Axolotl: Alle Infos zum besonderen Molch

Unter allen Molchen ist Axolotl ein Phänomen: Seine Fähigkeit, in einem Larvenstadium dauerhaft zu leben und verlorene Organe zu regenerieren, fasziniert die Wissenschaftler seit jeher.

Axolotl

Axolotl

Steckbrief Axolotl

  • Name: Axolotl. Engl.: Axolotl
  • Wissenschaftlicher Name: Ambystoma mexicanum
  • Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
  • Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
  • Verbreitung: Seen Xochimilco und Chalco in Mexiko-City
  • Lebensraum: Wasserbereiche mit üppiger Vegetation
  • Nahrung: Insektenlarven, Würmer, Krebstiere, Fischlaich
  • Natürliche Feinde: Karpfen, Buntbarsche
  • Maximale Größe: 35 cm
  • Maximales Alter: 20 Jahre
  • Körperform: molchartig
  • Körperfarbe: braun, schwarz, gelblich, rosa, weiß
  • Maul: flach und breit
  • Geschlechtsreife: mit 8 bis 15 Monaten
  • Aquarium: sehr beliebtes Tier für Heimaquarien
  • Gefährdung: aufgrund von Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung akut gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Der Axolotl, auch bekannt als mexikanischer Schwanzlurch, ist eine faszinierende Kreatur mit einzigartiger Lebensweise. In freier Wildbahn leben die Axolotl ausschließlich in zwei Seen in Mexiko – im Xochimilco und dem Chalco-See. Die beiden Gewässer befinden sich innerhalb eines vulkanischen Beckens bei Mexiko-Stadt 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Axolotl werden in der Regel bis zu 30 cm groß, selten erreichen manche Exemplare 35 cm.

Heute ist das Gebiet um die beiden Seen eins der schönsten Gegenden in Mexiko-Stadt, wo im großen Umfang Zierpflanzen angebaut werden. Ein dichtes Netz von Kanälen durchzieht das Gebiet und bildet für Axolotl einen perfekten Lebensraum. Die Molche bevorzugen tiefe Stellen in leicht fließenden Tümpeln mit dichter Vegetation und Wassertemperaturen von 9-15 °C.

Ewige Jugend (Neotenie) des Axolotl

Axolotl

Axolotl

Der Axolotl ist ein Phänomen der Evolution, weil er sich nicht zu einem erwachsenen Tier entwickelt und für immer in einem Larvenstadium verbleibt. Als Larve pflanzt er sich auch fort. Diese bemerkenswerte Fähigkeit wird Neotenie genannt, was auf Griechisch „verlängerte Jugend“ bedeutet. Bei der Neotenie erreicht nur das Sexualsystem des Tieres den Entwicklungsstand eines Erwachsenen, während die anderen Organe in einem Larvenstadium verbleiben.

Der Axolotl existiert normalerweise sein ganzes Leben lang in Form einer Larve und erreicht die Geschlechtsreife, ohne eine Metamorphose zu einem erwachsener Molch durchlaufen zu haben. Dieses Phänomen ist auf die Funktionsweise der Schilddrüsen dieser Amphibien zurückzuführen, die nicht genug von dem Hormon Thyroxin produzieren, das die Umwandlung zum erwachsenen Tier herbeiführt.

Kann sich Axolotl je in ein erwachsenes Tier verwandeln?

Im Aquarium kann man die Verwandlung eines Axolotl in einen erwachsenes Tier (Ambystoma) künstlich herbeiführen, indem man die notwendigen Bedingungen schafft. Dafür wird der Wasserstand abgesenkt, um den Axolotl austrocknen zu lassen. Anschließend wird das Tier in ein kühleres und trockeneres Terrarium gesetzt und ihm ein Schilddrüsenhormon verabreich z.B. mithilfe der Thyroxin-Injektion.

Die Metamorphose dauert einige Wochen und ist durch morphologische Veränderungen gekennzeichnet – die äußeren Kiemen verschwinden, die Körperform und die Färbung ändern sich. Das Verfahren zur Einleitung der Verwandlung ist jedoch äußerst kompliziert und in den meisten Fällen stirbt das Tier schlussendlich. Daher werden solche Experimente ausschließlich zur wissenschaftlichen Zielen durchgeführt.

Regenerationsfähigkeit des Axolotls

Axolotl

Axolotl

Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft des Axolotls ist seine Regenerationsfähigkeit. Wenn ein Axolotl verletzt wird, kann das Tier erstaunlicherweise seine verlorenen Gliedmaßen, Organe und sogar Teile seines Gehirns regenerieren. Diese Fähigkeit hat die Aufmerksamkeit der medizinischen Forschung auf sich gezogen und könnte potenziell zu Fortschritten in der Regenerationsmedizin beim Menschen führen.

Wie Axolotl es schaffen, bei Verlust neue Gliedmaßen wachsen zu lassen, ist noch kaum erforscht. Weil der Axolotl sein Leben lang in Form eine Larve verbleibt, könnte man annehmen, dass seine Regenerationsfähigkeit auf die Eigenschaft von Embryonen zurückzuführen ist. Ein erwachsener Salamander regeneriert sich in der Tat viel schlechter als ein Axolotl. Auch eine Kaulquappe kann nach ihrer Verwandlung in einen Frosch keine Gliedmaßen mehr regenerieren.

