Rettungswesten sind bei einer Boots-Angeltour essentiell wichtig für die Sicherheit aller Personen. Worauf Sie beim Kauf von Rettungswesten achten müssen, erklären wir in diesem Artikel.
Rettungswesten-Testsieger
Helly Hansen Navigare
Die Helly Hansen Navigare ist eine komfortable und flach geschnittene Auftriebshilfe, die sich besonders für Jollenfahrten und sportliche Aktivitäten auf geschützten Gewässern eignet. Sie kombiniert weichen Schaumstoff an der Vorderseite mit festerem PE-Schaum hinten, was Stabilität und angenehmen Tragekomfort gewährleistet. Der frontale Reißverschluss sowie zusätzliche Bänder an Bauch und Hals ermöglichen ein schnelles An- und Ausziehen und sorgen für sicheren Sitz.
Nutzer loben besonders die Bewegungsfreiheit, die geringe Auftragsdicke sowie den langlebigen, robusten Verschluss. Auch nach längerem Gebrauch überzeugt die Weste durch zuverlässige Funktion und angenehmen Sitz. Eine kleine Fronttasche, reflektierende Elemente und eine integrierte Pfeife bieten zusätzliche praktische und sicherheitsrelevante Details. In offenem Meer oder bei starkem Wellengang kann die Weste jedoch als zu wuchtig empfunden werden, für Binnenreviere und ruhiges Wasser ist sie jedoch uneingeschränkt empfehlenswert.
Vorteile:
- Bequemer Sitz durch weichen Frontschaum und flache Ausführung
- Stabiler Halt dank PE-Schaum hinten und doppeltem Gurt
- Einfaches An- und Ausziehen durch Reißverschluss und Zusatzverschlüsse
- Reflektoren und integrierte Pfeife erhöhen die Sicherheit
- Langlebiges Material, auch bei langjähriger Nutzung
Nachteile:
- Für ruhige Gewässer ideal, bei Wellengang möglicherweise zu wuchtig
- Kein klassischer Ohnmachts-Schutz, daher keine vollwertige Rettungsweste
Yacht-Pool Rettungsweste
Die vollautomatische Rettungsweste von Yacht-Pool bietet mit 170 N Auftrieb und ohnmachtssicherer Rückenlage zuverlässigen Schutz in allen Gewässern. Sie löst bei Wasserkontakt automatisch über eine Salztablette aus und entfaltet einen auffälligen gelben Schwimmkörper mit Reflexstreifen für gute Sichtbarkeit. Zusätzlich kann sie manuell über Reißleine oder Mundventil ausgelöst werden.
Zur Ausstattung gehören eine Signalpfeife mit Verlustsicherung, eine integrierte Bergeschlaufe sowie eine Aufbewahrungstasche. Die individuell einstellbaren Gurte und das geringe Gewicht sorgen für hohen Tragekomfort. Kritik gibt es für das etwas umständliche Anlegen, das von einigen Nutzern als unpraktisch empfunden wird. Insgesamt wird die Weste jedoch als funktional, hochwertig verarbeitet und verlässlich beschrieben.
Vorteile:
- Ohnmachtsichere Rückenlage durch 170 N Auftrieb
- Vollautomatische Auslösung bei Wasserkontakt, zusätzlich manuell bedienbar
- Hohe Sichtbarkeit durch gelben Schwimmkörper mit Reflexstreifen
- Komfortabler Sitz dank einstellbarer Gurte und geringem Gewicht
- Signalpfeife, Bergeschlaufe und Mundventil für zusätzliche Sicherheit
Nachteile:
- Das Anlegen wird von Nutzern als kompliziert empfunden
- Design eher funktional als dezent oder sportlich
Secumar Weste Vivo
Die Secumar Vivo 100 ist eine manuell auslösbare Rettungsweste mit 100 N Auftrieb, die sich besonders durch ihre kurze, schlanke Form und hohe Bewegungsfreiheit auszeichnet. Sie liegt körpernah an und eignet sich ideal für aktive Wassersportarten wie Rudern oder Paddeln. Das Modell verwendet das Secumatic-301SM-System mit grünem Funktionsindikator und verhindert unerwünschtes Auslösen beim Kentern.
