Kaiserfische: Biologie, Lebensweise, Verbreitung

Kaiserfische zählen zu den farbenprächtigsten Fischen überhaupt. Es gibt sie in über 85 Unterarten.

Kaiserfisch

Kaiserfisch

Steckbrief Kaiserfisch

  • Name: Kaiserfisch. Engl.: Pomacanthidae
  • Wiss. Name: Pomacanthidae
  • Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
  • Familie: Kaiserfische
  • Verbreitung: alle tropischen Meere
  • Lebensraum: in der Nähe von Korallen- und Felsriffen
  • Nahrung: kleine Wirbellose, Zooplankton, Schwämme, Algen
  • Verhalten: Friedfische, bilden Paare oder Harems
  • Maximale Größe: 70 cm
  • Maximales Alter: 18 Jahre
  • Körperform: hochrückig und seitlich stark abgeflacht
  • Körperfarbe: sehr bunt mit verschiedenen Mustern
  • Maul: klein und endständig
  • Schuppen: sehr klein
  • Geschlechtsreife: unterschiedlich, je nach Unterart
  • Laichzeit: Frühling-Sommer
  • Wirtschaftliche Bedeutung: in wenigen Ländern als Speisefisch gefragt, als Aquariumfisch hingegen rund um die Welt sehr beliebt
  • Angelsport: unbedeutend
  • Gefährdung: einige Unterarten sind aufgrund des Klimawandels und Umweltverschmutzung gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Cortez-Kaiserfisch (Pomacanthus-zonipectu)

Cortez-Kaiserfisch (Pomacanthus-zonipectu)

Es gibt über 85 Arten der Kaiserfische. Kaiserfische leben in den tropischen Bereichen aller Weltmeere, neun Arten im Atlantik, die anderen im Indischen Ozean und Pazifik. Man findet sie immer in Nachbarschaft von Korallen- oder Felsriffen meist paarweise oder in kleinen Haremsgruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen.

Kaiserfische haben feste Reviere und verteidigen diese vehement gegen die Rivalen. Die Reviere können bei Großkaiserfischen über 1000 m² groß sein und bei Zwergkaiserfischen nur einen einzelnen Steinkorallenstock umfassen. Kaiserfische der Gattung Pomacanthus erzeugen bei Verteidigung ihres Reviers deutlich hörbare „Knacklaute“.

Wichtige Merkmale

Kaiserfische sind meist sehr farbige, hochrückige und seitlich stark abgeflachte Tiere. Charakteristisch für die Familie ist ein kräftiger, nach hinten gerichteter Dorn, den sie am unteren Kiemenrand tragen und der oft farbig abgesetzt ist. Dieser Dorn ist auch das sicherste Unterscheidungsmerkmal zu den oft recht ähnlichen Falterfischen, die ihn niemals tragen.

Junge Kaiserfische sind oft völlig anders gefärbt als ausgewachsene Exemplare. So können sie in den Revieren der erwachsener Fische leben, ohne vertrieben zu werden, denn ausgewachsene Kaiserfische weisen ein aggressives Revierverhalten gegenüber Artgenossen auf. Der Unterschied in der Färbung ist so groß, dass man die Jungtiere einst für eine andere Art hielt. Der Wechsel des Farbenkleides vollzieht sich, wenn der Fisch circa sechs Monate alt ist.

Junger Imperator-Kaiserfisch

Junger Imperator-Kaiserfisch

Wie groß werden Kaiserfische?

Die Länge der Kaiserfische liegt zwischen 6 und 60 Zentimeter. Sehr selten erreichen manche Individuen die Größe von 70 Zentimeter.

Gattungen der Kaiserfische

  • Rauchkaiserfische (Apolemichthys)
  • Zwergkaiserfische (Centropyge)
  • Paracentropyge
  • Samtkaiserfische (Chaetodontoplus)
  • Lyrakaiserfische (Genicanthus)
  • Engelfische (Holacanthus)
  • Eigentliche Kaiserfische (Pomacanthus)
  • Pfauen-Kaiserfische (Pygoplites)

Wie ernähren sich Kaiserfische?

