Welsangeln Tipps: Fanggebiete, Montagen, Ausrüstung

Angler, die es mit einem Wels aufnehmen wollen, brauchen vor allem Ausdauer und robuste Ausrüstung. Hier verraten wir die besten Angelmethoden, Ausrüstung und Köder fürs Wallerangeln.

Was ist das natürliche Habitat des Welses?

Wels

Wels

Der Wels bewohnt wärmere Seengebiete und tiefe, ruhig fließende Gewässer, die einen schlammigen Grund aufweisen. Tagsüber versteckt er sich bevorzugt am Grund und wird erst in der Dämmerung und in der Nacht richtig aktiv. Wobei seine Aktivität von der Wassertemperatur und der verfügbaren Beute abhängt.

Als bodenorientierter Raubfisch liebt der Waller verschlammte Vertiefungen und Löcher, wohin er sich gerne zurückzieht. Der Sauerstoffgehalt muss für den Wels nicht sehr hoch sein und auch bei der Qualität des Wassers ist er relativ anspruchslos. Die Winterzeit verbringen Welse in den tiefen und strömungsfreien Gumpen und Löchern. Dabei nehmen sie nur sehr selten Nahrung zu sich und sind in der Regel lethargisch und inaktiv.

Wie groß kann ein Wels werden?

Wels

Wels

In der Moderne gibt es dokumentierte Berichte über gefangene Exemplare mit knapp 3 Metern Körperlänge und zwischen 142 – 149 kg Gewicht. In Anbetracht der aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert überlieferten Berichte, erscheinen diese Fänge dennoch als bescheiden.

In der Vergangenheit muss es wahre Monster unter Welsen gegeben haben, die bis zu 5 Meter Größe und über 300 kg Gewicht erreicht haben könnten. So wird in einer Überlieferung über ein 380 kg schweres Tier berichtet, das 1731 in der Oder gefangen wurde. Die Vorstellung wie groß dieser Fisch und wie riesig sein Maul gewesen sein muss, möchte man sich bei einem Badeausflug nicht zumuten.

Mit welchen Montagen fängt man Welse?

Beim Angeln auf den größten Süßwasser-Raubfisch in Europa setzten die Angler am häufigsten Grundmontagen ein, weil sich die Welse meist in Grundnähe aufhalten, wo sie nach Nahrung suchen. Eine der besten Angelmontagen auf Waller ist die sogenannte Unterwasserposen-Montage mit totem Köderfisch.

Der Köder wird beim Grundfischen auf Wels nicht wie beim Karpfenangeln unmittelbar auf dem Grund sondern schwebend knapp über dem Grund angeboten. Um das zu bewerkstelligen, setzt man die speziellen Unterwasserposen ein. In folgender Abbildung sehen Sie, wie eine typische Waller-Montage mit Unterwasserpose aufgebaut ist.

Welsangeln-Montage

Welsangeln-Montage

Wie funktioniert der berühmte Wallergriff?

Welsangler sind Enthusiasten durch und durch. Denn um einen Wels zu fangen, muss man über sehr viel Erfahrung verfügen und vor allem Ausdauer besitzen. Selbst halbstarke Welse sind schwer zu überlisten und können im Drill ausgesprochen harte Gegner sein.

Beim Landen muss der Wels mit dem sogenannten Wallergriff aus dem Wasser gezogen werden, da er schlicht in keinen Kescher passt. Dazu greift der Angler den Fisch in speziellen Waller-Handschuhe direkt an der Kieferleiste. In Anbetracht der sehr harten Bürstenzähne der Welse sind solche Handschuhe sogar anzuraten.

Welche Ausrüstung braucht man fürs Welsangeln?

Gefangener Waller

Gefangener Waller

Um dem Wels erfolgreich nachzustellen, braucht man ausgesprochen robustes und stabiles Geschirr. Die Welsrute muss nicht nur lang sondern auch sehr belastbar sein. Weiterhin sollte die Angel mit einer robusten Rolle bestückt sein, die über eine hochwertige Bremse verfügt. Aus diesem Grund verwenden viele Angler eine Meeresrolle beim Wallerangeln. Zugleich sind viele Welse auch mit einer Stationärrolle sicher gelandet worden. Wie Sie die richtige Rolle und Rute fürs Wallerangeln auswählen und dabei keinen Fehler machen, erfahren Sie in unseren anderen Beiträgen: Wallerruten-Kaufratgeber, Wallerrollen-Ratgeber.

