Die größten Seen in Deutschland

Vom Norden bis zu den Alpen gibt es in Deutschland hunderte von Seen. Hier präsentieren wir die größten davon.

Wie viele See gibt es in Deutschland?

Laut Umweltbundesamt gibt es in Deutschland über 12.000 natürlich entstandenen Seen. Die meisten davon befinden sich in der norddeutschen Tiefebene und im Alpenvorland. Die absolute Mehrheit der Seen hierzulande ist in der Eiszeit entstanden. Als die großen Gletscher die gesamte Landmasse bedeckt haben, schürften sie Mulden in den Boden. Sobald Gletscher nach dem Ende der Eiszeit schmolzen, hat sich das Wasser in den Vertiefungen gesammelt und so die heutigen Seen gebildet.

Folgend finden Sie Beschreibungen der Top 10 größten Seen in Deutschland und weiter unten bieten wir eine Liste mit mehr als 300 Seen.

10 größten Seen Deutschlands

1. Bodensee (536 km²)

Der an der Südgrenze von Deutschland gelegene See liegt direkt neben Österreich und der Schweiz. Der Bodensee hat eine sehr hohe Wasserqualität bietet an seinem Ufer hervorragende Möglichkeiten fürs Wandern und Radfahren. Direkt am Bodensee werden oft und gerne zahlreiche Wassersport-Arten betrieben wie z.B. SUP, Segeln, Wakeboarding und Kanufahren. Auch die umliegenden Städte sind einen Besuch wert, sie bieten eine großartige lokale Kultur und nicht zuletzt gute Möglichkeiten zum Shopping.

Der eigentlich aus zwei Seen – Obersee und Untersee – bestehende Bodensee besitzt insgesamt elf Inseln, von denen Mainau und Lindau die bekanntesten sind. Hauptsächlich vom Rhein gespeist, verfügt der See über eine artenreiche Tierwelt. Barsche, Felchen, Hecht und Aal sind nur einige der vielen hier vorkommenden Fische.  Dazu kommen über 4oo Vogelarten, darunter auch seltene Spezies wie z.B. Haubentaucher und Blässhuhn. Besonderheiten der Pflanzenwelt im und am Bodensee sind der Lungen-Enzian, das Bodensee-Vergissmeinnicht und diverse Knabenkraut-Arten.

2. Müritzsee (112,6 km²)

Die Müritz ist Teil der Mecklenburger Seenplatte, die über 100 weitere natürlich entstandene Seen umfasst. Der Müritzsee liegt westlich des Müritz-Nationalparks, dem größten in Deutschland. Umschlossen wird der See von weiten Kieferwäldern, an ihren Ufern findet man Feuchtgebüsche, Schilfrohrzonen und Bruchwald. Die Flora und Fauna der Müritz sind besonders vielfältig, was unter anderem am milden Klima und der flachen Lage liegt. Fischadler und Kraniche sind hier keine Seltenheit.

Zur Pflege der Landschaft lässt man an der Müritz Fjäll-Rinder und Gotlandschafe weiden. Spannend ist auch die Architektur entlang der Müritz, wo es viele Bootshäuser mit Reetdächern und bunten Wänden gibt. Zudem wird sie als Teil der Müritz-Elde-Wasserstraße auch von größeren Schiffen befahren.

3. Chiemsee (79,9 km²)

Der Chiemsee in Bayern, kurz vor der Grenze zu Österreich, bietet ein unvergleichliches Bergpanorama. Der See selbst ist von vielen Wäldern umgeben, die Region ist weitestgehend flach. Weiter südlich erstrecken sich die ersten Ausläufer der Alpen. Er ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer, Wassersportfreunde, aber auch für Kulturinteressierte. Durch die südliche Lage bieten die vielen Städte und Dörfer am Ufer eine angenehme und traditionelle Atmosphäre.

Mit der Herreninsel, der Fraueninsel und der Krautinsel verfügt der auch als „Bayrisches Meer“ bekannte See über drei Inseln. Zahlreiche Fischarten tummeln sich in seinem bis zu 73 Meter tiefen Wasser wie z.B. Zander, Seeforellen, Renken oder Mairenken. Bemerkenswert ist, dass der Chiemsee ein äußerst beliebtes Motiv für Maler darstellt, zudem findet jährlich der Chiemsee-Triathlon im und rund um den See statt. Der Rundweg für Fußgänger und Radfahrer einmal um den kompletten See herum hat eine Länge von 57 Kilometern.

