Kaiserfische: Alle Infos zu den Fischen

Kaiserfische zählen mit zu den farbenprächtigsten Fischen überhaupt. Es gibt über 85 Arten der Kaiserfische, die allesamt sehr schönes Aussehen haben.

Allgemeines über Kaiserfische

Kaiserfisch

Kaiserfisch

  • Name: Kaiserfische (Pomacanthidae). Engl.: Pomacanthidae
  • Unterkohorte: Barschverwandte (Percomorphaceae)
  • Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
  • Familie / Gattung: Kaiserfische
  • Vorkommen: alle tropischen Meere
  • Max. Größe/Gewicht: www
  • Gefährdung: stark gefährdet

Herkunft und Lebensraum

Die Kaiserfische (Pomacanthidae) zählen zu den farbenprächtigsten Fischen überhaupt. Sie wurden früher als eine Unterfamilie der Falterfische (Chaetodontidae) angesehen. Im Laufe der Zeit hat man jedoch so viele Unterschiede auch innerer, morphologischer Art festgestellt, dass sie in eine eigene Familie gestellt wurden.[1]

Es gibt über 85 Arten der Kaiserfische. Sie leben in den tropischen Bereichen aller Weltmeere, neun Arten im Atlantik, die anderen im Indischen Ozean und Pazifik. Man findet sie immer in Nachbarschaft von Korallen- oder Felsriffen.

Lebensweise der Kaiserfische

Cortez-Kaiserfisch (Pomacanthus-zonipectu)

Cortez-Kaiserfisch (Pomacanthus-zonipectu)

Kaiserfische leben meist paarweise oder in kleinen Haremsgruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen. Sie haben feste Reviere und verteidigen diese vehement gegen die Rivalen. Die Reviere können bei Großkaiserfischen über 1000 m² groß sein und bei Zwergkaiserfischen nur einen einzelnen Steinkorallenstock umfassen. Kaiserfische der Gattung Pomacanthus erzeugen bei Verteidigung ihres Reviers deutlich hörbare „Knacklaute“.

Anatomische Merkmale

Kaiserfische sind meist sehr farbige, hochrückige und seitlich stark abgeflachte Tiere. Charakteristisch für die Familie ist ein kräftiger, nach hinten gerichteter Dorn, den sie am unteren Kiemenrand tragen und der oft farbig abgesetzt ist. Dieser Dorn ist auch das sicherste Unterscheidungsmerkmal zu den oft recht ähnlichen Falterfischen, die ihn niemals tragen.

Junge Kaiserfische sind oft völlig anders gefärbt als ausgewachsene Exemplare. So können sie in den Revieren der erwachsener Fische leben, ohne vertrieben zu werden, denn ausgewachsene Kaiserfische weisen ein aggressives Revierverhalten gegenüber Artgenossen auf. Der Unterschied in der Färbung ist so groß, dass man die Jungtiere für eine andere Art hielt. Der Wechsel des Farbenkleides vollzieht sich, wenn der Fisch circa sechs Monate alt ist.

Junger Imperator-Kaiserfisch

Junger Imperator-Kaiserfisch

Wie groß werden Kaiserfische?

Die Länge der Kaiserfische liegt zwischen sechs und sechzig Zentimeter. Sehr selten erreichen manche Individuen die Größe von 70 Zentimeter.

Gattungen der Kaiserfische

  • Rauchkaiserfische (Apolemichthys)
  • Zwergkaiserfische (Centropyge)
  • Paracentropyge
  • Samtkaiserfische (Chaetodontoplus)
  • Lyrakaiserfische (Genicanthus)
  • Engelfische (Holacanthus)
  • Eigentliche Kaiserfische (Pomacanthus)
  • Pfauen-Kaiserfische (Pygoplites)

Wie ernähren sich Kaiserfische?

Blaustreifen-Kaiserfisch (Chaetodontoplus-septentrionalis)

Blaustreifen-Kaiserfisch (Chaetodontoplus-septentrionalis)

Kaiserfische haben sehr unterschiedliche Ernährungstrategien. Einige sind Generalisten und nutzen eine breite Nahrungspalette von Algen bis Kleintieren, andere sind Spezialisten und fressen z.B. nur Schwämme oder Algen. So ernähren sich z.B. Rauchkaiserfische (Apolemichthys) fast ausschließlich von Schwämmen, die Lyrakaiserfische (Genicanthus) von Zooplankton und Zwergkaiserfische (Centropyge) bevorzugen Algen.