Interessante Fakten über Axolotl

  • Im Gegensatz zu den meisten anderen Amphibien behält der Axolotl seine larvenhafte Form für immer. Das bedeutet, dass er die Kiemenatmung bewahrt und nicht zur Metamorphose übergeht, um an das Leben an Land angepasst zu werden. Stattdessen bleibt er sein ganzes Leben im Wasser.
  • Das Aussehen des Axolotls ist sehr niedlich. Seine flauschigen, langen äußeren Kiemen, die er gegen seinen Kopf drücken und schütteln kann, sowie die lange Mundspalte lassen ihn wie einen kleinen lächelnden Drachen aussehen.
  • Der Axolotl atmet sowohl durch Kiemen als auch durch die Lunge. Wenn die Sauerstoffmenge im Wasser abnimmt, können die Kiemen teilweise verkümmern und das Tier geht zur Lungenatmung über. Umgekehrt werden die Kiemen wieder sichtbar, wenn genügend Sauerstoff im Wasser vorhanden ist.
  • In der Vergangenheit haben die Einwohner von Mexiko-Stsdt den Axolotl in großen Mengen verspeist. Die Tiere galten als Delikatesse und wurden roh gegessen oder auch gekocht und mit Maistortillas serviert.
  • Heute sind Axolotl vom Aussterben bedroht und stehen unter Schutz. Diese endemischen Tiere leben in einem sehr verstreuten Gebiet, sodass es schwierig ist, ihre tatsächliche Anzahl und den Zustand ihrer Populationen zu bestimmen.

Wie groß wird ein Axolotl?

Axolotl sind in der Regel etwa 15 bis 30 Zentimeter lang. Die Größe kann jedoch je nach individuellem Wachstum und Genetik variieren. Männliche Axolotl tendieren dazu, etwas größer zu werden als weibliche.

Wichtige Merkmale

Axolotl

Axolotl

Vom Aussehen her ähnelt der Axolotl einem großen Kopfmolch – das Tier hat drei Paar außen stehende Kiemen. Sein Kopf ist breit und unterscheidet sich in der Größe erheblich vom Körper. Zugleich sind die Augen des Axolotl recht klein. Seine Mundöffnung ist sehr breit, sodass sie von vorne betrachtet an ein Lächeln erinnert. Dieses Lächeln hat viele Amphibienliebhaber in seinen Bann gezogen.

In der freien Wildbahn sind Axolotl meist dunkelbraun mit grauen oder schwarzen Flecken. Es gibt auch helle Tiere, deren Flecken wiederum dunkler sind. Der häufigste Farbtyp bei Heimtierhaltern ist Albino. Sie sind in der Regel goldgelb oder weiß gefärbt. Der Schwanz des Axolotl ist an den Seiten abgeflacht, breit und lang, was ein charakteristisches Merkmal aquatischer Larven ist und die Tiere zu hervorragenden Schwimmern macht.

Wie ernährt sich Axolotl?

Axolotl ernährt sich hauptsächlich von kleinen Wasserorganismen wie z.B. Insektenlarven, Würmer und Krebstiere, sowie vom Fischlaich und Jungtieren anderer Molche. Der Axolotl ist ein geschickter Jäger und kann seine Beute mithilfe der weit voneinander sitzenden Augen und des gut entwickelten Geruchssinns sehr gut orten.

Fortpflanzung der Axolotl

Axolotl erreichen mit 8 bis 15 Monaten die Geschlechtsreife. In ihrem natürlichen Lebensraum paaren sie sich im Februar, wenn der Schnee schmilzt und das kühle Tauwasser die Wassertemperatur senkt. Das Männchen führt einen Tanz auf, bei dem der aufgerichtete Schwanz schnell schlängelt und der Körper gebeugt wird. Dabei werden Spermatophoren abgesetzt, die das Weibchen aufnimmt.

Einige Stunden später nach der Befruchtung legt das Weibchen die Eier vorzugsweise an Wasserpflanzenblättern ab. Ein Gelege umfasst 80 bis 800 Eier. Die Larven schlüpfen nach 15 bis 20 Tagen Embryonalentwicklung, abhängig von der Temperatur. Anfangs ernähren sie sich zwei Tage lang vom Dottervorrat, bevor sie selbstständig nach Nahrung suchen.

Axolotlhaltung im Aquarium

Axolotl

Axolotl

Die wichtigsten Aspekte bei der Haltung von Axolotl sind Temperatur und Wasserreinheit. In freier Wildbahn leben die Tiere in kalten Teichen, in denen die durchschnittliche Wassertemperatur ungefähr bei 13-20 Grad Celsius liegt. Auch im Aquarium sollte die Wassertemperatur niedrig gehalten werden – eine Temperaturerhöhung über 23-24 Grad ist für den Axolotl schädlich. Ein ausgewachsener Molch benötigt allein mindestens 40 Liter Wasser.

Das Aquarium sollte länglich geformt sein und eine große Bodenfläche haben. Außerdem sollte es mit einer Abdeckung ausgestattet sein, da Axolotl kein helles Licht mögen. Achten Sie bei der Einrichtung von Deko-Elementen darauf, dass mögliche Löcher und Unterschlüpfe größer sind als der Axolotl selbst, damit er nirgendwo stecken bleibt. Axolotl sind Fleischfresser und werden mit Proteinfutter gefüttert. Geeignet ist lebendes oder gefrorenes Fischfutter aus dem Zoofachhandel.

Axolotls sind Raubtiere und mögen kaltes Wasser, daher kommen nur wenige Fische mit ihnen aus. Kleine Fische sind z.B. ungeeignet, da sie schnell von den Molchen gefressen werden. Zugleich können größere Fische ebenso ein Problem darstellen, weil sie die äußeren Kiemen der Axolotl oft mit Würmern verwechseln und abbeißen, was zu schweren Wunden führt. Auch Schnecken, die die empfindliche Haut der Axolotl verletzen können, sind ebenfalls als Nachbarn ungeeignet.

Quellenhinweise