Die Weste lässt sich wie eine Jacke anlegen und wird für ihre einfache Handhabung, das geringe Gewicht und die angenehme Passform gelobt. Auch die Möglichkeit, Schutzhülle und Schwimmkörper separat zu ersetzen, wird als vorteilhaft empfunden. Kritisch angemerkt wird, dass die Weste nicht ohnmachtssicher ist und eine regelmäßige Wartung nötig ist, die für manche Nutzer aufwendig und kostenintensiv erscheint. Insgesamt bietet die Vivo 100 eine sinnvolle Lösung für geübte Sportler, die Wert auf Komfort und gezielte Kontrolle legen.
Vorteile:
- Kompakte, körpernahe Passform mit hoher Bewegungsfreiheit
- Manuelle Auslösung mit sichtbarem Funktionsindikator (Secumatic 301SM)
- Sehr leicht, angenehm zu tragen, kaum spürbar beim Sport
- Einfaches Anlegen wie eine Jacke
- Trennung von Schwimmkörper und Hülle für gezielte Wartung möglich
Nachteile:
- Keine Ohnmachtsicherung durch manuelle Auslösung
- Regelmäßige Wartung erforderlich, relativ teuer im Verhältnis zum Kaufpreis
Secumar Bravo
Die Secumar Bravo ist eine Feststoff-Rettungsweste der 100N-Klasse nach DIN EN ISO 12402-4 und eignet sich besonders für Kinder mit einem Gewicht von 15–20 kg. Sie bietet durch ihren SECU-Foam-Lamellenschaum, doppelte Schrittgurte und einen überlappenden Kragen solide Sicherheit und guten Auftrieb, auch bei Bewusstlosigkeit eingeschränkt. Dank ergonomisch geteilter Vorderseite und weichem Material wird ein angenehmer Tragekomfort erreicht, der von vielen Nutzern gelobt wird.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie 3M-Reflexstreifen und eine Signalpfeife erhöhen Sichtbarkeit und Sicherheit – Letztere sorgt zudem für kindliche Begeisterung. Die Qualität von Nähten, Verschlüssen und Materialien wird durchweg positiv hervorgehoben, ebenso die Langlebigkeit bei häufiger Nutzung. Kritisiert werden die etwas klobige Form, begrenzte Größenspanne sowie ein leicht zu öffnender Reißverschluss, der bei kleinen Kindern gesichert werden sollte. Insgesamt wird die Weste als zweckmäßig und verlässlich beschrieben.
Vorteile:
- Hoher Sicherheitsstandard (100N, CE-zertifiziert) mit bewusstlosenfreundlichem Kragen
- Guter Tragekomfort durch ergonomisches Design und weichen Lamellenschaum
- Signalpfeife und Reflexstreifen erhöhen Sichtbarkeit und Akzeptanz bei Kindern
- Stabile Schrittgurte sorgen für sicheren Sitz der Weste
- Hochwertige Verarbeitung und langlebige Materialien
Nachteile:
- Größenspanne begrenzt, dadurch schnell zu klein bei Wachstum
- Reißverschluss lässt sich von Kindern leicht selbst öffnen
Rettungswesten im Vergleich
Abbildung* | ![]() | Preis-Leistungs-Tipp ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Modell | Helly Hansen Navigare | Yacht-Pool Rettungsweste | Secumar Weste Vivo | Secumar Bravo | Secumar Scout 275 | Mesle Feststoff Weste |
Westen-Typ | Feststoff | Automatic | Automatic | Feststoff | Automatic | Feststoff |
Max. Körpergewicht | 90 kg | ab 40 kg | 100 kg | 120 kg | ab 50 kg | 100+ |
Auftrieb | 100 N (CE 12402-4) | 170 N (CE 12402-3) | DIN ISO 12402-4 | 100 N (CE 12402-4) | 275 N (CE 12402-3) | 50 N (CE 12402-4) |
Auftriebsmaterial | Polyethylen-Schaum | Luft | Polyethylen-Schaum | Polyethylen-Schaum | Luft | Polyethylen-Schaum |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
Erhältlich bei* |
Rettungsweste: Diese Punkte sind beim Kauf entscheidend
- Auftriebsklasse – Auswahl je nach Gewässer und Einsatzbereich (mind. 100 N für Binnengewässer, 150 N oder mehr für offene See)
- Automatik- oder Feststoffweste – Automatikwesten blasen sich selbstständig auf, Feststoffwesten sind wartungsarm
- Zertifizierung – Entspricht geltenden Normen (z. B. ISO 12402) für geprüfte Sicherheit
- Sicherheitsfeatures – Integrierte Pfeife, Reflektoren, Schrittgurt oder Notlicht erhöhen die Sichtbarkeit und Sicherheit
- Tragekomfort – Ergonomischer Schnitt, verstellbare Gurte und geringes Gewicht für langes Tragen
- Passform – Muss sicher anliegen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken
- Einsatzbereich – Auswahl abhängig von Aktivität (z. B. Angeln, Kajak, Motorboot, Offshore)
Wie viel Auftrieb braucht eine Rettungsweste?
