Rettungswesten sind für die Sicherheit aller Personen bei einer Bootstour unabdingbar. Um so wichtiger sind sie für die Kinder. Worauf Sie beim Kauf einer Kinder-Rettungsweste achten müssen, wird in diesem Artikel ausführlich erklärt.
Rettungswesten für Kinder Empfehlungen
Weiter unten erläutern wir die wichtigen Qualitätskriterien der Rettungswesten. In folgender Tabelle finden Sie einen Vergleich von sechs sehr guten Rettungswesten, die der Markt aktuell anbietet.
Abbildung* | Preis-Leistungs-Tipp | |||||
Modell | Secumar Bravo | Lalizas Feststoffweste | Plastimo Babyweste | AWN Rettungsweste | Secumar Mini Duo | Secumar Scout 275 |
Westen-Typ | Feststoff | Feststoff | Feststoff | Feststoff | Automatic | Automatic |
Max. Körpergewicht | 15 kg | 20 kg | 10 kg | 20 kg | 30 kg | ab 50 kg |
Auftrieb | 100 N (ISO 12402) | 100 N (ISO 12402-4) | 100 N (ISO 12402-4) | 100 N (ISO 12402) | 150 N (ISO 12402) | 275 N (CE 12402-3) |
Auftriebsmaterial | Polyethylen-Schaum | Polyethylen-Schaum | Polyethylen-Schaum | Polyethylen-Schaum | Luft | Luft |
Eigenschaften/ Ausstattung |
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Kundenwertung* | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen | Bewertungen |
Angebote* | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot | Zum Angebot |
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Rettungswesten, Schwimmwesten oder Schwimmhilfen?
Im sprachlichen Umgang werden die Begriffe Rettungsweste und Schwimmweste oft synonym verwendet. Allerdings grenzen sie sich grundsätzlich von den Schwimmhilfen ab, die bloß Hilfsmittel sind und lediglich ein sofortiges Versinken verhindern. Für Kinder sind Schwimmhilfen nicht geeignet. Kindersichere Rettungswesten, die etwa auf Segel- oder Motorbooten oder beim Kanufahren getragen werden, müssen das Kind in einem Notfall in die „ohnmachtssichere“ Position bringen.
Wann sind Rettungswesten für Kinder Pflicht?
Rettungswesten sind für alle Personen und natürlich auch für Kinder auf gewerblich genutzten Booten, wie zum Beispiel Mietbooten zwingend vorgeschrieben. Auch auf privat genutzten Booten sollte an Bord pro Mitfahrer eine geeignete Weste sein. Auf den Binnengewässern vieler Bundesländer, wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern, kontrolliert die Wasserschutzpolizei das sogar regelmäßig.
Welche Normklassen gibt es bei Rettungswesten?
Rettungswesten werden in unterschiedliche Normklassen gegliedert. Die Normklasse 100, das sind 10 kg Auftrieb, umfasst Rettungswesten für geschützte Reviere und für Binnengewässer. Sie sind aber nur eingeschränkt ohnmachtssicher. In die Normklasse 150 bzw.15 kg Auftrieb gehören für sämtliche Gewässer geeignete Rettungswesten. Diese sind auch ohnmachtssicher. Am höchsten ist die Normklasse 275 oder 27,5 kg Auftrieb. Empfohlen wird sie für den Hochseebereich sowie für extreme und schwierige Bedingungen. In nahezu allen Fällen sind diese Rettungswesten darüber hinaus ohnmachtssicher.
Welchen Anforderungen müssen Kinder-Rettungswesten entsprechen?
Achten Sie beim Kauf einer Rettungsweste für Ihr Kind darauf, dass die Weste den Oberkörper gut umschließt. Sie sollte flach anliegen, damit der keine Körper des Kindes nicht herausrutscht. Achten Sie außerdem auf die Angaben, für welches Körpergewicht die Rettungsweste ausgelegt ist.
Dass die Rettungsweste für Ihr Kind mindestens in die Normklasse 100N gehört, versteht sich von selbst. Nur ab dieser Klasse sorgt sie im Notfall für den notwendigen Auftrieb. Am besten wählen Sie die Weste in einer auffälligen Farbe, wie z.B. ein kräftiges Orange. Diese Signalfarbe sorgt dafür, dass das Kind im Ernstfall auch bei schlechten Sichtverhältnissen sicher geborgen werden kann. Signalstreifen auf den Auftriebskörpern verstärken den Effekt.
Was ist beim Kragen und bei Reißverschlüssen zu beachten?
Eine Kinder-Rettungsweste muss nicht nur ohnmachtssicher sein sondern auch einen breiten Kragen hat. Dieser Kragen hält den Kopf des Kindes gerade über Wasser. Auch eine Pfeife sollte unbedingt zum Standard gehören. So macht sich das Kind am besten bemerkbar, wenn es unbemerkt in das Wasser rutscht.
Einen hohen Tragekomfort haben Rettungswesten für Kinder, wenn sie sicher verschlossen werden können. Hier empfehlen sich neben einem robusten Reißverschluss Klipp-Verschlüsse. So lässt sich die Weste schnell anlegen. Ein Schrittgurt sorgt neben dem guten Sitz für noch mehr Sicherheit. Er sollte sich in der Länge einstellen lassen.