4. Schweriner See (61,5 km²)

Nahe der Ostsee liegt der Schweriner See, einer der größten im Norden Deutschlands. Durch die flache und natürliche Umgebung ist der See beliebt für Wanderungen und Radtouren. Auch die umliegenden kleineren Seen werden in diese Routen mit einbezogen und bieten ein schönes Naturspektakel. Der artenreiche See ist außerdem ein Naturschutzgebiet, wird von Forscherinnen und Forschern beobachtet und gepflegt. Die touristische Nutzung und Erhaltung des Sees gehen hier Hand in Hand.

Der Schweriner See zeichnet sich durch großen Artenreichtum sowohl im Wasser als auch im Umfeld aus. Hecht, Zander und Aal sind hier genauso heimisch wie die verschiedenen Arten von Weißfischen: Brasse, Rotfeder oder Rotauge. Ausgedehnte Felder von Seerosen dienen Raubfischen zur Deckung. Für Besucher attraktiv sind die Rundfahrten mit der „Weißen Flotte“, die noch dazu vom malerischen „Alten Garten“ in Schwerin ablegen.

5. Starnberger See (56,3 km²)

Der Starnberger See ist ein länglicher See, südlich von München gelegen. Er gehört zu einer Reihe an kleineren und größeren Gewässern im Süden der Großstadt und ist deshalb ein beliebtes Ziel für Stadtbewohner, die dem Trubel entkommen wollen. Vom See aus kann man am südlichen Horizont die Alpen erkennen. Natürlich ist die Lage nahe München auch für Touristen aus anderen Regionen perfekt, um neben einem Natururlaub auch die bayerische Metropole kennenzulernen.

So sehr der Starnberger See bundesweit vor allem als Ziel für Ausflüge und Erholung bekannt ist, so sehr ist er bis heute auch vom Fischfang geprägt. Denn die Fischvorkommen hier sind äußerst reichhaltig. Vom Hecht und Karpfen über den Seesaibling bis zur Brachse finden sich hier zahlreiche Arten. Aber auch die Möglichkeiten zum Wassersport sind vielfältig. Rudern ist ebenso beliebt wie Segeln, auch wenn der See als Schwachwindgebiet gilt. Zudem befindet sich mit dem Taucherausbildungszentrum Percha eines von nur zwei Einrichtungen dieser Art der Bundeswehr am Starnberger See.

6. Ammersee (46,6 km²)

Direkt neben dem Starnberger See liegt der Ammersee, ebenfalls im Süden von München. Entlang des flachen Ufers finden sich viele weitere kleine Dörfer mit guten Bademöglichkeiten im Sommer. Im Hintergrund erheben sich die Alpen. Durch seinen Artenreichtum ist der See ein Vogel- und Naturschutzgebiet. An der südlichen Spitze befindet sich die Vogelfreistätte Ammersee-Südufer.

Der Ammersee besitzt eine endemische Renken-Art, die nur in den Voralpen existiert. Erst 2010 wurde sogar eine gänzlich neue Fischart in ihm entdeckt: der Ammersee-Kaulbarsch. Als Teil des Fünfseenlands ist der Ammersee aber auch Hauptziel von großen Touristenströmen an Wochenenden. Strandbäder und Biergärten rund um den Ammersee sind dann häufig überfüllt. Auf dem See wird außerdem ein Fährbetrieb angeboten, und auch das Surfen und Segeln ist hier äußerst populär.

7. Plauer See (38,4 km²)

Der Plauer See ist der drittgrößter See in Mecklenburg-Vorpommern und gehört zu den schönsten Seen der Mecklenburgischen Seenplatte. Er liegt nahe der Müritz in einem Naturschutzgebiet. Wie die meisten anderen norddeutschen Seen hat auch der Plauer See eine sehr gute Wasserqualität und bietet Heimat zahlreichen Fisch- und Tier-Arten. Durch seine ruhige und flache Lage ist er perfekt für Wanderungen und Radtouren geeignet.