Junge Kaiserfische – in einigen Regionen, wie z. B. den Gewässern um die Galapagos-Inseln auch erwachsene – putzen oft größere Fische und fressen ihnen die Parasiten von der Haut.

Kann man Kaiserfische essen?

In vielen Ländern Afrikas und Asien werden Kaiserfische, besonders große ausgewachsene Exemplare aus der Gattung Pomacanthus, von Menschen gegessen.

Fortpflanzung der Kaiserfische

Kaiserfische sind proterogyne Zwitter. Geschlechtsreife Tiere sind zunächst weiblich und wandeln sich später bei Bedarf in Männchen um. Alle Kaiserfische laichen nach einem Balzritual gewöhnlich bei Sonnenuntergang im freien Wasser. Dabei werden tausende Eier abgegeben.

Die Larven schlüpfen nach einigen Stunden, sind sehr klein, werden von einem Öltröpfchen in der Schwebe gehalten und besitzen einen großen Dottersack, der ihnen in den ersten Tagen als Nahrungsquelle dient.

Verwandtschaft der Kaiserfische-Gattungen

Das folgende Kladogramm zeigt die Verwandtschaft der Gattungen untereinander und das Apolemichthys und Centropyge in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung keine monophyletischen Gattungen sind[2]:

  • Kaiserfische (Pomacanthidae)
    • Pomacanthus
    • Chaetodontoplus
    • Pygoplites
      • Holacanthus
        • Apolemichthys arcuatus
          • Centropyge narcosis
          • Centropyge colini
        • Centropyge
          • Paracentropyge
            • Apolemichthys
              • Genicanthus
                • Xiphypops
                • Centropyge

Kaiserfische im Aquarium

Kaiserfisch (Pomacanthus-imperator)

Kaiserfisch (Pomacanthus-imperator)

  • Aquariumgröße: ab 700 Liter
  • Wassertemperatur: 23°С – 27°С
  • Salzdichte: 1,022 – 1,025 (bei 25°С)
  • Verhalten: manchmal aggressiv gegenüber anderer Arten
  • Futter: Krustentiere (Krill, Mysis, Artemia..), Algen, Schwämme
  • Schwierigkeitsgrad: schwer

Haltungsbedingungen

Kaiserfische werden gerne in Meerwasseraquarien gehalten. Dabei sollte man bedenken, dass den meist sehr großen Fischen kaum ein artgerechtes, natürliches Milieu geboten werden kann, da die Revieransprüche der meisten Arten einfach viel zu groß sind. Eine Ausnahme sind da die Zwergkaiserfische der Gattung Centropyge, die meist nur 10–12 cm lang werden und als Paar auch in einem mittelgroßen Aquarium gehalten werden können.

Weiterhin sollte das Aquarium für Kaiserfische mit verschiedenen Pflanzen sowie anderen Gegenständen dekoriert werden, die möglichst viele Verstecken bieten. Dabei kann man auch auf Steine zurückgreifen, um kleine Höhlen und Grotten zu bilden, wo sich die Fische zurückziehen können. Optimale Wassertemperatur für die Kaiserfische beträgt zwischen 22 und 25 Grad. Fast alle Unterarten sind sehr empfindlich auf Veränderungen in der Wasserqualität.

Fütterung der Kaiserfische

Der Kaiserfisch ist ein ziemlich gefräßiger Fisch, der zugleich als Allesfresser gilt. Daher ist es einerseits einfach, ihn zu füttern, weil der Fisch kein Futter verschmäht. Andererseits muss man unter unnatürlichen Bedingungen in einem Aquarium für eine abwechslungsreiche Ernährung sorgen, die auch Algen, Schwämme und kleine wirbellose Tiere umfasst. Nur dann behält der Fisch seine leuchtende Farbe und fühlt sich wohl.


Einzelnachweise

  1. Warren E. Burgess: Evidence for the Elevation to Family Status of the Angelfishes (Pomacanthidae), Previously Considered to be a Subfamily of the Butterflyfish Family, Chaetodontidae. Pacific Science, Volume 28, January 1974
  2. Lauriane M. Baraf, Morgan S. Pratchett, Peter F. Cowman: Ancestral biogeography and ecology of marine angelfishes (F: Pomacanthidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, August 2019. doi: 10.1016/j.ympev.2019.106596

Literatur

  • Frank Schneidewind: Kaiserfische, 1999, Tetra Verlag, ISBN 3-89745-137-9
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7

Quellenhinweise

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