Welcher Normklasse entsprechen Feststoff-Rettungswesten?
Rettungswesten können aus Stoffen wie Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyäthylen (PE) bestehen, die als Feststoffe bezeichnet werden. Solche Rettungswesten heißen dementsprechend Feststoff-Rettungswesten. Die gibt es in erster Linie mit einem Auftrieb von 50N. In dieser Kategorie sind sie lediglich als Schwimmhilfe geeignet.
Darüber hinaus gibt es für Kinder Feststoff-Rettungswesten noch in den Kategorien bis 100N und bis maximal 150N. Empfohlen werden diese Westen für Kinder, die noch nicht gelernt haben, sich schwimmend über Wasser zu halten. Rettungswesten aus dieser Kategorie sollten einen großen Kragen haben, der den Kopf des Kindes stabil über Wasser hält.
Welche Vor- und Nachteile haben Feststoff-Rettungswesten?
Der Vorteil von Feststoff-Rettungswesten besteht darin, dass sie immer sofort einsetzbar sind. Selbst wenn das Kind ins Wasser gefallen ist, lässt sich die Weste noch anziehen. Auch der Preis spricht für die Modelle aus festem Stoff. Sie sind nämlich sehr günstig. Darüber hinaus sind Feststoff-Rettungswesten in der Handhabung unkompliziert und pflegeleicht: Man braucht sie lediglich trocken zu lagern.
Dass die Feststoff-Westen dick und isolierend sind, ist allerdings einer ihrer größten Nachteile: Sie sind nicht ohnmachtssicher. Der Kreislauf von Kindern funktioniert anders als bei Erwachsenen. Sie schwitzen und überhitzen schnell. Dann droht eine Ohnmacht. Bei Sonne auf See und 30 Grad sind Feststoffwesten für Kinder deshalb nicht mehr zu empfehlen.
Was für Vorteile haben automatisch aufblasbare Rettungswesten?
Automatisch aufblasbare Rettungswesten haben einen Auftrieb von 150N aufwärts. Eingesetzt werden hierfür gasförmige Stoffe, wie etwa Kohlendioxid (CO2) oder Stickstoff (N2). Die große Bewegungsfreiheit ist wohl einer der größten Vorteile dieser Rettungswesten-Art. Fast alle automatisch aufblasbare Modelle haben in der Regel Reflexstreifen auf den Auftriebskörpern und sind deshalb gut sichtbar. Gute Westen verfügen außerdem über sogenannte „Spraycaps“. Sie schützen Kopf und Gesicht des Kindes vor Gischt und Überspülungen. Zur Standardausrüstung gehört bei diesen Rettungswesten auch eine Signalpfeife. In Not geraten kann ein Kind so Signale absetzen und auf sich aufmerksam machen.
Haben automatisch aufblasbare Rettungswesten Nachteile?
Automatische Rettungswesten für Kinder haben nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile. Unaufgeblasen haben sie keine Auftriebskraft. Zwar lösen vollautomatische Westen beim Sturz ins Wasser automatisch aus. Halbautomatische Rettungswesten müssen aber mit der Hand ausgelöst werden. Das können meist nur die größeren Kinder. Bei automatischen Westen ist darüber hinaus eine versehentliche Auslösung möglich. Das Zugband muss beim Transport deshalb gut verstaut werden. Außerdem brauchen die automatischen Modelle unbedingt eine regelmäßige Pflege und Wartung. Eine solche Rettungsweste muss jedes zweite Jahr gewartet werden. Dann wird geprüft, ob alles noch funktionsfähig und intakt ist. Die Lebensdauer einer automatischen Rettungsweste ist auf etwa 10 Jahre begrenzt.
Worauf ist bei Rettungswesten für Babys zu achten?
Wenn Sie eine Rettungsweste für ein Baby kaufen wollen, spielt der gute Sitz des gewählten Modells eine außerordentliche Rolle. Die Weste muss den Körper des Kindes vollkommen umschließen. Gerade als sehr kleine Menschen rutschen Babys schnell aus zu locker sitzenden Modellen heraus. Dann kann die Rettungsweste ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Bei den Westen für Babys ist ein Schrittgurt ein Muss. Er hält die Weste sicher am Körper des Kindes.
Außerdem müssen die Modelle für Babys so ausgelegt sein, dass sie ohnmachtssicher sind und den Kopf des Kindes beständig über das Wasser haken. Ein breiter Kragen sorgt für diese zusätzliche Sicherheit. Zusätzlich sorgen Spraycups bei Rettungswesten für Babys dafür, dass das Gesicht des Kindes nicht überspült wird, denn sonst schluckt es Wasser und droht trotz Weste zu ertrinken. Mit einem Bergegurt lässt sich das Baby sicher aus dem Wasser an Land heben. Rettungswesten für Babys müssen nicht zuletzt in einer kräftigen Farbe gehalten und mit auffälligen Signalstreifen versehen sein.