Mit durchschnittlich nur 6,8 Metern Tiefe ist der siebtgrößte See Deutschlands wahrlich nicht besonders tief. Da er aber über viele Buchten und viel Schilf verfügt, ist auch er recht fischreich: Weißfische, Aale, Hecht, Zander, Barsch und Karpfen sind hier in rauen Mengen vorhanden. Allerdings ist sein Ufer oft schwer zugänglich, weshalb es auch vergleichsweise wenig Badebetrieb gibt. 2011 erhielt er vom Global Nature Fund den Titel „Lebendiger See des Jahres“.

8. Kummerower See (32,5 km²)

An der nördlichen Seite der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich der Kummerower See. Er ist damit Teil des großen Gebiets, zu dem auch die Müritz und der Plauer See zählen. Die ruhige Umgebung, mit kleinen Dörfern und viel Natur, machen es zu einem Ausflugsziel. Darüber hinaus ist der See beliebt für Wassersport, darunter Segeln, Paddeln oder Surfen. Die Lage bringt perfekte Bedingungen mit sich, was die Windstärke und den Wellengang betrifft.

Der Kummerower See ist Teil des Naturparks „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“. Er ist reich an Weißfischarten und hat große Hecht-, Karpfen und Zander-Populationen. Da er sich südlich an die Mecklenburger Schweiz anschließt und von vielen Wäldern und Feldern umgeben ist, ist er auch ein beliebtes Campingziel. Gerne genutzt wird auch die Ausflugsschifffahrt auf dem Kummerower See.

9. Steinhuder Meer (29,1 km²)

Das Steinhuder Meer ist der größte See in Niedersachsen und an seiner ovalen und gleichmäßige Uferform zu erkennen. Er liegt nordwestlich von Hannover und ist ein beliebtes Ziel für Stadtbewohner. Der See bietet eine gut entwickelte Infrastruktur für den Tourismus an, mit Möglichkeiten zum Baden, für Bootsfahrten oder auch für Wanderungen um den See herum.

Das Steinhuder Meer ist maximal 2,9 Meter tief, durchschnittlich sogar nur 1,35 Meter. Der See ist Teil eines Vogelschutzgebiets und des gleichnamigen Naturparks. Hier brüten zahlreiche Wasservogelarten, aber auch Rotmilane oder Grauspechte. Faszinierend ist die künstlich geschaffene Insel Wilhelmstein, auf der eine Festung steht. Ein beliebtes Ausflugsziel, das per Boot erreicht werden kann. Ebenso beliebt ist die Badeinsel Steinhude.

10. Großer Plöner See (28,4 km²)

Der Große Plöner See befindet sich in Schleswig-Holstein und ist damit der nördlichste See unserer Liste. Der See ist recht tief (über 50 m) und hat sehr schöne und breite Sandstrände. Seine Lage zwischen den Städten Kiel, Lübeck und Hamburg machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel für stressgeplagte Großstadtbewohner. Zusammen mit anderen kleinen Seen gehört er zum Naturschutzgebiet „Inseln im Großen Plöner See und Halbinsel Störland“.

Der größte See Schleswig-Holsteins ist nach der Stadt Plön benannt, in deren Südwesten er liegt. Einige wenige verbliebene Berufsfischer bestreiten ihren Lebensunterhalt noch mit den Weißfischen, Barschen, Aalen, Schleien und vielen weiteren Fischarten. Obwohl Teile des Sees an Privatleute verpachtet sind, ist auch hier eine umfassende Freizeitaktivität möglich: Segeln, Tauchen, Angeln werden durch Ausflugsboote und Möglichkeiten zum Camping ergänzt.

Liste der Seen in Deutschland (ab 1 km²)

In folgender Liste finden Sie 320 der bekanntesten natürlich und künstlich entstandenen Seen in Deutschland mit einer Fläche von mehr als 1 km². Um alle Seen besser zu überblicken, können Sie nach dem Bundesland, den nah gelegenen Städten sowie nach Fläche, Tiefe und Wasservolumen sortieren.