Der Auftrieb von Rettungswesten wird mit der Maßeinheit Newton (N) angegeben. Um einen Menschen über Wasser zu halten, sind Mindest-Auftriebsgrößen nötig. Eine Weste mit 100N ist z.B. nur eingeschränkt ohnmachtssicher, sie wird deshalb nur für mit Badehosen bzw. -Anzügen bekleidete Menschen und nur für Binnengewässer empfohlen.
Welcher Auftrieb ist ohnmachtssicher?
Weil sich die Kleidung eines Menschen mit Wasser voll saugt, muss eine Rettungsweste für alle Fälle mindestens 150N (DIN EN ISO 12402-3) haben. In dieser Kategorie gilt die Schwimmweste als ohnmachtssicher. Sie eignet sich für die Sportschifffahrt und bei Hochsee-Fahrten mit wetterfestem Ölzeug.
Rettungsweste der Kategorie 275N (DIN EN ISO 12402-2) hat eine Auftriebskraft von etwa 30 Kilogramm. Sie ist garantiert ohnmachtssicher und kann mit hohem Körpergewicht und schwerer Kleidung bei extremen Bedingungen auf hoher See getragen werden.
Sicherheitsstufen der Rettungswesten
In folgender Tabelle sehen Sie eine Übersicht über die einzelnen Sicherheitsstufen und Einsatzgebiete der Rettungswesten:
Bezeichnung | Auftrieb | Norm | Funktion |
---|---|---|---|
Schwimmhilfe | 50 Newton | DIN EN ISO 12402-5 (früher DIN EN 393) | Mindestauftrieb von 50 Newton, nicht ohnmachtssicher, nicht geeignet für Kinder unter 30 kg; z. B. für das Jollensegeln, bei dem eine Rettungsweste zu sperrig wäre, oder beim Wildwasserpaddeln auch mit einem Brustgurt. |
Rettungsweste | 100 Newton | DIN EN ISO 12402-4 (früher DIN EN 395) | Mindestauftrieb von 100 Newton, eingeschränkt ohnmachtssicher je nach Kleidung, Einsatzgebiet: Geschützte Gewässer, Binnenrevier. |
Rettungsweste | 150 Newton | DIN EN ISO 12402-3 (früher DIN EN 396) | Mindestauftrieb von 150 Newton, ohnmachtssicher, zumeist vollautomatische Rettungswesten (Sportschifffahrt). Im gewerblichen Bereich gibt es zum Teil noch Feststoffwesten. Einsatzgebiet: Hochsee mit wetterfestem Ölzeug. |
Rettungsweste | 275 Newton | DIN EN ISO 12402-2 (früher DIN EN 399) | Mindestauftrieb von 275 Newton, ohnmachtssicher in den meisten Fällen auch mit schwerer, wetterfester Kleidung, Einsatzgebiet: Hochsee und extreme Bedingungen, schwere Schutzbekleidung. |
Was ist Drehmoment bei einer Rettungsweste?
Eine Rettungsweste ist nur dann vollständig sicher, wenn der Körper der Person so gedreht wird. So bleiben Nase und Mund an der Luft. Bezeichnet wird das als Drehmoment und Freibord. Erreicht wird der Auftrieb eines Menschen an die Oberfläche mit Drehmoment und Freibord bei mindestens 100N (DIN EN ISO 12402-4). Dafür muss die Person jedoch möglichst unbekleidet sein.
