Barschangeln an Spundwänden: Zielfische, Angeltechnik

Barsche haben von Natur aus die beste Voraussetzung zum Rauben an Spundwänden: Sie haben die optimale Größe, um sich in den Vertiefungen der Spundwand-Struktur zu verstecken.

Hot Spots für Barsche

Spundwand

Spundwand

Gibt es Spundwände an einem Kanal, so bergen sie dort mit Sicherheit das größte Fischaufkommen innerhalb dieser in der Regel sehr eintönigen Wasserlandschaft. Doch bei weitem nicht in jeder Spundwand-Ausbuchtung lauert ein Räuber. Erst wenn man entlang einer Spundwand-Strecke interessante Bereiche findet, steigen die Chancen einen Barsch zu überlisten. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden – Spundwände in den Flüssen haben andere Hotspots als dieselben in leicht fließenden oder stehenden Gewässern bzw. in den Häfen.

Spundwände und die Strömung

Spundwand an einer Brücke

Spundwand an einer Brücke

In stehenden Gewässern sind insbesondere Spundwand-Bereiche mit Strömung sehr interessant, die z.B. durch Schiffsverkehr oder Schleusen verursacht werden kann. Die Barsche stehen hier in den Spundwand-Ausbuchtungen und wissen ganz genau, dass die immer wieder aufkommende Strömung ihnen früher oder später ein Leckerbissen vor das Maul bringen wird.

In Flüssen hingegen sind die vom Hauptstrom abbiegenden Spundwände sehr interessant. Die Barsche bevorzugen diese Bereiche, weil sie hier nicht permanent gegen die Strömung ankämpfen müssen. So liegen sie in den Spundwand-Vertiefungen bequem auf Lauer, haben dabei Sichtschutz und können bei der nächstmöglichen Gelegenheit blitzschnell zuschlagen.

Richtige Angeltechnik

Ausbuchtungen

Ausbuchtungen in der Spundwand

Beim Barschangeln an Spundwänden bedarf es eine ausgefeiltere Technik als das klassische Jiggen oder Faulenzen. Hier sollte man einen Gummiköder sehr nahe am Grund vorsichtig im Zeitlupen-Tempo führen. Am besten wird der Köder zuerst ganz abgelassen, um die Tiefe auszuloten. Dann hebt man ihn 10 bis maximal 30 cm über dem Grund und läuft langsam zwei-drei Schritte nach vorne, die Rutenspitze zeigt dabei immer zu Wasseroberfläche. Anschließend den Köder wieder auf den Boden absacken lassen, anheben, zwei-drei Schritte laufen usw.

Bei der Führung sind leichte Zupfer – als ob man Drop Shot Methode praktizieren würde – überaus angesagt. Durch filigrane Köderführung, viel Geduld und Ausdauer schafft man auch an schwierigen Tagen die Räuber dahingehend zu reizen, dass sie irgendwann zupacken müssen. Das klassische Drop-Shotting wird übrigens beim Spundwand Angeln ebenso oft und erfolgreich eingesetzt.

Präzision ist gefragt

Barsch

Barsch

Beim vertikal Angeln an den Spundwänden haben die Barsche sehr viel Zeit sich die Beute genau ins Augenschein zu nehmen. Deshalb ist langsame und ausgefeilte Führungstechnik die wichtigste Voraussetzung für einen Fangerfolg. Die Räuber sollen durch ein sehr realistisches und zugleich scheinbar unberechenbares Köderspiel langsam aber zielgerichtet weich gekocht werden.

Um diese Aufgabe zu bewältigen, braucht man eine gut ausbalancierte kurze Rute mit Spitzenaktion. Die passende Rolle wäre hierbei eine Multirolle, da sie beim vertikal Angeln sehr praktisch im Einsatz ist. Manchmal empfiehlt es sich einen Finger an die Schnur zu legen, um auch die ganz vorsichtigen Anfasser zu erspüren. Wie es genau funktioniert, wird im folgenden Artikel beschrieben: Angeln mit der Multirolle.

Die besten Köder

Jigköpfe

Gummiköder fürs Barschangeln

Generell nimmt man beim Barschangeln an der Spundwand 5-7 cm lange Gummiköder (z.B. Keitech oder kleinere Kopytos), die mit 7-10 g Jigköpfen bestückt werden. Dabei sollte man seine Taktik den gegeben Umständen entsprechend anpassen.

Beißen die Fische z.B. auf einen vorsichtig geführten Gummifisch* lange nicht, sollte man den Jigkopf gegen einen etwas schwereren austauschen und den Köder bei der Führung etwas abrupter auf den Grund fallen lassen. Dadurch werden Sedimente aufgewirbelt, die wiederum die Aufmerksamkeit der Räber auf sich ziehen. Eine Attacke wäre umso wahrscheinlicher. Im nächsten Beitrag gibt es weitere Tipps und Tricks zum Thema Barschangeln.