kopf und massivem Schwanzstiel
  • Körperfarbe: in sehr unterschiedlichen Farbtönen
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: mittelgroß und zart
  • Flossenformel: D 0/11-14, A 0/8-10
  • Geschlechtsreife: mit 3-6 Monaten
  • Laichzeit: Frühling-Sommer
  • Wirtschaftliche Bedeutung: beliebter und weit verbreiteter Zierfisch für Heimaquarien
  • Gefährdung: in seinem natürlichen Lebensraum aufgrund von Umweltverschmutzung gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Schwertträger ist ein in Mittelamerika heimischer Fisch aus der Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Er gehört zu den beliebtesten Süßwasser-Aquarienfischen. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht vom Norden Mexikos bis nach Guatemala und Honduras, wo er sich in Gewässern mit schneller Strömung am wohlsten fühlt. Durch den Menschen wurde er jedoch global verbreitet, wie z.B. in Nordamerika, Afrika und Australien.

Sein englischer Name „Green swordtail“ weist auf das charakteristische Farbmerkmal hin – der Körper des Schwertträgers ist grünlich gefärbt. Dies ist jedoch die Farbe der Fische aus der freien Wildbahn. In der Aquaristik hat sich diese Form nicht durchgesetzt, große Popularität erlangten zahlreiche Hybriden aus Schwertfisch und dem Guppy, die sehr unterschiedliche Farben haben können. Diese Spezies werden auch Schwertträger genannt.

Wichtige Merkmale

Schwertträger (Xiphophorus hellerii)

Schwertträger (Xiphophorus hellerii)

Schwertträger haben einen länglichen Körper und spitzen Kopf. Die Männchen besitzen am unteren Teil der Schwanzflosse einen langen, geraden Fortsatz (das Schwert), der etwa ein Drittel ihrer Körperlänge ausmacht. Die Färbung variiert stark zwischen verschiedenen Populationen. Die meisten Fische weisen einen braunen bis fast schwarzen oder roten Streifen entlang der Flankenmitte sowie Flecken auf der Schwanzflosse auf.

Über dem zentralen Streifen auf den Flanken kommen in manchen Populationen ein oder zwei weitere Streifen darunter und darüber vor. Das Schwert der Männchen ist kräftig gelb gefärbt mit schwarzen Kanten, von denen die untere ausgeprägter ist. Bei älteren Exemplaren ist das Schwert oft völlig schwarz.

Wie groß wird ein Schwertträger?

Schwertträger aus der freien Wildbahn werden auch in Gefangenschaft verhältnismäßig groß – bis über 16 cm Länge (ohne Schwert). Zuchtformen werden hingegen selten über 12 cm lang (meist eher 10 cm).

Wie ernährt sich Schwertträger?

Schwertträger

Schwertträger

Schwertträger sind nicht nur in Bezug auf die Haltungsbedingungen, sondern auch auf die Ernährung anspruchslos. In der natürlichen Umgebung ernähren sie sich von kleinsten wirbellosen Tieren, darunter Insekten und deren Larven. Neben tierischer Nahrung stehen auch Wasserpflanzen und Pflanzenteile, die vom Ufer aus ins Wasser gelangen, auf ihrem Speiseplan.

Fortpflanzung der Schwertträger

Wie alle Lebendgebärende Zahnkarpfen praktizieren auch Schwertträger eine Begattung, bei der zur Übertragung der Spermien das Männchen sein Gonopodium in die Genitalöffnung des Weibchens einführt. Davor ist ein intensives Balzen zu beobachten, bei dem das Männchen mit gespreizten Flossen und voller Farbpracht das Weibchen in großen Bahnen rückwärts umtanzt.

Die sechs bis neun Millimeter großen Jungen werden nach einer Tragzeit von 28 bis 42 Tagen geboren. Die Würfe der Wildform bestehen aus 20 bis 150 Jungfischen, große Weibchen von Zuchtformen gebären häufig auch mehr als 150 Nachkommen in einem Wurf. Die Spermien bleiben, wie auch bei verwandten Arten und Gattungen, über Monate hin funktionsfähig, so dass eine einzige Kopulation für etliche Würfe ausreicht.

Schwertträger im Aquarium

Schwertträger

Schwertträger

  • Aquariumgröße: ab 150 Liter
  • Wassertemperatur: 23 – 28 °C
  • Wasserhärte: 10 – 30 ° dGH
  • pH-Wert: 6,5 – 8,5
  • Verhalten: lebhaft und friedlich
  • Futter: Trockenfutter (Flocken, Granulat), Artemia, Mückenlarven
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Haltungsbedingungen

Die Aquarienhaltung von Schwertträgern unterscheidet sich nicht wesentlich von der Haltung vieler anderen Süßwasserfische. Sehr wohl fühlt sich eine Gruppe von Fischen, die aus einem Männchen und 2-3 Weibchen besteht. Das empfohlene Mindestvolumen des Aquariums beträgt 150 Liter. Es sollte mit einem Deckel ausgestattet sein, so dass die Fische nicht herausspringen.

Auf den Boden kommt ins Becken Sand oder kleine Kieselsteine. Die Schwertträger lieben zwar dichte Vegetation, brauchen aber auch Schwimmraum. Daher sollte man im Aquarium abwechselnd Pflanzen und freie Flächen schaffen. Auch Unterstände aus natürlichen Materialien – Steinen und Baumstümpfen – mögen die Fische gerne, die sie als Unterschlupf nutzen.

Haltung mit anderen Fischen

Schwertträger

Schwertträger

Die Schwertträger zeichnen sich durch ein friedliches und freundliches Wesen aus und eignen sich hervorragend für ein Gemeinschaftsaquarium. Ein Männchen sollte immer mit 2-3 Weibchen angesiedelt werden, zwei oder mehr Männchen im gleichen Becken können zu Konflikten führen, selbst dann, wenn ausreichend Weibchen vorhanden sind.

Als Nachbarn für Schwertfische eignen sich verschiedene Fischarten: Guppys, Mollys, Barben, Regenbogenfische. Es wird allerdings nicht empfohlen, sie mit langsamen und sehr langflössigen Fischen zusammen zu halten. Auch mit aggressiven Fischen wie z.B. einigen Buntbarsch-Arten vertragen sich die Schwertfische nicht ganz.


Quellenhinweise