Seesterne sind unverwechselbare und faszinierende Seebewohner, von denen es weltweit etwa 1.600 Arten gibt.
Allgemeines
- Name: Seesterne. Engl.: Sea stars
- Wissenschaftlicher Name: Asteroidea
- Stamm / Klasse: Stachelhäuter / Seesterne
- Vorkommen: Meeresregionen weltweit
- Habitat: von den Gezeitenzonen bis in die Tiefsee
- Max. Größe: von 1 bis 100 cm
- Gefährdung: einige Arten stark gefährdet
Lebensraum
Seesterne besiedeln weltweit das marine Biotop von den Gezeitenzonen bis in die Tiefsee. Die Gattung Hymenaster wurde im Philippinengraben sogar bis in eine Tiefe von 10000 Metern nachgewiesen. Die größten und mannigfaltigen Populationen der Seesterne findet sich im Schelfmeer der nordostpazifischen Küste Amerikas von San Francisco bis zu den Aleuten, Kurilen und der Insel Sachalin. Dort kommen mehr Arten vor als in allen restlichen Verbreitungsgebieten. Zweite sehr große Ansammlung der Seesterne befindet sich im indonesisch-philippinisch-australischen Raum, wobei besonders Australien und Neuseeland durch viele Endemiten gekennzeichnet sind. In den polaren Meeren, besonders in der Antarktis, sind die Seesterne die bedeutendste Gruppe der Makrofauna im Seichtwasser.
Anatomische Merkmale der Seesterne
- Die Körpergrundgestalt der Seesterne bildet ein fünfarmiger Stern, dessen Arme zu den Spitzen hin gleichmäßig schlanker werden.
- Bei vielen Arten können die Arme derartig breit werden, dass ein Fünfeck entsteht. Auch fast kugelige Formen sind möglich.
- Die Körpergröße reicht von 1 cm bis über 1 m, liegt jedoch mehrheitlich um 20 cm.
- An der Unterseite der Arme befinden sich zahlreiche kleine Füßchen, die der Fortbewegung dienen.
- An der Oberseite des Seesterns sind unzählige kleine Knoten fühlbar, die aus den das Hautskelett des Tieres bildenden Kalkplättchen hervorgehen.
- In der Körpermitte der Seesterne befindet sich auf der Unterseite die Mundöffnung.
Nahrung
In den gemäßigten Breiten lebt ein Großteil der Seesterne räuberisch oder von Aas, während es in den Tropen und Subtropen auch viele Detritus-, Algen– und Schlammfresser gibt, so die Kissensterne, die Purpursterne und die Kometensterne. Die räuberischen Seesterne fressen vor allem langsame Weichtiere (Muscheln, Schnecken, Grabfüßer), Krebse, Vielborster, Schwämme, Moostierchen und Seescheiden, während manche Arten selbst Zehnfußkrebse und Fische erbeuten. Viele Seesternarten, darunter die kalifornische Art Pisaster ochraceus, bilden als annähernde Spitzenprädatoren ein wichtiges Glied im Nahrungsgefüge.
Fortpflanzung von Seesternen
Seesterne sind vorwiegend getrenntgeschlechtlich und zeigen keinen Sexualdimorphismus. Mehrere Arten sind Hermaphroditen, auch simultane Zwitter sind unter Seesternen bekannt. Die Befruchtung findet in der großen Mehrzahl der Fälle extern im freien Meerwasser statt, und die Entwicklung läuft über eine als Plankton von Mikroorganismen lebende, frei schwimmende Bipinnaria-Larve und sodann eine Brachiolaria-Larve ab, die sich mit einer Haftscheibe am Substrat festsetzt und die Metamorphose zum juvenilen Seestern vollzieht.
Besonderheiten
- Weltweit sind etwa 1.600 rezente Arten der Seesterne bekannt, womit sie die zweitgrößte Tiergruppe innerhalb der Stachelhäuter bilden.
- Etliche Seesterne besitzen mehr als 5 Arme. Die Gattung Labidiaster weist die meisten Arme aus: Sie besitzt von 25 bis 50 Arme.
- Seesterne besitzen keine Augen. An ihren Armen befinden sich jedoch mehrere Lichtsinneszellen, um Helligkeitsunterschiede in ihrer Umgebung wahrnehmen zu können.
- Seesterne besitzen einen gewissen Handelswert. In Teilen Asiens (z. B. China und Japan) werden Seesterne gegessen oder Gerichte damit dekoriert.
Seestern-Video
Sehen Sie in folgenden faszinierenden Video-Aufnahmen einen Seestern, der auf den Outer Banks von North Carolina (Corolla, NC) Anfang Oktober 2012 angespült wurde.