Worauf Sie beim Kauf eines Angelkeschers genau achten müssen und welcher Kescher überhaupt zu Ihnen passt, erklären wir in diesem Artikel.
Spart bloß nicht am Kescher: Videobeweis
Jeder Angler, der öfter als zwei Mal im Jahr angeln geht, bekommt früher oder später einen kapitalen Fisch an den Haken. Hat man davor beim Kescher-Kauf zu stark gespart, ist der Verlust des Fisches fast vorprogrammiert. Denn im Eifer des Gefechtes, sobald der Fisch im Kescher ist, möchte man diesen weit weg vom Wasser bringen. Genau hier liegt der Hund begraben.
Minderwertige Kescher knicken beim Anheben öfter als man denkt. Selbst die Maschen können reißen und den Fisch freigeben, wie im folgenden Video zu sehen ist. Es gibt allerdings was Gutes an solchen Pannen – der Fisch nutzt seine Chance und darf fast unbeschadet davon schwimmen.
Die besten Kescher im Überblick
Kescher ist beim Angeln für den heikelsten Moment zuständig – die Landung. Auf dem Markt wimmelt es nur so von Keschern in allen Preisklassen. Für ein hochwertiges Produkt kann man schnell über Hundert Euro ausgeben. Dennoch muss ein Angelkescher nicht zwingend teuer sein. Selbst unter 50 Euro gibt es gut verarbeitete Geräte. Die besten davon präsentieren wir Ihnen in folgender Vergleichstabelle.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | ||||||
Modell | Cormoran Klappkescher | Zite Fishing Kescher | Maximumcatch Kescher | Angel-Berger Kescher | DAM Kescher | Berkley Rubber Kescher | Arapaima Fishing |
Optimal geeignet für | Raubfischangeln, Watangeln | Allround-Angeln | Fliegenfischen, Watangeln | Karpfenangeln, Grundangeln | Grundangeln, Raubfischangeln | Watangeln, Fliegenfischen, Kajak-Angeln | Karpfenangeln, Raubfischangeln |
Netz-Material | Polyester (gummiert) | Nylon (gummiert) | Gummi | Polyester | Nylon (gummiert) | Nylon (gummiert) | Nylon (gummiert) |
Netzöffnung/ Netztiefe | 70 / 65 cm | 50 / 50 cm | 27 / 38 cm | 90 / 100 cm | 60 x 60 cm | 33 / 25 cm | 80 / 80 cm |
Maschenweite | 15 x 8 mm | 6 mm | k.A. | k.A. | 6 mm | k.A. | 10 x 8 mm |
Kescher-Länge | 3,10 m | 1,6 m | 60 cm | 1,9 cm | 1,8 m | 56 cm | 2,25 m |
Transportlänge | 105 cm | 70 cm | 60 cm | 105 cm | ca. 125 cm | 56 cm | 93 cm |
Gewicht | 700 g | 380 g | ca. 300 g | k.A. | k.A. | k.A. | ca. 1,2 kg |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Der Allroundkescher: Beliebter Alleskönner
Generell haben sich im Angelsport vier wichtigsten Kescher-Arten heraus entwickelt, die je nach Angelmethode zum Einsatz kommen. Der Allroundkescher ist ein idealer Begleiter für alle Angler, die es auf kleine bis mittelgroße Friedfische sowie auf Barsche und Forellen abgesehen haben. Er hat eine Bügelspannweite von etwa 60-80 cm und einen klappbaren oder teleskopierbaren Stiel. Alle Fische, die man beim Stippen, Matchangeln oder leichtem Spinnfischen erwischen kann, passen in sein kleinmaschiges Netzt perfekt hinein.
Der Raubfischkescher: Leicht und mobil muss er sein
Aufgrund der beim Raubfischangeln notwendigen Mobilität muss ein Raubfischkescher kompakt sein, auch Klappfunktion ist nicht verkehrt. Weiterhin ist er oft aus Aluminium oder Kohlefaser hergestellt und lässt er sich vom Hotspot zu Hotspot bequem tragen. Darüber hinaus verfügen Raubfischkescher in der Regel über ein gummiertes Netz, das die Fischschuppen schont, sehr schnell trocknet und den sonst so penetranten Fischgeruch kaum aufnimmt.