Weiterhin sollte man beim Welsangeln zu einer monofilen Angelschnur greifen, die eine Mindeststärke von 0,50 mm aufweist. Minimale Hakengröße beträgt 6/0. Andere Kleinteile wie zum Beispiel Karabiner, Wirbel, Vorfach usw. sollten ebenso zum Angeln auf die Süßwasser-Kolosse geeignet sein und entsprechend zur Schnur und dem Haken passende Tragkraft besitzen, sodass alle Details perfekt aufeinander abgestimmt sind. Nur so bekommt man die Chance seinen Waller an Land zu ziehen, ohne ein Fiasko erleben zu müssen, indem irgendein Teil der Ausrüstungskette nicht die notwendige Tragkraft besitzt und in dem unpassendsten Moment bricht.

Was sind die besten Köder für Wels?

Walerangeln

Walerangeln

Die besten Köder fürs Welsangeln sind Köderfische, Fischfetzen oder Tauwurm-Bündel. Es gibt allerdings Angler, die auch mit einem Kunstköder beim Spinnfischen erfolgreich Welse fangen. Dafür greift man zu großen Blinkern, Gummifischen und Twistern, die nahe am Grund geführt werden. Vor allem Blinker gilt als überaus erfolgversprechend für Waller. Doch nur wenige Angler setzen diesen Köder richtig in Szene.

Viel zu oft liest man in der Fachpresse, dass es vollkommen ausreicht, wenn der Blinker durch das monotone Ankurbeln einfach eingeholt wird. Dass der Blechköder auch mal anders geführt werden kann, beweist folgendes Welsangeln-Video aus Italien. Hier sieht man deutlich, dass bei der Führung eines Blinkers die Geschwindigkeit das Wichtigste ist. Man soll diesen Köder je nach Strömungsverhältnisse so einholen, dass er ein gutes Tempo hat, sich aber nicht zu oft um die eigene Achse dreht. Durch leichte Zupfer verleiht der Angler aus dem Video dem Köder ein besonders reizendes Spiel, dem ein stattlicher Wels von 141 cm Länge am Ende nicht widerstehen konnte.

Weiter geht es um das Thema Herkunft und besondere Merkmale des Welses.

Schonzeiten und Mindestmaße für Wels

In Deutschland dienen Fischschonzeiten und Mindestmaße dem Schutz der gefährdeten Arten. Schonzeiten legen fest, dass bestimmte Fische innerhalb ihrer Laichzeiten nicht gefangen werden dürfen, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Mindestmaße definieren die Größe, ab der die Fische entnommen werden dürfen, um sicherzustellen, dass sie sich bereits fortgepflanzt haben oder ausreichend groß sind, um eine nachhaltige Population zu erhalten.
Letzte Aktualisierung: 05.03.2024

Bundesland Schonzeiten Mindestmaß
Bayern keine Schonzeit kein Mindestmaß
Baden-Württemberg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Berlin keine Schonzeit 75 cm
Brandenburg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Bremen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hamburg keine Schonzeit kein Mindestmaß
Hessen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Mecklenburg-Vorpommern 1. Mai bis 30. Juni 70 cm
Niedersachsen keine Schonzeit 50 cm
Nordrhein-Westfalen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Rheinland-Pfalz keine Schonzeit kein Mindestmaß
Saarland keine Schonzeit kein Mindestmaß
Sachsen keine Schonzeit kein Mindestmaß
Sachsen-Anhalt keine Schonzeit kein Mindestmaß
Schleswig-Holstein
  • Binnengewässer: keine Schonzeit
  • Meeresküste: keine Schonzeit
  • Binnengewässer: kein Mindestmaß
  • Meeresküste: 70 cm
Thüringen keine Schonzeit 50 cm

Ungewöhnliches Wels-Verhalten

Welse lieben tiefes und trübes Wasser, wo sie sich sicher fühlen und auch ihre Nahrung finden. Hier erspüren sie sich die Beute durch ihre hoch sensiblen Barteln und brauchen dafür weder Licht noch Augen. Umso erstaunlicher ist es, wenn die Welse im klaren Wasser an die Oberfläche kommen und hier einer vermeintlichen Beute mit aller Entschlossenheit hinterher jagen.

Angler, die schon lang ihrem Hobby nachgehen, wissen es: Jede Fischart legt ein Verhalten zutage – wenn auch sehr selten – indem die Fische in eine Art Fressrausch geraten, alles um sich vergessen und nur ihrer Beute hinterher sind.