Vorteile von Feststoff-Rettungswesten
Schwimmwesten aus Feststoff sind in jeder Situation sofort einsatzbereit. Ein anderer Vorteil ist ihre Optik: Die zahlreichen Streifen und Reflektoren sorgen dafür, dass man im Notfall schneller von Rettern gefunden wird. Außerdem hat das Material von Feststoff-Rettungswesten eine bestimmte Dicke. Vergleichbar ist es mit Schaumstoff, der im Wildwasser beim Kontakt mit mit Steinen, Boots- oder Paddelkanten den sogenannten Prallschutz bietet. Zugleich bewahrt eine Feststoff-Rettungsweste vor Auskühlung.
Ein Nachteil von Feststoff-Rettungswesten ist, dass sie den Träger wegen ihrer erforderlichen Dicke in der Bewegung einschränken. An warmen Tagen wird darüber hinaus ihre wärmende Eigenschaft auch als Nachteil wahrgenommen. Dadurch neigt man dazu, die Schwimmweste abzulegen, was sich als eine schicksalhafte Fehlentscheidung erweisen kann. Weiterhin ist bei schweren Personen ein hoher Newton-Wert erforderlich, der wiederum nur mit viel Material erreicht werden kann. Das macht die Feststoff-Rettungsweste extrem „fett“.
Automatisch aufblasbare Rettungswesten
Der wichtigste Vorteil einer automatisch aufblasbaren Rettungsweste ist ihre Ohnmachtssicherheit. Durch die hohe Auftriebskraft wird ein Mensch sicher in die Rückenlage gedreht, sodass er frei atmen kann. Auch die hohe Bewegungsfreiheit im unaufgeblasenen Zustand ist ein Plus. Mit einem halbautomatischen Modell, dessen Auftriebskörper per Hand ausgelöst wird, kann man sogar noch schwimmen. Auf den Auftriebskörpern befinden sich auffällige Reflexstreifen, sie sorgen für optimale Sichtbarkeit bei Rettungsaktionen. Weiterhin haben die aufblasbaren Rettungswesten in der Standardausrüstung eine Signalpfeife. In Not geratene Person können damit Signale für die Suchtrupps setzen.
Der wichtigste Nachteil der aufblasbaren Rettungswesten ist die Tatsache, dass sie in unaufgeblasenen Zustand keinen Auftrieb haben. Während vollautomatische Rettungswesten bei einem Gang über Bord automatisch auslösen, müssen halbautomatische Modelle per Hand ausgelöst werden. Steht man unter Stress oder ist ohnmächtig, funktionieren sie nicht. Im Gegenzug ist bei beiden Varianten eine versehentliche Auslösung ein nicht zu unterschätzender Nachteil. Außerdem sind diese Westen wartungsaufwändig. Eine automatische Weste muss alle zwei Jahre zu Wartung. Außerdem ist ihre Lebensdauer auf etwa 10 Jahre begrenzt.
Rettungswesten für Kinder
Für Kinder vollkommen ungeeignet sind Westen mit einem Auftrieb von 50N. Diese sind nicht ohnmachtssicher und helfen im Ernstfall gar nicht. Der Kopf des Kindes wird nicht über Wasser gehoben. Für kurze Touren bei nicht so heißen Temperaturen und beim Spielen am Wasser eignen sich vor allem spezielle Kinderschwimmwesten aus Feststoff mit einem Wert 100N. Sie müssen aber gut verarbeitet sein. Auf längeren Bootstouren wiederum brauchen Kinder Rettungswesten, die im Ernstfall ohnmachtssicher sind. Deshalb sind Schwimmwesten mit 150N aufwärts für Kinder dringend anzuraten.
Weil Kinder über lange Zeit und bei hohen Temperaturen in Feststoff-Westen leicht schwitzen und sich nicht gut bewegen können, sollte man bei langen Bootstouren zu den automatisch aufblasbaren Modellen greifen. Zu beachten gilt außerdem das empfohlene Körpergewicht. Es ist auf der Weste angegeben. Vor allem bei Babys und kleinen Kindern bis zwei Jahre muss die Schwimmweste optimal passen. Sie darf an dem kleinen Körper nicht verrutschen. Optimal ist es, bei Rettungswesten für Kinder zusätzlich auf eine auffällige Farbe, Reflexstreifen, eine Signalpfeife, einen Schrittgurt und eine Bergeschlaufe zu setzen.