Der Karpfenkescher: Nicht nur groß sondern auch stabil
Karpfen erreichen kolossale Ausmaße und können daher nicht ohne einen speziellen Kescher an Land befördert werden. Aus diesem Grund soll ein Karpfenkescher einen breiten Bügeldurchmesser von mindestens 80 cm aufweisen. Der Kescherstab ist idealerweise einteilig oder hat zumindest Steckverbindungen, damit er der Belastung der strampelnden Kolosse standhalten kann. Im nächsten Beitrag finden Sie einen ausführlichen Ratgeber zum Thema Karpfenkescher.
Der Watkescher: Für Spezialisten unverzichtbar
Beim Fliegenfischen wie auch generell beim Watangeln muss man nicht nur zum Teil große Strecken zurücklegen sondern auch lange Zeit im Wasser bleiben. Daher tragen Fliegenfischer und alle anderen Watangler einen sogenannten Watkescher hinter ihrem Rücken, der vor allem leicht und handlich sein muss. Idealerweise ist er 60 bis 80 cm im Durchmesser, besteht aus Holz und verfügt über einen kurzen aber bequemen Griff. Hier geht es zum Watkescher-Ratgeber.
Der Spundwandkescher: Für steile Ufer und Mollen
Angelt man am steilen Ufer oder auf der Molle ist ein Kescher mit sehr langem Stab unverzichtbar. Nur mit so einem Gerät (im Handel gibt es Modelle bis 15 Meter Stablänge) schafft man es, den gehakten Fisch in den Netzbogen aufzunehmen und nach oben zu transportieren. Konstruktionsgemäß bildet der Stab eine Schwachstelle bei solchen Keschern. Ein ordentliches Wippen mit der Hand im ausgeklappten Zustand gibt dem Angler beim Kauf den ersten Eindruck über seine Stabilität.
Wie lang muss ein Angelkescher sein?
Auch wenn viele Angler am liebsten zu einem längeren Kescher greifen würden, sollte man eins bedenken: Je länger der Stab, desto umständlicher ist der Kescher zu handhaben. Zugleich hat ein langer Stab natürlich den Vorteil, dass man den Fisch aus einer größeren Entfernung aufnehmen kann. Grundsätzlich kann man sich hierbei an folgende Formel orientieren: Ein langer Stab ist für Uferangler optimal geeignet, ein kurzes Modell – fürs Angeln vom Boot aus.
Auf das richtige Material kommt es an
Preisgünstige Kescher bestehen oft aus Aluminiumlegierung. Kescherstäbe aus diesem Metall sind in ihrem Innern hohl, um das Gewicht zu minimieren. Hochwertigere Kescher werden aus Karbonfaser gefertigt. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür aber halten länger, sind stabiler und haben sehr leichtes Gewicht, sodass man sie länger mit sich tragen und damit hantieren kann, ohne zu ermüden.
Die größte Schwachstelle im Kescher
Das Verbindungsstück zwischen Kescherstab und dem Netzbügel sollte aus Metall oder sehr robustem Kunststoff bestehen. Weil dieses Teil beim Landen der Fische der stärksten Belastung ausgesetzt wird, bildet es eine Schwachstelle. Umso wichtiger ist es, beim Kescher-Kauf darauf zu achten. Aus demselben Grund sind Steckverbindungen an dieser Stelle wesentlich robuster als Klappmechanismen.
Optimale Größe der Netzmaschen
Die meisten Fische, die hierzulande mit einem Kescher aufgenommen werden, haben ein Gewicht von 500 Gramm bis 5 kg. In diesem Fall ist es ratsam, ein Netz mit einer Maschenweite von 20 bis 40 mm zu wählen. In größeren Maschen können sich die Fische an Kiemen und Flossen verfangen, während kleinere Maschen Unkraut, Blätter und Ablagerungen aus dem Wasser auffangen. Für Köderfische, Garnelen und Krebse hingegen sind feinmaschige Netze am besten geeignet.
Kescher richtig anwenden
Jeder Angler sollte wissen, dass der Kescher bereits im Wasser sein muss, bevor der Fisch ans Ufer oder ans Boot eingeholt wird. Das heißt, der Fisch muss in den Kescher geführt werden und auf keinen Fall umgekehrt. Einsteiger, die ihren ersten Fisch mit dem Kescher „abholen“, bekommen einen Schock, wenn sich der Fisch im letzten Augenblick vehement zur Wehr setzt, was dann auch nicht selten mit einer abgerissenen Schnur und dem Verlust des Fisches quittiert wird.