Panzer- und Schwielenwelse sind beliebte Süßwasser-Aquarienfische, die für ihren friedlichen und geselligen Charakter bekannt sind.
Steckbrief Panzerwels und Schwielenwels
- Name: Panzerwels und Schwielenwels. Engl.: Armored catfishes
- Wiss. Name: Callichthyidae
- Kohorte: Otomorpha
- Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
- Familie: Panzer- und Schwielenwelse
- Verbreitung: ganz Südamerika, außer westlich der Anden
- Lebensraum: alle Arten von Binnengewässern
- Nahrung: kleine Krebstiere, Insekten, Insektenlarven, Würmer
- Verhalten: Schwielenwelse sind Einzelgänger, Panzerwelse sind Schwarmfische
- Größe: Schwielenwelse bis 24 cm, Panzerwelse bis 8 cm
- Maximales Alter: 10 Jahre
- Körperform: Panzerwelse sind hochrückig, Schwielenwelse langgesteckt, am Rücken und Körperseiten beider Arten gibt es dachziegelartig gestellte gepanzerte Knochenplatten
- Körperfarbe: sehr variabel, von dunkelgrau über bläulich bis hin zu rosa, gepunktet oder marmoriert
- Maul: groß und unterständig
- Schuppen: groß und glatt
- Geschlechtsreife: mit 2-3 Jahren
- Laichzeit: je nach Habitat
- Wirtschaftliche Bedeutung: beliebte Zierfische fürs Aquarium, größere Schwielenwelse werden von Einheimischen verzehrt
- Kulinarische Qualität: große Schwielenwelse haben weiches, wohlschmeckendes Fleisch und werden meist in ihrem Panzer gekocht
- Angelsport: unbedeutend
- Gefährdung: Wildbestände aufgrund der Urwaldvernichtung z.T. stark gefährdet
Herkunft und Lebensraum der beiden Welse
Der wissenschaftliche Name der Panzer- und Schwielenwels-Familie lautet „Callichthyidae“, was übersetzt aus dem griechischen „schöner Fisch“ bedeutet. In der Tat sind die kleinen und attraktiven Fische seit jeher sehr beliebt bei Aquarianern. Sie stammen ursprünglich aus den Süßgewässern Südamerikas, wo sie heute noch leben. Es gibt sie sie im Amazonasbecken, im Stromgebiet des Orinoko, im Rio São Francisco, in den Flüssen des atlantischen Brasilien sowie in einigen Flüssen Panamas und auf Trinidad. Ihr Artenreichtum ist im oberen Amazonasgebiet und in den Flüssen des Guayanaschildes am höchsten.
Lebensweise der Panzer- und Schwielenwelse
Panzer- und Schwielenwelse bewohnen alle Arten von Süßgewässern in Südamerika, sowohl sauerstoffreiche, schnell fließende Bergbäche, als auch große Flüsse, überflutete Areale, und sauerstoffarme Sümpfe. Alle Panzer- und Schwielenwelse, unabhängig davon, ob ihr Wohngewässer sauerstoffreich oder sauerstoffarm ist, nehmen in regelmäßigen Abständen über das Maul atmosphärische Luft zu sich.
Während der Trockenzeit sammeln sich die Panzerwelse zu riesigen Gruppen in Restwassern und können dann auch größere Salzkonzentrationen vertragen. Einige Arten können mit Hilfe ihrer Brustflossenstacheln und schlängelnden Bewegungen austrocknende Gewässer verlassen und nach neuen Habitaten suchen. Um Austrocknung zu vermeiden tun sie es in der Nacht.
Die Fähigkeit atmosphärische Luft zu atmen
Die Panzer- und Schwielenwelse sind in der Lage die atmosphärische Luft direkt einzuatmen. Diese Fähigkeit ist unter sauerstoffarmen Bedingungen eine mitunter lebensrettende Zusatzatmung. Dazu schwimmen die Welse rasch zur Wasseroberfläche, schnappen nach Luft und tauchen ebenso schnell wieder zum Gewässerboden ab. Der Sauerstoff wird anschließend über den Mitteldarm aufgenommen und verbrauchte Luft über den Anus ausgestoßen.
Wichtige Merkmale
Der Körper der Panzer- und Schwielenwelse ist zwischen Kopf und Schwanzflosse fast vollständig durch zwei am Rücken und an den Körperseiten langlaufende Reihen von glatten, dachziegelartig übereinanderstehenden Knochenplatten gepanzert. Die Augen sind beweglich. Das kleine Maul ist von ein bis zwei Bartelpaaren umgeben. Die Kiefer können bezahnt und zahnlos sein.
Panzerwelse werden 3 bis 12 cm lang. Sie sind hochrückig und seitlich abgeflacht. Ihre Schnauze ist rund und mehr oder weniger lang. Die Barteln sind kurz. Die Schwielenwelse sind hingegen langgestreckt, spindel- oder walzenförmig. Die Schnauze ist abgeflacht, das Maul klein und unterständig. Die Oberkieferbarteln sind lang. Einige Schwielenwels-Arten können Laute erzeugen.
Wie ernähren sich Panzer- und Schwielenwelse?
Panzer- und Schwielenwelse sind überwiegend dämmerungsaktiv und ernähren sich von größeren Einzellern (Protisten), sehr kleinen Vielzellern (Bärtierchen, Rädertierchen), Würmern und anderen bodenbewohnenden Wirbellosen, vor allem jedoch von Wasserinsekten sowie kleinen Krebstieren. Die Nahrung spüren die Welse mit ihren Barteln auf. Dabei drücken sie ihren Kopf bis zu den Augen in den Bodengrund.
Fortpflanzung der Panzer- und Schwielenwelse
Viele Panzerwelse sind Substratlaicher und befestigen ihren Laich an Steinen, Blättern oder Wasserpflanzen. Andere wiederum bauen ein Schwimmnest aus Schaum und Pflanzenmaterial und legen ihre Eier hinein. Das Schaumnest hat einen Vorteil in sauerstoffarmen Gewässern, da der Sauerstoffgehalt in der Umgebung der Eier hier immer relativ hoch ist. Wahrscheinlich wirkt der Schaum auch antibakteriell.
Panzerwelse und Schwielenwelse im Aquarium
- Aquariumgröße: ab 55 Liter
- Wassertemperatur: 22° – 26° C
- Wasserhärte: 2 – 25 °dGH
- pH-Wert: 6 – 8
- Verhalten: friedliche Schwarmfische
- Futter: Frost, Trocken- und Lebendfutter
- Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Viele Panzerwelse, vor allem aus der artenreichen Gattung Corydoras, sind beliebte Aquarienfische, werden gefangen und weltweit exportiert, viele können auch nachgezüchtet werden. Diese Fische sind äußerst gesellige und soziale Aquarienbewohner, die sich durch ihr friedliches Wesen auszeichnen.
Aufgrund ihres Schwarmverhaltens sollten sie am besten in Gruppen von etwa 10 Individuen gehalten werden. Als Nachbarn passen zu den Panzerwelsen alle friedlichen Fische von ähnlicher Größe (oder auch etwas größer). Die Welse belästigen in der Regel niemanden und sind auch selbst für andere Fische nicht von Interesse.