Der Gestreifte Marlin er ein richtiger Hochseefisch und die häufigste Art der Marlins. Er ist für die Sportfischerei von größter Bedeutung.
Allgemeines über Gestreiften Marlin
- Name: Gestreifter Marlin (Kajikia audax). Engl.: Striped marlin
- Ordnung: Carangiformes
- Unterfamilie: Schwertfischverwandte (Xiphioidea)
- Familie / Gattung: Speerfische (Istiophoridae) / Kajikia
- Vorkommen: Pazifik und indischer Ozean
- Max. Größe/Gewicht: 4,2 m / 420 kg
- Gefährdung: stark gefährdet
Herkunft und Lebensraum
Der indopazifische Gestreifte Marlin (Kajikia audax) bildet – darin vergleichbar mit dem Fächerfisch und mit seiner atlantischen Schwesterart Weißer Marlin – ein weltweit in wärmeren Meeren verbreitetes Taxon von schnellen, epipelagischen Spitzenprädatoren.
Im Pazifik ergibt sich ein hufeisenförmiges Verbreitungsgebiet des Gestreiften Marlins (von Japan über Ecuador und Peru nach Australien; die Nordküste Neuseelands wird berührt; möglicherweise kann man zwei Populationen mit getrennten Laichgebieten unterscheiden); im Nordpazifik ist er auch um Hawaii häufig.
Im indischen Ozean ist die Population des Gestreiften Marlins am dichtesten nahe der südostafrikanischen Küste, in der westlichen Arabischen See, im Golf von Bengalen und vor Nordwestaustralien. Küstenferne Gebiete sind unproduktiv und ziehen weniger Raubfische an.
Etymologie des Namens
Das Wort Marlin steht kurz für marlinspike, einem schnabelartigen Werkzeug zum Entwirren von Schiffstauen.[1] Marlin leitet sich von mittelniederländisch marlijn ‚kleines Seil‘ ab, und dieses wiederum von marlen ‚Segel befestigen‘. Es ist mit dem modernen niederländischen maren ‚anbinden, vertäuen‘ bzw. englisch moor ‚vertäuen‘ verwandt.[2]
Lebensweise des Gestreiften Marlins
Dieser Marlin lebt wie seine Verwandten epipelagisch oberhalb der marinen Temperatur-Sprungschicht (Thermokline), d. h. in 0–200 m Tiefe, aber in kühleren Gebieten als der Blaue Marlin. In Küstennähe kommt er nur vor, wo der Schelf gleich steil abfällt. Meist ist er einzellebend, paarweise oder in Gruppen schwimmt er wohl nur zur Laichzeit. Seine Nahrung besteht aus Fischen (z. B. Heringen, Sardinen, Barschen, Pferde- und Schlangenmakrelen) und Tintenfischen (nur selten Krebsen).
Ein so „bewaffneter“ Raubfisch kann beim Nahrungserwerb oder Laichen sich oder andere Lebewesen (Artgenossen u. a.) gelegentlich „ohne Absicht“ verletzen oder gar töten – man hat z. B. abgebrochene „Speer“-Teile in anderen Marlins, Haien und Walen gefunden, nicht nur in Bootsplanken. Dass er seine „Waffe“ aber zur Verteidigung (oder gar aggressiv) gebraucht, ist nicht belegt.
Anatomische Merkmale
Der Körper des Gestreiften Marlins ist langgestreckt und seitlich deutlich abgeflacht, das Rostrum ziemlich lang. In die Haut sind viele kleine Schuppen mit je einer stumpfen Spitze (oder zweien) eingebettet. Die Kieferzähne sind sehr klein, eine Kiemenreuse besteht nicht. Der Rücken ist dunkelblau, meist mit 18–22 schmalen, hellblauen Sattelbinden, die stimmungsbedingt durch Bewegung der Haut-Chromatophoren heller oder undeutlicher werden können.
Seiten und Bauch des Gestreiften Marlins sind heller oder silberweiß. Die Rückenflosse ist höher als der Rumpf und ohne schwarze Punkte; die Brustflosse ist nicht gerundet, sondern sichelförmig (aber nicht steif). Die ventralen Flossen sind eher braun als blau, an den Basen oft hell.
Wie groß wird ein Gestreifter Marlin?
Der Gestreifte Marlin wird bis 4,4 m lang und 420 kg schwer (Weibchen; Männchen bleiben kleiner). Mit 8 Jahren ist er durchschnittlich 2,2 m lang.
Kulinarische Bedeutung
Der Gestreifte Marlin ist ein begehrter Speisefisch. In der japanischen Küche wird er für Sashimi und Sushi verwendet. Wie bei verwandten Arten wird unter Sportfischern propagiert, nicht-kapitale Individuen nach Fang wieder freizulassen. Um Begehrlichkeiten möglichst zu dämpfen, wird gern auf den (jedenfalls gegebenen) Quecksilber-Gehalt des Fleisches hingewiesen.
Im Pazifik wurden um 2005 jährlich etwa 12.000 t gefangen, was angeblich weit unter der Menge (von 24.000 t) lag, die die Art ohne Gefährdung „aushalten“ kann[3]. 2008 wurde der Gestreifte Marlin in den USA zur gefährdeten Art erklärt – insbesondere wegen der starken Zunahme der industriellen Langleinenfischerei.
Einzelnachweise
- ↑ marlin | Etymology, origin and meaning of marlin by etymonline.
- ↑ marlinspike | Etymology, origin and meaning of marlinspike by etymonline.
- ↑ fisheries.noaa.gov.
Quellenhinweise
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