Blaustreifen-Kaiserfisch (Chaetodontoplus-septentrionalis)

Blaustreifen-Kaiserfisch (Chaetodontoplus-septentrionalis)

Kaiserfische haben sehr unterschiedliche Ernährungstrategien. Einige sind Generalisten und nutzen eine breite Nahrungspalette von Algen bis Kleintieren, andere sind Spezialisten und fressen z.B. nur Schwämme oder Algen. So ernähren sich z.B. Rauchkaiserfische (Apolemichthys) fast ausschließlich von Schwämmen, die Lyrakaiserfische (Genicanthus) von Zooplankton und Zwergkaiserfische (Centropyge) bevorzugen Algen. Junge Kaiserfische – in einigen Regionen, wie z. B. den Gewässern um die Galapagos-Inseln auch erwachsene – putzen oft größere Fische und fressen ihnen die Parasiten von der Haut.

Kann man Kaiserfische essen?

In vielen Ländern Afrikas und Asien werden Kaiserfische, besonders große ausgewachsene Exemplare aus der Gattung Pomacanthus, von Menschen gegessen.

Fortpflanzung der Kaiserfische

Kaiserfische sind proterogyne Zwitter. Geschlechtsreife Tiere sind zunächst weiblich und wandeln sich später bei Bedarf in Männchen um. Alle Kaiserfische laichen nach einem Balzritual gewöhnlich bei Sonnenuntergang im freien Wasser. Dabei werden tausende Eier abgegeben. Die Larven schlüpfen nach einigen Stunden, sind sehr klein, werden von einem Öltröpfchen in der Schwebe gehalten und besitzen einen großen Dottersack, der ihnen in den ersten Tagen als Nahrungsquelle dient.

Kaiserfische im Aquarium

Kaiserfisch (Pomacanthus-imperator)

Kaiserfisch (Pomacanthus-imperator)

  • Aquariumgröße: ab 700 Liter
  • Wassertemperatur: 23°С – 27°С
  • Salzdichte: 1,022 – 1,025 (bei 25°С)
  • Verhalten: manchmal aggressiv gegenüber anderer Arten
  • Futter: Krustentiere (Krill, Mysis, Artemia..), Algen, Schwämme
  • Schwierigkeitsgrad: schwer

Haltungsbedingungen

Kaiserfische sind beliebte Fische für Meerwasseraquarien. Dabei sollte man bedenken, dass den meist sehr großen Fischen kaum ein artgerechtes, natürliches Milieu geboten werden kann, da die Revieransprüche der meisten Arten einfach viel zu groß sind. Eine Ausnahme sind da die Zwergkaiserfische der Gattung Centropyge, die meist nur 10-12 cm lang werden und als Paar auch in einem mittelgroßen Aquarium gehalten werden können.

Weiterhin sollte das Aquarium für Kaiserfische mit verschiedenen Pflanzen sowie anderen Gegenständen dekoriert werden, die möglichst viele Verstecken bieten. Dabei kann man auch auf Steine zurückgreifen, um kleine Höhlen und Grotten zu bilden, wo sich die Fische zurückziehen können. Optimale Wassertemperatur für die Kaiserfische beträgt zwischen 22 und 25 Grad. Fast alle Unterarten sind sehr empfindlich auf Veränderungen in der Wasserqualität.

Fütterung der Kaiserfische

Der Kaiserfisch ist ein ziemlich gefräßiger Fisch, der zugleich als Allesfresser gilt. Daher ist es einerseits einfach, ihn zu füttern, weil der Fisch kein Futter verschmäht. Andererseits muss man unter unnatürlichen Bedingungen in einem Aquarium für eine abwechslungsreiche Ernährung sorgen, die auch Algen, Schwämme und kleine wirbellose Tiere umfasst. Nur dann behält der Fisch seine leuchtende Farbe und fühlt sich wohl.


Quellenhinweise

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