Koi-Karpfen: Alle Infos zum Fisch

Es gibt wohl kaum einen geeigneteren Fisch für Zierteiche als den Koi. Diese großen, widerstandsfähigen und sehr schönen Fische sollen ihrem Besitzer Glück bringen.

Allgemeines über Koi-Karpfen

Koi-Karpfen

Koi-Karpfen

  • Name: Koi-Karpfen. Engl.: Koi
  • Wissenschaftlicher Name: Cyprinus carpio
  • Ordnung / Familie: Karpfenartige / Karpfenfische
  • Vorkommen: Teichanlagen rund um die Welt
  • Habitat: bodennah
  • Max. Größe/Gewicht: 120 cm / 40 kg

Herkunft und Lebensraum

Der Koi ist eine Zuchtform des Karpfens (Cyprinus carpio). Sein Name ist das japanische Wort für Karpfen allgemein. Die Herkunft der Kois ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise stammen die Fische aus dem Iran und wurden vor etwa 2000 Jahren nach Ostasien gebracht, wo sie als Insektenfresser und Speisefische gehalten wurden. Seit etwa 1870 wurden Kois in Japan von Adeligen als Statussymbole gehalten. Inzwischen ist die Koizucht auch in Europa sehr beliebt.

Kois haben eine Lebenserwartung von bis zu 60 Jahren und erreichen ein Gewicht von bis zu 30 kg bei einer Körperlänge von bis zu einem Meter. Sie ernähren sich von Pflanzen, Insekten und Würmern. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren Kois ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.

Zuchtformen der Koi-Karpfen

Zuchtformen der Koi-Karpfen

Zuchtformen der Koi-Karpfen

Aufgeteilt werden Kois in mindestens 16 Hauptvarianten und über 100 Unterformen. Die Anzahl der Varianten erweitert sich fortlaufend. Folgende Zuchtformen gelten als bekanntesten:

  • Kōhaku
  • Sanke
  • Showa
  • Utsurimono
  • Bekko
  • Asagi/Shusui
  • Aragoke
  • Koromo / Goromo
  • Kawarimono
  • Hikarimuji-mono / Ogon
  • Hikari-moyomono
  • Hikari-utsurimono
  • Tancho
  • Kinginrin

Es gibt mehrere Zuchtformen, die an Beliebtheit bei Teichbesitzern zulegen. Sogenannte Butterfly-Kois haben längere Flossen, daher der Name als Vergleich mit den Flügeln eines Schmetterlings. Kois können je nach Körperbau, Zeichnung und Hautqualität Preise bis in den fünfstelligen Eurobereich erzielen.

Interessante Fakten über Koi-Karpfen

  • Die Vielfalt der Farben macht die Koi-Karpfen rund um die Welt sehr beliebt. Es gibt diese Fische in rot, gelb, blau, mit metallischem Glanz, weiß und gefleckt. Die Züchter arbeiten ununterbrochen weiter an neuen und ausgefallenen Farbvarianten.
  • Die Lebensdauer eines Koi-Karpfen beträgt in der Regel 25-30 Jahre. Werden die Fische unter besonders guten und stabilen Bedingungen gehalten, kann sich ihre Lebensdauer erheblich verlängern. Es gibt Belege für japanische Kois, die über 70 Jahre alt geworden sind.
  • Im modernen Japan gibt es keinen Garten ohne Koi-Teich, von kleinen Privathaushalten bis hin zu großen Stadtparks. Sie sind auch häufig in der Nähe buddhistischer Tempel zu finden und bieten beliebte Orte für Meditation.
  • Besondere Zuchtform des Kois, deren Beschuppung den in Europa gezüchteten Spiegelkarpfen gleicht, werden in Japan „Doitsu“ genannt, was im Land der aufgehenden Sonne schlicht „deutscher Karpfen“ bedeutet.
  • Das Auswildern von Kois durch Aussetzen, stellt für heimische Ökosysteme eine Gefahr dar: Heimische Arten werden mitunter dadurch verdrängt oder Krankheiten verbreitet. In Australien etwa häufen sich Fälle, bei denen Angler auf z.T. sehr große Kois treffen, die das lokale Ökosystem bedrohen.

Anatomische Merkmale

Zuchtformen der Koi-Karpfen

Zuchtformen der Koi-Karpfen

Der Kopf des Koi-Karpfen ist groß, bei den Weibchen etwas breiter. Der Körper ist langgestreckt. Die Schwanzflosse ist breit und kräftig. Die Flossen sind im Verhältnis zum Körper gut entwickelt. Die Farbe des Körpers ist sehr unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Zuchtform ab. Sie kann weiß, gelb, blau, creme, rot und schwarz sein. Die Prägnanz der Färbung wird durch die Fütterung, die Wasserqualität und das Sonnenlicht beeinflusst.

Wie groß wird ein Koi-Karpfen?

