Outdoorbekleidung: Materialkunde

In diesem Ratgeber erläutern wir Vor- und Nachteile von verschiedenen Materialien im Bereich der Outdoorbekleidung.

Welches Material für Outdoor Kleidung?

Outdoorbekleidung: Materialkunde

Outdoorbekleidung: Materialkunde

Outdoorbekleidung stellt die Hersteller vor ganz anderen Herausforderungen als die alltägliche Kleidung. Denn die Belastung auf das Material ist im Outdoor-Bereich enorm groß. Jacken, Hosen, Shirts, Unterwäsche und Schuhe sollten uns bei verschiedenen Outdoor-Aktivitäten nicht nur einfach warm bei Kälte und trocken beim Regen halten, sondern auch das übermäßige Schwitzen verhindern, wenn es mal anstrengend wird.

Eine gute Outdoorjacke sollte z.B. nicht nur einfach für den Regenschutz gewappnet sein, sondern auch atmungsaktive Eigenschaften aufweisen, indem sie den eigenen Schweiß vom Körper nach außen abtransportiert. Es gibt verschiedene Hersteller, die seit Jahrzehnten Forschung im Bereich Outdoor-Materialien betreiben und auch bereits hochwertige Stoffe entwickelt haben. Welche das sind und was sie alles können, erläutern wir in diesem Beitrag.

1. Coolmax

Beim Coolmax handelt es sich um einen Stoff, der zwei synthetischer Faser – Polyamid und Dracon  – miteinander kombiniert. Dadurch erlangt der Stoff die Fähigkeit, die Feuchtigkeit schnellstmöglich vom Körper weg zu transportieren. Aus diesem Grund ist dieses Material vor allem für den Outdoor-Ausdauersport von Vorteil, indem der Schweiß von innen nach außen abtransportiert wird und die Abkühlung des Körpers dadurch verhindert wird.

2. Elasthan

Elasthan ist ein synthetischer Stoff, der allerdings nicht selbständig für Kleidung verwendet wird. In der Outdoorbekleidungs-Industrie mischt man Elasthan verschiedenen Fasern bei, um diese elastisch zu machen. Der Anteil liegt bei bis zu fünf Prozent. In der Regel kommt Elasthan in den meisten Outdoorbekleidungen vor, damit diese sich besser den Körperformen bei Bewegung anpassen und dabei flexibel bleiben.

3. Goretex

Outdoor-Schuhe

Outdoor-Schuhe

Goretex ist ein Kunststoff, dem seiner Zeit viel Beachtung in Outdoor-Branche geschenkt wurde. Dieses Material ist eine technisch aufwendig entwickelte mikroporöse Membran, die einerseits absolut wasserdicht ist, sodass kein Regen durchsickert, und andererseits Wasserdampf von innen nach außen durchlässt, sodass Schweiß von der Haut abtransportiert werden kann. Goretex besteht aus gestrecktem Polytetrafluorethylen und ist zudem winddicht. Es wird in den unterschiedlichen Outdoor-Bereichen sowohl für Jacken und Hosen, wie auch für Rucksäcke und Schuhe eingesetzt.

4. Merinowolle

Merinowolle ist ein Naturprodukt, das von den Merinoschafen gewonnen wird. Die feine Merinowolle ist oftmals mit einem hydrophilen bzw. wasserabweisenden Finish versehen. Dieser Stoff fühlt sich angenehm leicht auf der Haut an. Darüber hinaus nimmt Merinowolle kaum Gerüche an und transportiert den Schweiß weg von der Haut. Es ist sowohl für Winter-Aktivitäten als auch für längere Outdoor-Touren über mehrere Tage bei kühlen Temperaturen bestens geeignet.

5. Pertex

Pertex wird auf Basis von Nylon hergestellt und zeichnet sich sowohl durch sein extrem geringes Gewicht als auch durch den schnellen Abtransport von Feuchtigkeit aus. Das leichte und reißfeste Material wird im Outdoor-Bereich vor allem für Hosen und Shirts verwendet und eignet sich vor allem für hohe Belastungen bei trockenem Wetter optimal. Da Pertex häufig in wärmender Kleidung Verwendung findet, ist es auch für längere Touren gut zu gebrauchen.

6. Polyamid

Tarnhose

Tarnhose

Polyamid ist eine synthetische Kunstfaser, die nicht nur angenehm zu tragen, sondern auch reißfest und scheuerbeständig ist. Meist wird Polyamid als Mischgewebe in Kombination mit Polyester oder auch Baumwolle verwendet. Da das Material kaum Feuchtigkeit aufnimmt und zudem knitterarm ist, wird es für Funktionsunterwäsche und Regenkleidung genutzt. Optimal eignet sich Polyamid somit im Mischgewebe für Outdoor-Aktivitäten mit einer hohen Regenwahrscheinlichkeit bei moderaten Temperaturen.

7. Polyester

Polyester ist ein synthetisches Material, dessen Fasern in unterschiedlichen Formen hergestellt werden: glatt, gekräuselt oder verwirbelt. Die Form der Fasern beeinflusst die Wirkung des Materials. Werden sie zu einem texturierten Garn verarbeitet, hält das Material die Körperwärme besonders gut. Glatte Fasern hingegen fühlen sich kühler an und liegen enger am Körper. Dank der hohen Beständigkeit und der Durchdringbarkeit von Schweiß (Atmungsaktivität) kann Polyester vor allem bei anstrengenden Outdoor-Aktivitäten empfohlen werden, wenn man oft und ausgiebig schwitzt.

8. Sympatex

Sympatex ist eine Wetterschutzmembran ohne Poren (mehr Infos zum Thema Membran finden Sie hier). Sie wird aus Polyesterether hergestellt und ist absolut wasserdicht und zugleich atmungsaktiv. Zudem ist das Material vollständig recyclingfähig und somit besonders umweltverträglich. Dank der hohen Funktionalität kommt Sympatex unter anderem für Bekleidung im Trekking- und Tourenbereich, aber auch im Wintersport und in der professionellen Schutzausrüstung zum Einsatz. Da Sympatex dehnbar ist, wird das Material gerne für Hosen und Jacken im Outdoor-Bereich verwendet.

9. Viskose

Outdoor-Kleidung

Outdoor-Kleidung

Viskose gewinnt man in ihrem ursprünglichen Zustand aus Cellulose, also aus Holzfasern. Sie wird in dem eigentlichen Produktionsprozess an die gewünschten Trageeigenschaften angepasst. So kann das Material ein unterschiedliches Aussehen annehmen. Viskose ist temperaturausgleichend und atmungsaktiv und kann daher gut für Ausflüge in höheren Gefilden genutzt werden. Schweißtreibender Sport bei trockener Luft ist ein optimales Einsatzgebiet für Viskose. Für feuchtes Wetter aufgrund der hohen Feuchtigkeitsaufnahme ist sie leider nur bedingt geeignet.

10. Baumwolle

Jeder kennt Baumwolle und ihre Eigenschaften. Im Outdoor-Bereich wird sie allerdings nur selten als alleiniger Stoff verwendet. Meist wird Baumwolle für die äußere Schicht als Beimischung eingesetzt. Sie kühlt im feuchten Zustand die Haut, was bei warmen Temperaturen von Vorteil ist. Bei kalten Temperaturen wärmt die Baumwolle kaum und bleibt lange feucht, weswegen sie sich vor allem für sommerliche und leichte Aktivitäten eignet.