Der größte Koi-Karpfen erreichte eine Länge von 120 cm, wog 40 kg und war ein echter Riesenfisch. Solche Kolosse unter Kois sind dennoch die Ausnahme. Die meisten Fische werden im Durchschnitt zwischen 40 und 70 cm groß.

Wie werden Koi-Karpfen gefüttert?

Karpfen sind Allesfresser. Ausgewachsene Karpfen in freier Wildbahn haben ein breites Nahrungsspektrum und bevorzugen bodenlebende Organismen: Insektenlarven, Weichtiere, Würmer, Pflanzen, selbst Fischeier verschmähen sie nicht. Die Fähigkeit des Karpfens, sich an verschiedene Nahrungsmittel anzupassen, hat zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen. Dank dieser Fähigkeit ist er auch in den Aquakulturen überaus beliebt.

Professionelles Koi-Futter ist auf die Bedürfnisse der Fische abgestimmt. Allerdings kann das gleiche Futter das ganze Jahr über die Karpfen langweilen, sodass sie nur noch wenig fressen und weniger aktiv werden. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich Futter verschiedener Marken zu kombinieren und gelegentlich Obst hinzuzufügen. Als Ergänzungen können Würmer, Insekten, Salat- oder Kohlblätter verwendet werden.

Da die Karpfen anstelle eines Magens einen langen Darm haben, kann dieser nicht mit einer einzigen Mahlzeit gefüllt werden, so dass die Fische ständig auf der Suche nach Nahrung sind. Am besten füttert man die Kois 2-3 Mal am Tag in kleinen Portionen, die die Fische in 3-5 Minuten auffressen sollten. Je wärmer das Wasser ist, desto schneller wird das Futter verdaut. Häufigeres Füttern ist möglich, führt aber zu Übergewicht der Fische.

Haltung der Koi-Karpfen in Teichen

Koi-Teich

Koi-Teich

Kois werden in möglichst keimfreien Anlagen gezüchtet und in Japan oftmals in riesigen Teichen gehalten. Da es sich bei Koi-Karpfen um gesellige Tiere handelt, sollten sie immer zu mehreren gehalten werden. Wie groß der Schwarm sein sollte, hängt von der Größe des Teiches ab. Es wird ein Volumen von mindestens einem bis drei Kubikmeter pro Fisch empfohlen.

Der Koi-Teich sollte nicht der prallen Sonne ausgesetzt, aber auch nicht komplett von ihr abgeschottet sein. Das Wasser wird regelmäßig auf den pH-Wert und den Gehalt von Sauerstoff, Nitrit, Nitrat, Kupfer, Ammonium und Ammoniak getestet. Insgesamt muss der Teich eine Mindesttiefe von 1,3 m haben, da Kois in dieser Tiefe Winterruhe halten. Sie dürfen dann nicht geweckt oder umgesetzt werden.

Fortpflanzung der Koi-Karpfen

Das Ablaichen der Koi-Karpfen im Teich beginnt im späten im Frühsommer. Die Lufttemperatur sollte auf mindestens 20 °C ansteigen. Bei der Haltung von großen Koi-Schwärmen kann oft ein Massenlaichen beobachtet werden. Professionelle Züchter versuchen allerdings dies einzuschränken, da die auf diese Weise erzeugten Nachkommen in der Regel eine viel blassere Färbung haben. Am besten ist es, die Laichfische in einem separaten Teich zu halten.

Nach dem Ablaichen sollten die Laichfische aus dem Teich entfernt werden, da sie ihre Jungen manchmal fressen. Die ersten Larven schlüpfen nach 6-7 Tagen, sie werden an den Wänden des Teiches befestigt und bleiben so 2-3 Tage hängen, bis der Dottersack aufgebraucht ist. Danach können die Jungtiere gefüttert werden. Es sei darauf hingewiesen, dass die Zucht von Koi-Karpfen zu Hause sehr schwierig ist. Dazu sind große Zuchtbecken erforderlich.

Japan ist Trendsetter bei Koi-Züchtung

Fischzucht-Betrieb

Fischzucht-Betrieb

Heutzutage werden Koi-Karpfen in vielen Ländern der Welt gezüchtet. Doch Japan ist nach wie vor der Trendsetter. Hier werden die Standards für die Beurteilung des Aussehens von Koi-Karpfen festgelegt, mit denen Körperbau, Schuppenfarbe und Schuppenmuster bewertet werden. Fische mit einem dicken Körper (meist Weibchen) und gut proportionierten Körperteilen und Flossen werden am meisten geschätzt.

Auch die Schuppen der besten Kois dürfen keine Unregelmäßigkeiten aufweisen. Die Farbflecken sollten gut definiert und ausgewogen sein – je größer der Fisch, desto größer sollte das Muster sein. Ebenso wichtig ist, wie sich der Koi im Wasser verhält – sein Schwimmverhalten, Körperhaltung und der Gesamteindruck des Fisches. Auch die Größe ist relevant, da die Japaner einen Fisch mit einer Länge von weniger als 4o cm nicht als „echten“ Koi ansehen.

Quellenhinweise